Am 4. Juni 2017 bieten Kultur- und Naturerbestätten in ganz Deutschland Besuchern anlässlich des 13. UNESCO-Welterbetages ein vielseitiges Programm rund ums Welterbe. Wanderungen, Führungen und verschiedene Mitmach-Aktionen – auch in Hessen laden die Welterbestätten zu vielfältigen Veranstaltungen ein. Um den Status eines UNESCO-Welterbes zu erhalten, muss eine Stätte von weltweiter Bedeutung sein. Hessen hat hier einiges zu bieten: Von den 41 UNESCO-Welterbestätten Deutschlands liegen sechs ganz oder teilweise in den hessischen Regionen. Dies sind das Kloster Lorsch, die Fossilienlagerstätte Grube Messel, ein Abschnitt des Oberen Mittelrheintals und des Obergermanisch-Raetischen Limes sowie mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee Anteile an der internationalen Stätte Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands sowie der Bergpark Wilhelmshöhe. Weitere Informationen unter www.welterbetag-hessen.de. Doch auch über den UNESCO Welterbetag und die damit verbundenen Welterbestätten hinaus bietet Hessen eine Vielzahl außergewöhnlicher Denkmäler, Burgen und Schlösser, die ganzjährig mit Ausstellungen oder Konzerten zu einem Besuch locken. Unter www.hessen-tourismus.de stellt die HA Hessen Agentur einige spannende Denkmäler, Burgen und Schlösser vor.
++ Tag der Burgen und Schlösser in der GrimmHeimat NordHessen ++
Sanftes Mittelgebirge, verwunschene Wälder, liebliche Flusstäler sowie urige Fachwerkdörfer – so präsentiert sich die nordhessische Landschaft. Und mittendrin ragen trutzige mittelalterliche Burgen, romantische Schlösser, malerisch verfallene Burgruinen und alte Klostermauern empor. Am 25. Juni 2017 öffnen die Burgen und Schlösser in der GrimmHeimat NordHessen ihre Tore. 25 historische Bauwerke der Region bieten an diesem Tag besondere Aktionen, die einen Blick in die Vergangenheit gewähren und die zum Mitmachen und Erleben einladen: spannende Führungen, Ritterspiele und Mittelaltermärkte, Esel-Trekking, Kletteraktionen und vieles mehr.
++ Herkules feiert 300. Geburtstag ++
2017 wird der Kasseler Herkules 300 Jahre alt, und die Museumslandschaft Hessen Kassel feiert dieses Jubiläum mit einer großen Sonderausstellung im Schloss Wilhelmshöhe. In zwei Ausstellungsteilen werden noch bis zum 8. Oktober 2017 Skulpturen, Gemälde und Grafiken zur Herkules-Ikonografie zusammengetragen, die größtenteils aus dem eigenen Sammlungsbestand stammen. Anhand antiker Exponate wird die kunsthistorische Einordnung des Herkules ebenso beleuchtet, wie der griechische Mythos, ohne den es den Kasseler Koloss nicht geben würde. Dessen Vorbild – eine monumentale Herkules-Skulptur – wurde 1546 in Rom ausgegraben und anschließend im Palazzo Farnese aufgestellt. Dort begeisterte das Kunstwerk Landgraf Carl von Hessen-Kassel auf seiner Italienreise, der es einige Jahre später zum Modell der Bekrönung seines Gesamtkunstwerks auf dem Karlsberg erklärte. Stiche und Gemälde verdeutlichen den Entstehungsprozess und die Kontinuität der riesigen Kupferstatue. Die Ausstellung stellt die Rezeption des Kasseler Herkules in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Dass der Koloss nicht nur Wahrzeichen Nordhessens ist, sondern auch überregional eine wichtige Position einnimmt, dokumentieren neben dem seit 2013 geführten Titel als UNESCO-Welterbe auch die Reflexionen zeitgenössischer Künstler, die im zweiten Teil der Ausstellung präsentiert werden. Das Schloss Wilhelmshöhe hat Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, mittwochs von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro pro Person, Kinder bis 18 Jahre besuchen das Schloss kostenfrei. Darüber hinaus wird der 300. Geburtstag auch mit einem großen Fest im Bergpark Wilhelmshöhe gefeiert. Am Pfingstsamstag, den 3. Juni 2017, laden die Museumslandschaft Hessen Kassel und Kassel Marketing ab 15 Uhr in den Bergpark Wilhelmshöhe ein: Rund um das Schloss findet ein abwechslungsreiches Veranstaltungs- und Musikprogramm statt, das mit den beleuchteten Wasserspielen und der Großen Fontäne um 23 Uhr endet.
