Im März 2017 ist das ''Cannabis-Gesetz'' in Kraft getreten, seitdem
ist es in Deutschland möglich, bei schwerwiegenden Erkrankungen
Cannabinoide ohne Ausnahmeerlaubnis der Bundesopiumstelle auf Rezept
zu erhalten und die Kosten von der Krankenversicherung erstattet zu
bekommen. Ärzte jeder Fachrichtung, mit Ausnahme von Zahnärzten und
Tierärzten, dürfen medizinisches Cannabis auf einem
Betäubungsmittelrezept verordnen. Und das neue Cannabis-Gesetz zeigt
bereits einen Effekt: Das Patienteninteresse steigt stetig, wie die
Anträge auf Behandlung mit Cannabis, die bei den Krankenkassen seit
März 2017 eingegangen sind, belegen. Nach den Recherchen der
Expertenplattform Leafly.de werden momentan allerdings mehr als 60
Prozent der Anträge auf eine medizinische Cannabis-Therapie
abgelehnt.
"Das Cannabis-Gesetz legt fest, dass der Arzt die Therapiehoheit
hat und entscheiden kann, ob eine Cannabis-Behandlung im
individuellen Fall sinnvoll ist. Die gesetzlichen Krankenkassen
dürfen die Kostenübernahme für diese Therapie nur in begründeten
Ausnahmefällen ablehnen. Laut dem Deutschem Ärzteblatt lehnen die
Krankenkassen etwa 25 bis 50 Prozent der Anträge auf Kostenübernahme
einer Behandlung mit Cannabis ab. Schaut man sich die Zahlen der
großen Krankenversicherer an - jedenfalls von den Kassen, die bereit
waren, ihre Zahlen zu veröffentlichen - sieht die Quote sogar noch
schlechter aus", erklärt Sandrina Kömm-Benson, Chefredakteurin von
Leafly.de.
Diese Regelung bezieht sich auf Cannabisblüten, auf Cannabis
Extrakte wie auch auf Medizinprodukte mit den Wirkstoffen Dronabinol
oder Nabilon. Welche Krankheiten unter diese Definition fallen, ist
im Gesetzestext nicht näher aufgeführt. Als etablierte
Anwendungsgebiete für Cannabis Arzneimittel gelten unter Medizinern
chronische Schmerzen, Spastik, Multiple Sklerose, Übelkeit, Erbrechen
und Appetitlosigkeit. Aber auch bei dermatologischen Problemen, wie
bei Neurodermitis oder Psoriasis, wurden positive Verbesserungen
beobachtet, ebenso wie bei neurologischen Leiden wie Epilepsie oder
ADHS/ADS. Hinzu kommen psychiatrische Krankheitsbilder und Symptome
wie Schlafstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen,
Depressionen und Angststörungen. Aber auch bei internistischen
Erkrankungen wie Arthritis, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn wurde
von vielversprechenden Effekten durch Cannabinoid-haltige
Medizinprodukte berichtet. Interessierte Leserinnen und Leser
erhalten weitere Informationen unter www.leafly.de.
Über Leafly.de: Das Wissensportal Leafly.de gibt seit Mai 2017
Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen rund um den Einsatz
von Cannabis als Medizin in Deutschland. Nach der Gesetzesänderung im
März 2017 herrscht bei Patienten, Angehörigen, Ärzten, Apothekern,
Pflegepersonal und Forschern viel Unsicherheit durch fehlendes
Wissen. Bei Leafly.de schreiben Experten und erfahrene Autoren rund
um die Themen medizinisches Cannabis - damit ist die Webseite das
einzige Portal in Deutschland, das sich ausschließlich mit diesem
Thema befasst.
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