In den letzten Jahren häufen sich die Belege dafür, dass das Gehirn in jedem Lebensalter in erheblichem Umfang von der Art der Ernährung beeinflusst wird. Günstig ist z.B. die mediterrane Ernährung mit einer hohen Zufuhr an Antioxidantien und ungesättigten Fettsäuren. Nachteilig wirken Ernährungsformen mit einer hohen Zufuhr an gesättigten Fettsäuren, Transfettsäuren und niedrigen Antioxidantienzufuhr.
Wissenschaftler aus den Niederlanden und Frankreich untersuchten in Form einer Metaanalyse von 116 ausgewählten Studien, ob es zwischen Alzheimerpatienten und gesunden Senioren Unterschiede in der Mikronährstoffversorgung gibt.
Die Alzheimerpatienten zeigten signifikant niedrigere Konzentrationen von Docosahexaensäure (DHA), Folsäure, Vitamin B12, Vitamin C und E im Gehirn; die Blutkonzentrationen von DHA, Eicosapentaensäure (EPA), Prolin und Selen waren bei den Alzheimerpatienten ebenfalls niedriger als bei den gesunden Kontrollpersonen.
Durch die verminderte Verfügbarkeit von Nährstoffen kommt es zu verschiedenen metabolischen Störungen, die die Entwicklung eines Morbus Alzheimer begünstigen, z.B. eine unzureichende Synthese von Phospholipiden, eine Beeinträchtigung epigenetischer Regulationsmechanismen, eine mitochondriale Dysfunktion und ein oxidativer Stress. Wichtige antioxidative Wirkstoffe sind die Vitamine C und E, außerdem besitzen Selen und Zink eine antioxidative Kapazität. Omega-3-Fettsäuren haben antientzündliche und neuroprotektive Eigenschaften.
Zur Überprüfung des Mikronährstoffstatus bei Morbus Alzheimer empfehlen wir die Durchführung des DCMS-Neuro-Checks. Auf der Basis einer Laboruntersuchung ist dann eine gezielte Mikronährstofftherapie möglich.
Referenz:
Martijn C. de Wilde et al.: Lower brain and blood nutrient status in AD: Results from meta-analyses. Alzheimer''s & Dementia: Translational Research & Clinical Interventions, (2017)1-17, Available online 24 June 2017
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