++ Hessens schönstes Barockschloss ++
Schloss Fasanerie – etwa sieben Kilometer südlich von Fulda gelegen – gilt als Hessens schönstes Barockschloss. Die großzügige Barockanlage entstand zwischen 1739 und 1750, als sich der Fuldaer Fürstbischof Amand von Buseck, entsprechend der Prachtliebe der Fürsten des 18. Jahrhunderts, eine Sommerresidenz schuf. 1816 fiel das Schloss an die Kurfürsten von Hessen-Kassel. 1951 gründete Landgraf Philipp das Museum Schloss Fasanerie, um den Familienbesitz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In 60 Schauräumen wird höfische Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts gezeigt. Prachtvoll ausgestattete Wohnräume mit imponierenden Kronleuchtern, originalen Seidentapeten, Möbeln unterschiedlicher Epochen und dekorativem Porzellan können in geführten Rundgängen bewundert werden. Zahlreiche bedeutende Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts zieren die Wände. Im ehemaligen Badehaus zeigt das Museum jährlich zu einem speziellen Thema eine Sonderausstellung mit Kunstwerken aus dem Stiftungsbesitz. Die Sonderausstellung 2017 „Höfische Jagd in Hessen“, die noch bis zum 5. November 2017 zu sehen ist, widmet sich der Jagd als Teil des höfischen, politischen und gesellschaftlichen Lebens zur Zeit des Barock in Hessen. Gezeigt wird der hohe Stellenwert, den Jagdveranstaltungen im 17. bis 19. Jahrhundert in der Kunst- und Kulturgeschichte einnahmen. Darüber hinaus beherbergt Schloss Fasanerie eine der größten Porzellansammlungen in privater Hand, in der sich höfisches Tafelservice des 18. und 19. Jahrhunderts und figürliches Porzellan aus den königlichen Manufakturen Berlin, Meißen, Kopenhagen und Sèvres, aber auch bemerkenswerte Einzelstücke aus China und Japan sowie kleineren europäischen Manufakturen finden. Diese einmalige Sammlung wird 2018, nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, wieder in neuem Glanz erstrahlen und für die Besucher zugänglich sein. In der Saison 2017 ist Schloss Fasanerie vom 1. April bis zum 5. November 2017 geöffnet. Der Eintritt ist nur in Verbindung mit einer Führung möglich, die Schlossführung kostet acht Euro pro Person.
++ Weilburger Schlosskonzerte: Sommerwochen voller Musik ++
In der barocken Schloss- und Gartenanlage des Weilburger Schlosses, die hoch auf einem Felsen in der Lahnschleife alle Blicke anzieht, treffen sich vom 3. Juni bis zum 5. August 2017 bei fast 50 Konzerten ein musikbegeistertes Publikum und die Elite der Musikwelt. Auf der Bühne stehen renommierte Orchester wie beispielsweise der Staatskapelle Halle, den Dresdner Kapellsolisten und dem Göttinger Sinfonieorchester. In lauen Sommernächten finden die meisten Konzerte im Renaissancehof statt, die Schlosskirche dient vor allem als Ausweichquartier bei schlechtem Wetter. Auch 2017 geht die Reise quer durch Klassik, Jazz, Kabarett, Gospel, Poetry Slam und Brassbands. Bei freiem Eintritt gibt es musikalische Leckerbissen auf dem illuminierten Marktplatz.
