Ein Jahr nach der Schließung des internationalen
Flughafens Sanaa im Jemen fordern CARE und weitere
Hilfsorganisationen, die Beschränkungen für den jemenitischen
Luftraum umgehend aufzuheben und den Hauptflughafen sofort wieder zu
öffnen.
"Der kommerzielle Handelsverkehr und die Einfuhr von dringend
benötigten Hilfsgütern sind stark eingeschränkt. Die jemenitische
Bevölkerung ist seit Monaten von der Außenwelt abgeschnitten, Hunger
und Krankheiten wie Cholera verschlimmern weiterhin die Situation für
Millionen von Menschen", so Wolfgang Jamann, Generalsekretär von CARE
International.
Laut Schätzungen des jemenitischen Gesundheitsministeriums (MoH)
starben seit der Schließung des Flughafens im August 2016 über 10.000
Menschen an Krankheiten, für die sie internationale medizinische
Behandlung benötigt hätten. Bereits vor dem Ausbruch des Konfliktes
reisten pro Jahr etwa 7.000 Jemeniten für medizinische Behandlungen
von Sanaa aus ins Ausland. Mittlerweile sind es bis zu 20.000
Menschen, die lebensrettende Gesundheitsversorgung im Ausland
benötigen.
"Schwer Erkrankte nehmen bis zu 20-stündige Autofahrten durch
Kampfgebiete auf sich, um über andere Flughäfen das Land zu
verlassen", so Jamann. "Diese Situation verletzt die Reisefreiheit
der Bevölkerung, ein Recht, das durch Artikel 13 der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte geschützt ist."
Die Schließung des wichtigsten internationalen Flughafens im Jemen
beeinträchtigt auch die schnelle Bereitstellung von humanitärer
Hilfe. Hilfsorganisationen sind fast ausschließlich auf Flüge der
Vereinten Nationen angewiesen, um ein- und auszureisen. Deshalb könne
die Forderung nach humanitärem Zugang und nach uneingeschränkter
Öffnung des Flughafens gar nicht stark genug betont werden, so die
Organisationen.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Wolfgang Jamann war vor zwei Wochen im Jemen
und steht für Interviews zur Verfügung. Bei Interesse an Bild- und
Videomaterial melden Sie sich gerne in der CARE-Pressestelle.
Liste der teilnehmenden Organisationen:
ACTED, Action contre la Faim, ADRA, CARE International, Danish
Refugee Council, Human Appeal, International Rescue Committee,
Islamic Help UK, Medicins du Monde, Mercy Corps, Norwegian Refugee
Council, SaferWorld, War Child UK, World Relief Germany, ZOA
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