fit und munter - So teuer kann sparen sein - Gesamtkonzept für Gesundheits- und Wirtschaftspolitik notwendig (FOTO)

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So teuer kann sparen sein - Gesamtkonzept für Gesundheits- und Wirtschaftspolitik notwendig (FOTO)



Bayern hat als Pharmastandort großes Potenzial. Schon heute
leistet die pharmazeutische Industrie mit 4,5 Milliarden Euro
Bruttowertschöpfung und rund 26.000 Arbeitsplätzen einen wichtigen
Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Bayerns. Dabei dominieren
Produktion und Handel als die wichtigsten Segmente, aber Forschung
und Entwicklung (F&E) werden immer wichtiger. Im Vergleich zu anderen
Bundesländern konnte Bayern seine Position verbessern; so gehört die
Landeshauptstadt München zu den wichtigsten Zentren für klinische
Forschung in Deutschland. "Gemessen am Bevölkerungsanteil Bayerns ist
die pharmazeutische Forschung aber ausbaubar", sagte Markus
Schneider, Geschäftsführer des BASYS-Instituts und Autor der heute
vorgestellten Studie "Die Entwicklung der Pharmazeutischen Industrie
in Bayern - Standortanalyse 2015". Die Untersuchung wurde von der
Pharmainitiative Bayern in Auftrag gegeben.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft e.V., erklärte: "Die Entwicklung der
Pharmabranche steht im Spannungsfeld der deutschen
Gesundheitspolitik. Gesundheitspolitische Spargesetze haben schwere
negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort.
Dämpfungsmaßnahmen, etwa Preissenkungen, führen zu einer Schwächung
der Wettbewerbsfähigkeit der Branche. Damit geht Wertschöpfung
verloren. Das führt nicht nur zu Arbeitsplatzverlusten, sondern
behindert langfristig die Entwicklung innovativer Medikamente."

Die Pharmainitiative Bayern weist darauf hin, dass das 2010 in
Kraft getretene GKV-Änderungsgesetz sowie das
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz AMNOG (2011) und die darin
festgeschriebenen Preismoratorien beziehungsweise Zwangsabschläge der
Untersuchung zufolge in den Bilanzen der pharmazeutischen Unternehmen
tiefe Spuren hinterlassen haben. Die BASYS-Studie zeige zudem, dass
die Belastungen der Branche durch gesetzliche und vertragliche
Rabatte sowie durch Abschreibungen seit 2009 stetig zunehmen. Der
Vorstandsvorsitzende des Verbands forschender Arzneimittelhersteller
(vfa), Han Steutel: "Für uns als eine Branche, die sich das Ziel
gesetzt hat, neue Arzneimitteltherapien zu entwickeln, ist das fatal.
Denn Forschung und Entwicklung werden aus den laufenden Einnahmen der
Unternehmen finanziert."

Das sieht auch Studienleiter Schneider so: "Es ist davon
auszugehen, dass dies Auswirkungen auf das Investitionsverhalten der
Unternehmen in F&E und Sachanlagen hat. Das würde der
Potenzialentwicklung der pharmazeutischen Industrie nachhaltig
schaden, so dass die Gefahr einer Abwanderung von Arbeitsplätzen
besteht."

Gerade für forschende Unternehmen mit Sitz in Bayern ist die
Refinanzierung von F&E-Investitionen eine besondere Herausforderung.
Denn bayerische Unternehmen realisieren 53 Prozent ihrer Umsätze im
Inland (deutschlandweit: 34,9 Prozent) - und sind so für nationale
Spargesetze wesentlich anfälliger als Unternehmen in anderen
Bundesländern.

Die Pharmainitiative Bayern sieht den Handlungsbedarf und die
Forderungen durch die Studie bestätigt, die im Rahmen des
Pharmagipfels Bayern gemeinsam von Industrievertretern mit den
Ministerien für Gesundheit und Wirtschaft unter der Leitung der
Ministerinnen Aigner und Huml erarbeitet wurden.

Die pharmazeutische Industrie ist eine besonders
forschungsintensive Branche und gehört damit zu dem Segment der
Spitzentechnologie. Der ökonomische Nutzen wissenschaftlicher
Forschung ist hoch. In weit entwickelten Volkswirtschaften gelten
F&E-Investitionen als Schlüsselfaktoren für Wachstum, Produktivität
und Wohlstand. Rabatte, die zu Umsatzschmälerungen führen, reduzieren
direkt das potenzielle Forschungsbudget. Studienautor Schneider: "Als
Folge der Zwangsrabatte wurden F&E-Aufwendungen und
Ausrüstungsinvestitionen von schätzungsweise über vier Milliarden
Euro unterlassen."

ÜBER DIE PHARMAINITIATIVE

Die Pharmainitiative Bayern ist ein Zusammenschluss von derzeit
neun forschenden Pharma-Unternehmen mit Sitz in Bayern. Gegründet im
Jahr 2013, setzt sich die Initiative für gute wirtschaftliche
Rahmenbedingungen ein, um die hohe Qualität der aktuellen
Gesundheitsversorgung zu erhalten. Bayern steht im Wettbewerb der
Regionen. Nur wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert
werden, kann die Spitzenposition Bayerns im Bereich Forschung &
Entwicklung (F&E) gehalten werden. Das wiederum ist die Voraussetzung
für eine nachhaltig hohe Qualität der Patientenversorgung. Mitglieder
sind die Unternehmen Amgen, Biogen, Bristol-Myers Squibb, Celgene,
Daiichi Sankyo, GlaxoSmithKline, MSD Sharp & Dohme, Novartis und
Roche. Unterstützt wird die Pharmainitiative Bayern von den Verbänden
vfa, VCI Bayern und dem Landesverband Bayern des BPI.
www.pharmainitiative-bayern.de

ÜBER DIE VBW - VEREINIGUNG DER BAYERISCHEN WIRTSCHAFT E. V.

Die vbw ist die freiwillige, branchenübergreifende und zentrale
Interessenvereinigung der bayerischen Wirtschaft und vertritt 133
bayerische Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände sowie 41
Einzelunternehmen. In den Branchen der vbw Mitgliedsverbände sind
bayernweit etwa 4,7 Millionen sozialversicherungspflichtige
Beschäftigte tätig. Auch als Landesvertretung der BDA
(Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.) und des
BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.) vertritt sie
gemeinsame wirtschaftliche, soziale sowie gesellschaftspolitische
Interessen. So erhält sie den Freiraum für wirtschaftliches Handeln
und sichert gleichzeitig den sozialen Frieden. www.vbw-bayern.de



Pressekontakt Pharmainitiative Bayern:
Dr. Markus Born
Tel. 089-926 91-32
E-Mail: presse@pharmainitiative-bayern.de

Pressekontakt vbw:
Markus Meyer
Tel. 089-551 78-361
E-Mail: markus.meyer@ibw-bayern.de

Original-Content von: Pharmainitiative Bayern, übermittelt durch news aktuell
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