Ob Sofa, Bett, Tisch oder Schrank - neue Möbel können
produktionsbedingt Schadstoffe freisetzen. Diese können unter
Umständen zu tränenden Augen, Reizhusten und Kopfschmerzen führen,
aber auch allergische Reaktionen auslösen. Beim Kauf sollten
Verbraucher daher auf Prüfsiegel achten, die eine geringe
Schadstoffemission garantieren. "Gesetzlich vorgeschriebene
Grenzwerte in Bezug auf die Freisetzung flüchtiger organischer
Verbindungen, beispielsweise Formaldehyd, gibt es kaum", sagt Dr.
Christian Schelle, Schadstoffexperte bei TÜV Rheinland.
"Entsprechende Siegel wie das ''LGA schadstoffgeprüft'' schließen diese
Lücke im Sinne des Verbrauchers." Die Prüfkriterien sind streng, um
minimale Schadstoffwerte zu gewährleisten. Nach der Zertifizierung
finden regelmäßige Kontrollen der ausgelobten Produkte statt.
Schadstofffreie Möbel gibt es nicht
Um mögliche Schadstoffbelastungen zu minimieren, sollten
Verbraucher die eigenen vier Wände gut belüften - insbesondere direkt
nach dem Kauf neuer Möbel. "Schadstofffreie Möbel gibt es nicht.
Selbst unbehandelte Hölzer können geruchsintensive sowie
sensibilisierend wirkende Schadstoffe ausdünsten", erklärt Dr.
Schelle. Speziell in Räumen mit großflächigen Möbeln können sich auch
geringste Schadstoffmengen stark anreichern, was vor allem in massiv
gedämmten Häusern und Wohnungen zum Tragen kommt. "Bei weniger gut
isolierten Räumen findet in der Regel zweimal pro Stunde ein
kompletter Luftaustausch statt. Massive Dämmung kann dazu führen,
dass die Raumluft weniger als einmal in zwei Stunden ausgetauscht
wird", so der Experte.
Besondere Sorgfalt im Kinderzimmer
Babys und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf
Schadstoffe, doch sind es gerade ihre Zimmer, die häufig mit neuen
Möbeln ausgestattet werden. "Eltern sollten darauf achten, die Zimmer
frühzeitig einzurichten und die Möbel erstmal ausdünsten zu lassen,
bevor Kinder diese bewohnen und intensiv nutzen", empfiehlt Dr.
Schelle.
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