++ Neuer Flyer mit nützlichen Tipps zu Burgen und Schlösser im Lahntal ++
Die abwechslungsreichen Landschaften und zahlreichen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten des Lahntals können Besucher unter einem neuen Blickwinkel entdecken und erleben. Mit dem Flyer „Burgen und Schlösser im Lahntal“ stellt der Lahntal Tourismus Verband e.V. (LTV) vielfältige Erlebnismöglichkeiten vor und bietet zahlreiche praktische Tipps und Kontakte. Der Flyer „Burgen und Schlösser“ präsentiert eine Auswahl von mittelalterlichen Burgen sowie Schlössern aus Renaissance und Barock entlang der Lahn und lädt zu einer informativen Zeitreise ein. Prägnante Infoblöcke geben Auskunft über Entstehungszeit, Erbauer und Geschichte von insgesamt 24 Burgen und Schlössern. Die jeweilige Besichtigungsmöglichkeit, Kontaktadressen und Öffnungszeiten sowie die entsprechende Internetadresse sind übersichtlich aufgelistet. Ein Veranstaltungskalender macht Lust auf jährlich wiederkehrende Events, wie zum Beispiel Ritterspiele, Schlosskonzertreihen oder Weihnachtsmärkte in historischen Gemäuern. Die im Flyer enthaltene Lahntalkarte macht es Interessierten leicht, die einzelnen Burgen und Schlösser im Lahntal zu lokalisieren. Besucher mit tiefergehendem Interesse erhalten außerdem allgemeine und bauwerkbezogene Literaturtipps. Das kostenlose Prospekt sowie ausführliche Informationen sind über den Lahntal Tourismus Verband e. V. erhältlich.
++ Herrliche Aussicht von Burg Lindenfelds ++
Im Heilklimatischen Kurort Lindenfels ist die gleichnamige Burgruine ein beliebtes Ausflugsziel bei Groß und Klein. Die Burg gilt als eine der ältesten, wenn nicht sogar als die älteste Burg der Region Odenwald, und bietet eine herrliche Aussicht in die Umgebung. Schon um 1080 wird eine Burg „Slirburc“ urkundlich erwähnt. Die Stadt Lindenfels wird erstmals 1123 zusammen mit Graf Bertolfus genannt, der heute als Erbauer der Burg Lindenfels gesehen wird. Glanzvoll waren die Namen der Burgherren. Konrad von Hohenstaufen, der Bruder des in die Sage eingegangenen Kaisers „Barbarossa“, war Herr auf Lindenfels. Eine Besichtigung ist jederzeit möglich. Führungen werden von März bis Oktober im Rahmen des „Historischen Stadtrundgangs“ einmal im Monat vom Kur- und Touristikservice angeboten. Der Eintritt ist frei.
++ Burgruine Königstein: Zweitgrößte Festungsruine Deutschlands ++
Hoch über dem Heilklimatischen Kurort Königstein im Taunus thront die mächtige Burgruine Königstein – das Wahrzeichen der Stadt. Mit ihren mehr als 14.000 Quadratmetern Fläche gilt sie als zweitgrößte Festungsruine Deutschlands. Auch wenn die Gründung der Burg sagenumwoben ist, wird heute angenommen, dass sie im elften Jahrhundert zur Sicherung der wichtigen Reichstraße Frankfurt – Köln erbaut wurde. Die verschiedenen Herren über Königstein ließen unterschiedliche Baumaßnahmen durchführen. So errichteten die Herren von Falkenstein (1255-1418) die unteren Geschosse des Burgturms und den Palas. Die Grafen von Eppstein (1418-1535) bauten die im Reichskrieg 1364 stark beschädigte Burg zur Residenz aus, deren Befestigung Graf Ludwig von Stolberg mit Rondellen verstärkte. Von 1581 bis 1803 gehörte Königstein zum Herrschaftsbereich der Kurfürsten von Mainz, die die Anlage als Garnison nutzen und zur Festung ausbauten. Das Mainzer Tor, durch das jeder Besucher eintritt, ist ein Zeugnis jener Zeit. 1796 wurde die Festung von einem französischen Besatzungskommando gesprengt. Die Königsteiner nutzten die Ruine fortan als Steinbruch für den Wiederaufbau ihrer wenige Jahre zuvor abgebrannten Häuser. Im 19. Jahrhundert erwarb Herzog Adolph von Nassau die Burgruine. Dessen Tochter, Großherzogin Hilda von Baden, schenkte 1922 Burg und Burghain der Stadt Königstein. Die Burgruine kann täglich von 10 bis 19 Uhr besucht werden. Von November bis Februar ist die Burg am Wochenende geöffnet insofern es die Witterung zulässt. Der Eintritt kostet drei Euro für Erwachsene und 1,50 Euro pro Kind.
