fit und munter - Hanseatisches Cardiac Arrest Center in der Asklepios Klinik St. Georg: Fachübergreifende Behandlung verbessert Überlebenschancen nach Herzstillstand (FOTO)

fit und munter

Hanseatisches Cardiac Arrest Center in der Asklepios Klinik St. Georg: Fachübergreifende Behandlung verbessert Überlebenschancen nach Herzstillstand (FOTO)



- Neue Spezialstation für wiederbelebte Menschen
- Erste Studie: Etwa ein Drittel lebt später ohne Beeinträchtigung

In einer Metropolregion wie Hamburg sind die Chancen nach einem
Herz-Kreislauf-Stillstand wiederbelebt zu werden und rechtzeitig in
ein Krankenhaus zu kommen, relativ gut. Aber wie sollte die
Behandlung danach weitergehen? Die Asklepios Klinik St. Georg bietet
mit dem "Hanseatischen Cardiac Arrest Center (HaCAC)" eine Antwort.
Im HaCAC arbeiten Kardiologen, Intensivmediziner und Neurologen eng
zusammen, um bestmöglich die ausgefallene Kreislauffunktion zu
unterstützen und so früh wie möglich die Rehabilitation zu beginnen,
um so die langfristigen Überlebenschancen der Patienten zu
verbessern. Eine erste Veröffentlichung auf der Basis von 35
Patienten, die im HaCAC behandelt wurden, ergab, dass unter dieser
interdisziplinären Betreuung etwa ein Drittel den Herzstillstand ohne
wesentliche Beeinträchtigung der Hirnfunktion übersteht.

"Wenn das Herz stillstand und ein Patient erfolgreich wiederbelebt
wurde, liegt unser Hauptaugenmerk auf der sofortigen Unterstützung
der Kreislauffunktion, um die drohende Schädigung des Gehirns zu
minimieren", erklärt Privatdozent Dr. Alexander Ghanem, Leitender
Oberarzt der Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg. "Das Herz
rückt in diesem Kontext für uns Kardiologen ausnahmsweise in den
Hintergrund", so PD Dr. Ghanem weiter. Jährlich werden von der
Berufsfeuerwehr etwa 400 Menschen in Hamburg nach oder unter
Herz-Druck-Massage in eine Klinik verbracht. Die Chancen, ein solches
Ereignis ohne Hirnschädigung zu überleben, stehen bei unter 10 %. Da
meist eine Herzerkrankung Ursache war, müssen die Betroffenen in der
Klinik auch entsprechend versorgt werden. Dem Anfang des Jahres
gegründeten HaCAC stehen dafür sogar mobile Herz-Lungen-Maschinen zur
Verfügung, die im Herzkatheterlabor binnen Minuten implantiert werden
können. Das HaCAC-Team hat die Ergebnisse von 35 Patienten
analysiert, bei denen im Mittel eine Stunde lang Herz-Druck-Massage
durchgeführt werden musste, bevor die implantierte Maschine das Herz
unterstützen konnte. "Jeder Dritte überlebte ohne ein Leben in
Abhängigkeit führen zu müssen! Das ist ein beeindruckendes Ergebnis!
Wir brauchen jedoch weitere wissenschaftliche Untersuchungen", meint
Dr. Ghanem.

"Die Visiten im HaCAC sind grundsätzlich interdisziplinär", sagt
Prof. Dr. Berthold Bein, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie,
Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in der Asklepios
Klinik St. Georg. Sowohl der Name als auch das Konzept kommen
ursprünglich aus den USA. "Eine wichtige Rolle spielen bei uns die
Neurologen, denn sie helfen uns bei der Einschätzung, welche Prognose
der Patient hat, gerade im Hinblick auf mögliche Hirnschäden", so
Prof. Bein weiter. Dabei spielen die Zeit ohne Blutversorgung des
Gehirns, die Temperatur, die Dauer der Bewusstseinsstörung und
spezielle Untersuchungen wie das EEG eine Rolle. Eine weitere Aufgabe
der Neurologen: Sie leiten die Frührehabilitation ein, die oft noch
auf den Intensivstationen des HaCAC beginnt. "Falls erforderlich wird
auch noch ein Herzchirurg hinzugezogen", sagt Prof. Bein. Gerade weil
die Behandlungsmöglichkeiten nach einem solchen Herzstillstand
deutlich besser geworden sind, appellieren beide Experten speziell an
Laien, wenn sie eine leblose Person vorfinden, oder ein Mensch leblos
in ihrer Anwesenheit kollabiert, umgehend eine Herzmassage zu
beginnen. Der Befürchtung, man produziere durch die Wiederbelebung
durch den Sauerstoffmangel infolge des Kreislaufstillstands
schwerstbehinderte Menschen mit einem apallischen Syndrom, können PD
Dr. Ghanem und Prof. Bein nicht grundsätzlich teilen: Wenn umgehend
eine Wiederbelebung eingeleitet und fortgeführt wird, besteht immer
eine kleine Chance, den Patienten zu retten. Hierbei werden Zentren
wie das HaCAC sicher ihren Beitrag leisten, das Leben rettet jedoch
stets der Ersthelfer. Wie gut es laufen kann, berichteten die
Experten anhand eines Patienten, der vor kurzem in ihrer Behandlung
war. Der 72-Jährige ging aufgrund von Unwohlsein zu seiner Hausärztin
in Tostdorf, brach dort mit einem Herzstillstand zusammen. Die
Hausärztin begann ihn zu reanimieren, was auch während des Transports
fortgesetzt werden musste, und erst nach 108 Minuten konnte er im
HaCAC an die mobile Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Dort
wurde auch sein Herzinfarkt behandelt. Er hat den
Herz-Kreislauf-Stillstand so gut überstanden, dass er beste Chancen
hat, nach der Rehabilitation ohne größere Beeinträchtigungen nach
Hause entlassen zu werden.

Neben der Asklepios Klinik St. Georg verfügt in Hamburg bislang
nur das UKE über ein ähnliches Zentrum.

Hier ein Infovideo des Hanseatischen Cardiac Arrest
Centers:https://www.youtube.com/watch?v=slegLovSl2c&feature=youtu.be

Für TV und Videoredaktionen halten wir ausführlicheres
Footage-Material bereit.

Über Asklepios

Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von
Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die
Klinikgruppe mit Sitz in Hamburg verfolgt eine verantwortungsvolle,
auf hohe Sicherheit und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie.
Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung durch den
Alleingesellschafter Dr. Bernard große Broermann vor mehr als 30
Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt die Klinik-Gruppe über
rund 150 Gesundheitseinrichtungen in 14 Bundesländern zwischen der
Nordseeinsel Sylt und Lindau am Bodensee. Dazu zählen
Akutkrankenhäuser aller Versorgungsstufen, Fachkliniken,
psychiatrische und forensische Einrichtungen, Rehakliniken,
Pflegeheime und Medizinische Versorgungszentren. Asklepios
beschäftigt bundesweit rund 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Geschäftsjahr 2016 wurden rund 2,3 Mio. Patienten in den
Einrichtungen der Asklepios Gruppe behandelt. Asklepios betreibt
zwölf eigene Bildungszentren, in denen pro Jahr mehr als 2.200 junge
Menschen in den Gesundheitsberufen ausgebildet werden.



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