Von Prof. Gerd Glaeske, Wissenschaftlicher
Leiter "Länger besser leben."-Institut, Universität Bremen
Das Robert-Koch-Institut hat in den letzten Jahren immer wieder
darauf hingewiesen: Zivilisationskrankheiten nehmen zu, Adipositas
und Diabetes sind in Deutschland auf dem Vormarsch.
Die schon übergewichtigen Menschen werden noch dicker: Bei den
Männern waren es vor zehn Jahren noch 18,9, heute sind es 23,3
Prozent mit einem BMI von über 30. Bei den Frauen hat sich der Wert
dagegen nur leicht erhöht - von 22,5 auf 23,9 Prozent. Insgesamt
haben aber fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung ein deutliches
Übergewicht.
Mit Adipositas, also mit einem BMI von über 30, wächst das Risiko
für Diabetes mellitus Typ 2, für Herz-Kreislauf-Krankheiten und auch
für bestimmte Krebsarten (unter anderem für Darm-, Pankreas-,
Nieren-, Brust- und Gebärmutterhalskrebs). Auf Grund dieser Risiken
sinkt auch die Lebenserwartung stark übergewichtiger Menschen und
liegt niedriger als bei den Normalgewichtigen.
Die Erfahrungen vieler Menschen, die ihr Übergewicht allein mit
Hilfe von Diäten oder veränderten Ernährungsgewohnheiten loswerden
wollen, sind nicht besonders ermutigend. Viele Menschen verlieren
zwar kurzfristig Gewicht, nehmen aber bald wieder zu. Bei diesen
Jo-Jo-Effekten kommt besonders der Zucker ins Visier der Wissenschaft
- und nicht irgendein Zucker, sondern Fruktose. Dieser Zucker
befindet sich in vielen Fertigprodukten wie süßen Getränken,
Fertiggerichten oder auch Sirupzubereitungen, weil er offenbar
kostengünstiger ist als andere Zuckerarten. Diese Produkte können zum
Übergewicht beitragen, weil Fructose keine Erhöhung des
Insulinspiegels bewirkt und bestimmte Hormone, die ein
Sättigungsgefühl auslösen wie zum Beispiel Leptin und Ghrelin, nicht
freigesetzt werden.
Der Fructose-Konsum kann nicht ganz unterbunden werden, da auch
Obst diesen Zucker enthält. Man sollte aber stark fructosehaltige
Lebensmittel vermeiden, sodass pro Tag nicht mehr als 15 bis 20 Gramm
Fructose zu sich genommen werden. Industriell hergestellte und
verarbeitete Nahrungsmittel und Limonaden enthalten sehr viel billige
Fructose, die letztlich über den Abbau in der Leber als Fettzellen
endet - und das fördert vor allem die Gewichtszunahme am Bauch.
Die Gesundheitsinitiative "Länger besser leben." der Krankenkasse
BKK24 erklärt solche Zusammenhänge und gibt alltagstaugliche
Ernährungstipps. Die gute Botschaft dabei: Man nimmt nicht so schnell
wieder zu, das Abnehmen fällt leichter und verbessert damit
nachhaltig Gesundheit und Wohlbefinden.
Pressekontakt:
"Länger besser leben."-Institut
an der Universität Bremen
Wissenschaftlicher Leiter Prof. Gerd Glaeske
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