++ Auf Barbarossas Spuren in Gelnhausen ++
Die historische Barbarossastadt Gelnhausen im hessischen Spessart wurde 1170 von Kaiser Friedrich von Barbarossa gegründet und mit ihr auch die damals als Reichsburg genutzte Festung, welche heute unter dem Namen Kaiserpfalz bekannt ist. Immer noch sind große Teile der historischen Wasserburg erhalten, was sie von anderen Burgen dieser Zeit unterscheidet und zu einem bedeutenden Kulturdenkmal des 12. Jahrhunderts macht. Von der äußeren Ringmauer, über die Kapelle und den Bergfried, bis hin zur Innenausstattung der Kernburg: die Kaiserpfalz kann Besuchern heute einiges aus dem mittelalterlichen Alltag auf einer Burg aufzeigen. Besonders wichtig wird die Kaiserpfalz auch, wenn es um die politische Geschichte Gelnhausens geht: 1180 fand hier der erste, und historisch bedeutsame Reichstag statt, bei dem das Ende des Stammesherzogtums Sachsen beschlossen wurde. Damals wurde der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg durch die Gelnhäuser Urkunde zum Herzog über Westfalen und Engern, was heute einen großen Teil in Nordwestdeutschland ausmacht. Von März bis Oktober können Besucher sich dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr in den historischen Gemäuern umschauen und so einen Eindruck vom Leben auf einer mittelalterlichen Reichsburg, wie der Kaiserpfalz bekommen. In November und Dezember ist die Pfalz nur am Wochenende für Besucher geöffnet und schließt eine Stunde früher. Der Eintritt kostet für Erwachsene jeweils 3,50 Euro. An Feiertagen gibt es zu jeder vollen Stunde zudem die Möglichkeit, eine Führung zu besuchen.
++ Bürgerschloss: Schloss Homberg ++
Schon von weitem sichtbar thront das Schloss über der Silhouette der Stadt Homberg (Ohm) am Rande des Vogelsbergs. Das Homberger Wahrzeichen hat eine lange Geschichte: 1146 wurde der Schlossberg erstmals urkundlich erwähnt, spätestens um 1200 trug der Berg bereits eine Befestigung. Von der alten Kernburg sind heute noch das dreigeschossige Haupthaus mit Mauerteilen aus dem 13. Jahrhundert und die Burgkapelle St. Georg erhalten. Jahrhundertelang war das Schloss Herrschafts- und Amtsmittelpunkt und gleichzeitig Wohnstätte des landgräflichen Stellvertreters. Nach landgräflichem und großherzoglichem Besitz befand sich das markante Gebäude 100 Jahre lang in Privatbesitz und war nicht frei zugänglich. Als dann 2012 das Areal mit den historischen Gebäuden zum Verkauf stand, entschied sich die Stadt Homberg (Ohm) zum Kauf des Schlosses und seiner Gärten. Hombergs Wahrzeichen wurde zum Bürgerschloss. Seitdem kümmert sich ein Aktiven- und Förderverein um seinen Erhalt und die Belebung des Geländes durch kulturelle Veranstaltungen. Heute können Besucher hier Konzerte hören, Ausstellungen besuchen, im Schlosscafé oder im Schlossgarten sonntagnachmittags Kaffeetrinken und die herrliche Aussicht über das Amöneburger Becken genießen. Besonderer Anlass das Homberger Schloss zu besuchen, ist das historische Schlossfest, das jedes Jahr Anfang Juli drei Tage lang gefeiert wird oder auch der Weihnachtszauber, ein weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt auf dem Schlossgelände. Dieses Jahr findet das historische Schlossfest vom 7. bis zum 9. Juli 2017 statt.
Weitere Informationen zu Burgen, Schlösser und Denkmäler in Hessen finden Interessierte unter: htttp://www.hessen-tourismus.de/kultur-genuss/burgen-schloesser-und-denkmaeler-zeitreise-durch-hessen