In seiner ganz speziellen Naivität hat es
US-Präsident Donald Trump auf den Punkt gebracht: Freimütig gestand
er ein, dass ihm im Wahlkampf nicht klar war, wie schwierig es doch
sei, ein Gesundheitssystem zu reformieren. Das ist der einzige seiner
Sätze, den Trump sich in Stein meißeln lassen kann, weil er
universelle Gültigkeit hat. Auch in Deutschland, wo die wachsende
Zahl betagter und schwerkranker Patienten und der Zwang der Kliniken
zur Wirtschaftlichkeit dem unzählige Male reformierten
Gesundheitswesen wieder einmal Unzulänglichkeiten und Grenzen
aufzeigen. Jetzt beklagt die Barmer neben anderem eine suboptimale
Behandlung älterer Patienten bei einer Reha in einem
Allgemeinkrankenhaus und verweist darauf, wie gut die Kliniken daran
verdienen. Da scheint doch der Schluss nahezuliegen, wer die Misere
verursacht hat. Dank Trump wissen wir allerdings, dass wir mehr
nachdenken müssen. Tut es dem Gesundheitswesen und damit uns als
Patienten eigentlich gut, dass Kliniken immer und überall dem Primat
der schwarzen Zahlen unterworfen werden und bei Versagen in die
Privatisierung geschickt werden? Und was sind wir bereit auszugeben
für eine bessere Versorgung? Wenn Menschen älter werden und ihre
medizinische Behandlung Fortschritte macht, wird es teurer. Derzeit
sind die Kliniken nicht gut aufgestellt, um die wachsende Zahl
älterer Patienten zu bewältigen. Diese brauchen nämlich nicht nur
gute ärztliche Betreuung, sondern auch mehr Aufmerksamkeit des
Pflegepersonals, das jetzt schon kaum sein Pensum schafft. Trump hat
bei Obamacare kapituliert. Wir sollten das nicht tun.
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