fit und munter - Gefährliche Schlafstörungen

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Gefährliche Schlafstörungen

Probleme schaden langfristig der Gesundheit / Risiken der obstruktiven Schlafapnoe noch zu oft unterschätzt
Erlangen im Juni 2017. Fast ein Drittel des Lebens verbringen Menschen schlafend. Bisher konnten Wissenschaftler nicht restlos klären, warum Menschen Schlaf benötigen. Sicher ist jedoch, dass die Ruhephase dem Körper die Möglichkeit zur geistigen und körperlichen Erholung bietet. Gleichzeitig entgiftet der Körper und baut freie Radikale ab, die beim Stoffwechsel entstehen und das Erbgut schädigen. Zudem lassen sich Erlebnisse und Informationen nur im Schlaf vom Hippocampus ins Langzeitgedächtnis übertragen. Um auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam zu machen, hat der Verein „Tag des Schlafes“ im Jahr 2000 die gleichnamige Initiative ins Leben gerufen. In Deutschland findet der Aktionstag jährlich am 21. Juni statt – dem längsten Tag des Jahres. „Studien ergeben, dass immer mehr Deutsche schlecht schlafen. Probleme wie Tagesmüdigkeit, lautes und unregelmäßiges Schnarchen oder auch Atemaussetzer rauben die Nachtruhe. Diese Anzeichen können jedoch auch Symptome für die obstruktive Schlafapnoe sein, deren Gefahren noch zu oft unterschätzt werden“, erklärt Heiko Musiolik, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe.

Atemaussetzer aufgrund verengter Atemwege
Aus dem Gesundheitsreport 2017 der DAK geht hervor, dass 80 Prozent der 5.200 Befragten zwischen 18 und 65 Jahren unter häufigen Ein- oder Durchschlafproblemen leiden. Jeder zehnte deutsche Arbeitnehmer hat besonders schwere Schlafstörungen, eine sogenannte Insomnie. Das sind 60 Prozent mehr als 2010. Laut Report lassen sich die Probleme auf hohe Arbeitsbelastung mit der Verpflichtung zu ständiger Erreichbarkeit sowie Schichtarbeit zurückführen und schaden langfristig der Gesundheit. Aber auch Fernsehen vor dem Schlafengehen, Stress oder psychische Probleme rauben die Nachtruhe, die Körper und Geist für die Erholung benötigen. „Manche Menschen wachen jedoch jeden Morgen müde auf, obwohl sie durchschnittlich acht Stunden schlafen und auf ihre Schlafgewohnheiten achten. Denn Betroffene, die an der obstruktiven Schlafapnoe leiden, haben jede Nacht überdurchschnittlich viele Atemaussetzer, die durch eine Verengung der Atemwege hervorgerufen werden“, erklärt Dr. Robert Frey, Ärztlicher Direktor der Heidelberger SeegartenKlinik, in der sich Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe behandeln lassen können. Bei der Krankheit legt sich die Zunge beim Schlaf in Rückenlage vor die Atemwege, wodurch Betroffene nicht mehr genügend Sauerstoff erhalten. Nur eine reflexartige Weckreaktion des Körpers verhindert den Erstickungstod. Diese Reaktionen strengen den Körper jedoch an und am nächsten Morgen folgt extreme Tagesmüdigkeit und langfristig steigt das Risiko für Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Schlafapnoiker neigen zudem zu Sekundenschlaf, der zu lebensgefährlichen Unfällen im Straßenverkehr führen kann.

Ursachen der Schlafapnoe dauerhaft bekämpfen
In den meisten Fällen erhalten Betroffene eine künstliche Überdruckmaske verordnet, die im Schlaf die Atemwege offen halten soll. Behandlungen mit diesen Masken gelten in Deutschland als Goldstandard, obwohl viele Anwender sie nicht vertragen und die Therapieform abbrechen. Häufig empfehlen Ärzte auch eine Therapie mithilfe spezieller Zahn- und Kieferschienen. „Um die Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe jedoch zu bekämpfen und auf Hilfsmittel verzichten zu können, lassen sich die Atemwege in einer Operation dauerhaft erweitern“, weiß Dr. Frey. Dabei verlagern Ärzte den Ober- sowie Unterkiefer weiter nach vorne, um Platz zu schaffen. Nach dem Eingriff benötigen Betroffene keine Hilfsmittel mehr.

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