Fritz Meiners ist entspannt, er hat schon häufig seine Geschichte erzählt, seine Stimme ist ruhig: Mit 14 habe er mit dem Mountainbike einen Fahrrad-Unfall im Grunewald gehabt, weil es selbstverschuldet war, habe er nicht so lange daran knabbern müssen. Seit September 2004 ist er auf einen Rollstuhl angewiesen.
Heute ist Fritz Meiners 27, er studiert jetzt Informatik, erst in Potsdam, dann an der Humboldt-Universität in Berlin. Studienbegleitend arbeitet er beim Berliner „Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme“. Dort trägt er zu einem europäischen Datenportal Statistiken bei, etwa zu Wanderstrecken in Europa oder zum Fischaufkommen. Die dazugehörige Philosophie ist open-data, die Ergebnisse stehen frei verfügbar im Netz.
Als er nach seinem Unfall die Schule abgeschlossen hatte, kaufte sich Fritz Meiners mit 18 ein Auto und zog nach Berlin. Dann bin ich in die Disko gegangen und habe die Zeit genossen, sagt er. Etwa seitdem ist Fritz bei der Rollstuhl-Rugby-Mannschaft Berlin Raptors eingestiegen. Er sah eine Dokumentation über die amerikanische Rollstuhl-Rugby-Nationalmannschaft und fing Feuer.
Inzwischen ist Fritz Meiners fester Bestandteil des Teams der „Raptors“. Rollstuhl-Rugby wirkt manchmal unübersichtlich, er selbst versuche, Ruhe ins Spiel zu bringen und seine defensiven Aufgaben zu erfüllen, um den Schlagabtausch ein wenig zu ordnen. Fritz hat eine gute Erinnerung an sein erstes Rollstuhl-Rugby-Spiel in der 2. Bundesliga in Bochum, in dem er gleich ein Tor machte. Und daran, wie er zum ersten Mal im neuen Sponsor-Stuhl fuhr.
Das Berliner Rehatechnik-Unternehmen agiva, die den Rollstuhl sponsorte, lernte Fritz Meiners über den Sport, und im Speziellen die erfolgreichen Berlin Raptors kennen. Teilweise gibt es keine Rückerstattung für Sport-Rollstühle, erklärt er, und deshalb war der Sponsor-Stuhl so wichtig für ihn. Ein Geschenk, sagt er, und er meint das reale Geschenk des Rollstuhls, aber auch übertragen die große Bedeutung für ihn.