fit und munter - BKK Gesundheitsatlas 2017 analysiert Gesundheitsberufe / Erkrankungsgeschehen bei Pflegeberufen besorgniserregend / Gesundheitsförderung wichtig für Erhalt der Arbeitskraft

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BKK Gesundheitsatlas 2017 analysiert Gesundheitsberufe / Erkrankungsgeschehen bei Pflegeberufen besorgniserregend / Gesundheitsförderung wichtig für Erhalt der Arbeitskraft


Mehr als jeder zehnte Beschäftigte hierzulade hat
einen Gesundheitsberuf. Von diesen 3,2 Millionen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet wiederum nahezu
die Hälfte in pflegerischen Berufen (als Krankenpfleger/-innen: Rund
eine Million; als Altenpfleger/-innen 500.000). Die Datenanalysen des
aktuellen BKK Gesundheitsatlas belegen, dass besorgniserregend viele
Pflegekräfte aufgrund der Arbeitsbedingungen einen kritischen
Gesundheitszustand haben. Dazu kommt, dass jeder Dritte in der
Altenpflege (32,9 Prozent) lediglich ein befristetes
Arbeitsverhältnis hat. Im Schnitt aller Berufstätigen sind es dagegen
14,6 Prozent.

Arbeiten in der Pflege: Signifikant länger krank, mehr psychische
Leiden

Schaut man sich das Erkrankungsgeschehen der mehrheitlich
weiblichen Beschäftigten dieser Branche genauer an, fällt auf, dass -
im Vergleich zu allen anderen Beschäftigten, die im Schnitt 16 Tage
krank waren - es deutlich längere Ausfallzeiten gibt: Rund 24 Tage
sind es bei denjenigen, die in Pflege- oder Altenheimen arbeiten.
Spitzenreiter hinsichtlich Erkranken an psychischen Störungen sind
weibliche Beschäftigte in Pflegeheimen - sie sind doppelt so lange
seelisch krank wie der Durchschnitt aller Arbeitnehmer (4,6
Krankentage in Pflegeheimen gegenüber 2,3 Tage bei den Beschäftigte
aller Branchen. Auch körperlicher Verschleiß macht den in
Pflegeberufen Arbeitenden zu schaffen: Aufgrund von Muskel- und
Skelettkrankheiten fallen Altenpflegerinnen doppelt so lange aus wie
die weiblichen Beschäftigten insgesamt (7,0 versus 3,7 Krankentage).

Wegen psychischer Diagnosen stationär behandelt: mehr Männer, mehr
im Südwesten

Bei der Analyse der Krankenhaustage fiel bei Pflegeberufen auf,
dass weitaus mehr Männer (15 Prozent mehr als weibliche Beschäftigte)
sich wegen psychischer Störungen stationär behandeln lassen mussten.
Dabei liegen alle Menschen, die in der Pflege arbeiten, ohnehin schon
jeweils mehr als 55 Prozent über dem Schnitt der Krankenhaustage
aller Berufstätigen, die aufgrund psychischer Diagnosen im
Krankenhaus waren. Bei der stationären Versorgung sind es nicht nur
die Beschäftigten der Heime mit den meisten Krankenhaustagen, auch
die regionalen Unterschiede sind hier am größten. Besonders viele
Krankhaustage gab es im Saarland, rund ein Drittel weniger waren es
in Sachsen.

Betriebliche Gesundheitsförderung: Wichtig und wirksam - aber noch
ausbaufähig

Neun von zehn Befragten sagen: Die Förderung von Gesundheit an
ihrem Arbeitsplatz ist ihnen wichtig oder sehr wichtig. Allerdings
geben weniger als der Hälfte an, dass es überhaupt solche Maßnahmen
in ihrem Unternehmen gibt. Es zeigt sich durchaus ein Zusammenhang:
Teilnehmer an betrieblicher Gesundheitsförderung leben laut eigenen
Angaben auch außerhalb ihres Berufs aktiver und haben größere
Zuversicht, ihren Beruf auch längerfristig ausüben zu können.

Dringend nötig: Mehr Gesundheitsförderung in der Altenpflege!

Von diesen Erkenntnissen sollte auch die Altenpflege profitieren,
allerdings gibt es hier leider mehrheitlich (57 Prozent) (noch) keine
betriebliche Gesundheitsförderung. Sind solche Maßnahmen jedoch
vorhanden, dann ist die Inanspruchnahme dort sehr hoch (79 Prozent).
Das sich BGF lohnt und auch Fehlzeiten reduziert, konnte in
zahlreichen Studien gezeigt werden. Das zahlt sich auch für
Arbeitgeber aus: Durchschnittlich werden - konservativ gerechnet -
für jeden in BGF investierten Euro allein durch die Reduktion von
Fehlzeiten 2,70 Euro eingespart.

Daten, Zahlen, Fakten sowie Gastautorenbeiträge zum Thema

Im BKK Gesundheitsatlas 2017 sind nicht nur die Daten von knapp
einer halben Million Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen
detailliert analysiert und sach- und fachgerecht aufbereitet, sondern
darüber hinaus auch Beiträge namhafter Gastautoren aus Wissenschaft,
Politik und Praxis. All dies finden Sie - ebenso wie die Daten der
Umfrage unter
www.bkk-dachverband.de/publikationen/bkk-gesundheitsatlas.

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 78
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden. Somit vertritt
der Verband 9,1 Millionen Versicherte sowie 69 Prozent aller
gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland.

Krankenstand: Prozentualer Anteil der Krankgeschriebenen je
Kalendertag.

Für 2015 wird dieser für die beschäftigten BKK-Mitglieder wie
folgt ermittelt:

16,1 Krankentage je beschäftigtes Mitglied 16,1 ÷ 365 Tage x 100%
= 4,4 Prozent.

Falldauer: Bei den BKK Beschäftigten dauerte ein Krankheitsfall im
Durchschnitt 11,7 Tage.



Pressekontakt:
BKK Dachverband e.V.
Christine Richter
Pressesprecherin
TEL (030) 2700406-301
FAX (030) 2700406-222
E-Mail: christine.richter@bkk-dv.de

Original-Content von: BKK Dachverband e.V., übermittelt durch news aktuell
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