Viele Jugendliche tun sich schwer mit den Plänen
für ihre berufliche Zukunft. Haben sie sich dann entschieden und eine
Richtung eingeschlagen, folgt nicht selten irgendwann ein Wechsel;
allein die steigende Zahl der Studienabbrecher spricht Bände. "Die
Berufswahl ist auch eine Herzensangelegenheit.", meint Inga Junge,
Ergotherapeutin, beim DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten
e.V.) für die Ausbildung zuständig und Initiatorin des
"Innovationspreises Ausbildung Ergotherapie".
Arbeit bedeutet für viele Jugendliche mehr als der reine
Broterwerb. Erfüllung und oft auch Vielfalt stehen auf der
Wunschliste von Jugendlichen. Doch wie das Richtige finden? "Um die
Menschen, die zu uns in die Ergotherapie kommen angemessen
unterstützen zu können, finden wir unter anderem heraus, was ihre
Persönlichkeit ausmacht. Dieses ergotherapeutische Prinzip, mithilfe
fundierter Fragen zu klären: was kann der- beziehungsweise diejenige
besonders gut, was sind die Stärken und welche Interessen und Wünsche
stehen im Vordergrund, lässt sich eins zu eins auf die Situation der
Berufswahl bei Jugendlichen anwenden. So, dass der in der Jugend
eingeschlagene Berufsweg auch tatsächlich der "Berufung"
entspricht.", erklärt die Ergotherapeutin Inga Junge ihren
Standpunkt.
Ausbildung mit Potenzial...
In einer Zeit, in der etliche Berufe von der Bildfläche
verschwunden und viele neue Berufe oder Spezialisierungen
hinzugekommen sind, ist es für Jugendliche wichtig zu schauen, wie
zukunftsträchtig ein Beruf ist. Gesundheitsberufe nehmen dabei
naturgemäß von jeher einen vorderen Platz ein und das wird wohl auch
so bleiben. Ergotherapeuten gehören zu einer der Berufsgruppen im
Gesundheitswesen, die sich im Aufwärtstrend befinden. Das wundert
nicht, denn das Berufsbild und die Tätigkeitsbereiche sind
vielfältig. Ergotherapeuten entwickeln sich und ihren Beruf ständig
weiter - so sehr wie kaum eine andere Disziplin. Das wesentliche Ziel
des Berufs ist, Menschen in Gesundheits- und Alltagsbelangen zu
unterstützen, als Coach zu fungieren. Jugendliche, die Menschen Hilfe
zur Selbsthilfe vermitteln wollen, sind hier genau richtig. Wer ein
weit gespanntes Betätigungsfeld sucht, ebenfalls.
...und Vielfalt
Ergotherapeuten arbeiten generell mit Patienten, die Probleme bei
der Bewältigung ihres Alltags haben, beispielsweise mit Erwachsenen,
die körperliche, seelische, oder soziale Schwierigkeiten haben.
Oder mit Kindern und Jugendlichen mit motorischen, sensorischen oder
psychischen Erkrankungen oder (Entwicklungs-)Störungen, aber auch
allgemeinen Problemen. Ebenso wie mit Menschen, die durch Unfall,
Krankheit oder von Geburt an gehandicapt oder durch ihr Alter
beeinträchtigt sind. Jugendliche, die eine ergotherapeutische
Ausbildung erwägen, sollten daher über Empathie, aber auch über
Belastbarkeit und gute eigene Resilienz, also psychische
Widerstandskraft, verfügen. Um künftige Ergotherapeuten für ihre
berufliche Zukunft zu befähigen, kombinieren die
Ausbildungseinrichtungen Lernmodule aus den Bereichen Medizin,
Psychologie, Pädagogik und Soziologie mit den Erkenntnissen der
Ergotherapie.
Beruf mit Zukunft
"Wir als Verband sind für die Zukunft unseres Berufs
verantwortlich.", betont die Ergotherapeutin Junge und erläutert eine
der jüngsten Ideen, die sie zu diesem Zweck in die Tat umgesetzt hat:
den DVE Innovationspreis Ausbildung. Um Qualität, Nachhaltigkeit und
Professionalität während der schulischen beziehungsweise
hochschulischen Ausbildung weiter zu stärken, hat der Verband einen
Wettbewerb ausgeschrieben und bislang zehn Schulen und Hochschulen
ausgezeichnet. Bezeichnend für die prämierten Projekte und für die
Ergotherapie als solche: entwickelt haben sie allesamt Dozenten,
Leitungspersonen, Schüler und Studierende gemeinsam und auf
Augenhöhe. Herausgekommen sind völlig unterschiedliche, aber durchweg
spannende Resultate. Es gibt Projekte, die sich mit der Struktur der
Ausbildung befassen. Und solche, die im Rahmen bereits bestehender
Arbeitsfelder wie zum Beispiel der gemeinwesenorientierten
Ergotherapie eine Aufgabe in die Praxis umgesetzt haben. Eine
Berufsfachschule entwickelte sogar ein neues Arbeitsfeld für
Ergotherapeuten; eine Hochschule befasste sich mit belastenden
Situationen im Arbeitsalltag.
Perspektiven für Jugendliche
So breitgefächert wie die Ausbildung ist das spätere Berufsleben.
Für jeden ist etwas dabei und Spezialisierung und
Weiterqualifikationen in bestimmte Richtungen sind ebenso üblich wie
übergreifende Tätigkeiten. Möglichkeiten, als fest angestellter
Ergotherapeut zu arbeiten, gibt es in Krankenhäusern, in
Ergotherapie-Praxen, teils in weiteren Gesundheits-, Bildungs- und
vielen anderen Einrichtungen aber auch in Wirtschaftsunternehmen. Wer
lieber sein eigener Herr ist, kann eine Praxis gründen. Und wer
Freude am Lehren hat, kann als Dozent an einer Ausbildungseinrichtung
arbeiten. Die einzigen Wermutstropfen sind die derzeit
unbefriedigende Situation der Bezahlung und die zumeist
kostenpflichtige Ausbildung. Gegen diese beiden Aspekte macht sich
der Verband der Ergotherapeuten, gemeinsam mit weiteren Verbänden im
Gesundheitsbereich stark. Ist Zuversicht angesagt? "Absolut!",
bestätigt Inga Junge und bestärkt Jugendliche, die das Berufsziel
Ergotherapeut fest im Auge haben: "Die Erfahrung zeigt: Wer für seine
Sache "brennt", hat Erfolg, erfährt Bestätigung, ist glücklich und
motiviert."
Informationen zur Ausbildung zum Ergotherapeuten, dem DVE
Innovationspreis Ausbildung und weiteren spannenden Themen gibt es
auf der Homepage des DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.)
im Navigationspunkt Aus- und Weiterbildung. Und noch mehr unter
http://ots.de/KkYao
Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DVE e.V.
Telefon: 033203 - 80026, E-Mail: a.reinecke@dve.info
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