Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bedauert
den Tod des Linkin-Park-Sängers Chester Bennington. Erste Berichte
gehen von einem Suizid aus.
Die Berichterstattung über Suizide ist mit besonderer
Verantwortung verbunden, da die Gefahr des sogenannten
"Werther-Effektes", d.h. des Auslösens von Nachahmungssuiziden,
besteht.
Die Nachahmungsgefahr sinkt, wenn:
- in den Berichten Helplines und Hilfekontakte angegeben werden,
z.B. die Telefonseelsorge in Deutschland 0800 111 0 111 / 0800
111 0 222 oder im akuten Fall immer der Notarzt
- Expertenmeinungen eingeholt werden
- alternative Problemlösungen und Fälle von Krisenbewältigung
aufgezeigt werden
- in den Medien der Suizid als Folge einer Erkrankung (z.B.
Depression) dargestellt wird, die erfolgreich hätte behandelt
werden können (90 % aller Suizide erfolgen im Rahmen einer
Depression und anderen psychischen Erkrankung)
- Hintergrundinformation zum Krankheitsbild gegeben werden.
Großteil der Suizide erfolgt vor dem Hintergrund psychischer
Erkrankungen.
Fast 90% der jährlich ca. 10.000 Suizide und 150.000
Suizidversuche in Deutschland erfolgen vor dem Hintergrund einer oft
nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung, am häufigsten einer
Depression. "Depressionen gehen mit großem Leiden und tiefer
Hoffnungslosigkeit einher. In der Depression werden bestehende
Probleme vergrößert wahrgenommen und es geht immer auch der Glauben
verloren, dass sich dieser leidvolle Zustand je wieder bessern wird
und ihnen geholfen werden kann. In ihrer Verzweiflung sehen Menschen
dann im Suizid den einzigen Weg, diesem unerträglichen Zustand zu
entkommen", sagt Prof. Ulrich Hegerl, Psychiater und
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Die professionelle Behandlung der Depression ist die wichtigste
Maßnahme, um Suizide zu verhindern. "Den allermeisten Menschen mit
Depressionen kann mit Medikamenten und Psychotherapie geholfen
werden. Deshalb ist es wie bei jeder anderen Erkrankung entscheidend,
sich rasch professionelle Hilfe zu holen, d.h. sich an den Hausarzt
oder direkt an einen Nervenarzt oder Psychiater zu wenden" so Hegerl.
In einem Medien-Guide hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe
die wichtigsten Regeln zusammengefasst. Sie finden die Richtlinien
hier:
www.deutsche-depressionshilfe.de/presse-und-pr/medienguide-suizid
Zur Stiftung Deutsche Depressionshilfe:
Ziel der 2008 gegründeten Stiftung Deutsche Depressionshilfe
(Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Ulrich Hegerl) ist es, einen
wesentlichen Beitrag zur besseren Versorgung depressiv erkrankter
Menschen und zur Reduktion der Zahl der Suizide in Deutschland zu
leisten. Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist der
Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt. Neben
Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen
vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das Diskussionsforum
Depression und das deutschlandweite Info-Telefon Depression (0800 33
44 5 33), das durch eine Kooperation mit der Deutsche Bahn Stiftung
gGmbH kostenfrei ist. Unter dem Dach der Stiftung Deutsche
Depressionshilfe koordiniert das Deutsche Bündnis gegen Depression
zahlreiche lokale Maßnahmen und Aktionen: In über 75 Städten und
Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene
Aufklärung über die Erkrankung leisten. Seit 2014 kooperiert die
Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit der Deutsche Bahn Stiftung
gGmbH beim Aufbau des Forschungszentrums Depression und weiteren
versorgungsnahen Projekten. Damit ist sie die erste
Unternehmensstiftung, die sich für das Thema Depression bzw.
psychische Gesundheit einsetzt. Mehr Infos:
www.deutsche-depressionshilfe.de
Pressekontakt:
Simone Schmid, M.A. (Pressereferentin)
Tel.: +49 341 97 24 58 6
E-Mail: presse@deutsche-depressionshilfe.de
Original-Content von: Stiftung Deutsche Depressionshilfe, übermittelt durch news aktuell