fit und munter - Mutter-/Vater-Kind-Kuren - positiver Effekt verpufft mit der Zeit

fit und munter

Mutter-/Vater-Kind-Kuren - positiver Effekt verpufft mit der Zeit


Während 62 Prozent der Teilnehmer einer
Mutter-/Vater-Kind-Kur (MVKK) unmittelbar nach der Maßnahme ihren
Gesundheitszustand als "gut" bis "sehr gut" bewerten, waren es ein
bis zwei Jahre später nur noch 20 Prozent. Das ist das Ergebnis einer
aktuellen Studie der hkk Krankenkasse, in der hkk-versicherte Mütter
zu ihren Erfahrungen mit ihrer MVKK befragt wurden. Studienleiter Dr.
Bernard Braun vom Bremer Institut für Arbeitsschutz und
Gesundheitsförderung (BIAG): "Um das zu ändern, muss nach der Kur
sichergestellt werden, dass der positive Effekt nicht verpufft."
Susanne Driebe, Expertin für Kuren und Reha von der hkk Krankenkasse:
"Mütter sollten schon während der Kur in den Einrichtungen Anregungen
sowie Hilfestellungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Gelernten
in ihren Alltag erhalten."

Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg ist außerdem, so
Braun, neben der Änderung des eigenen Verhaltens, auch den Partner in
den Prozess mit einzubeziehen. Viele Mütter wünschen sich mehr
Unterstützung durch ihren Partner, erläutert Braun, der zusätzlich
Einzelinterviews in sechs Kureinrichtungen in Deutschland geführt
hat. "Ihnen ist es sehr wichtig, dass der Partner das Gelernte
wahrnimmt, versteht und mitträgt. Nur so kann eine positive
Veränderung langfristig etabliert werden", sagt Braun. Darüber hinaus
ist es notwendig, dass Arbeitgeber mehr flexible Arbeitszeitmodelle
für Mütter anbieten. Außerdem ist es überfällig, den für eine
Bevölkerungsgruppe einzigartig im Artikel 6 des Grundgesetzes
verankerten "Anspruch" von Müttern "auf den Schutz und die Fürsorge
der Gemeinschaft" endlich mit Leben zu füllen. Dazu gilt es unter
anderem, flächendeckend für die spezifischen Situationen und Bedarfe
von Müttern und Familien geeignete Unterstützungsangebote um- und
aufzubauen.

Familiäre Belastungen sind häufigster Beweggrund

Wie wichtig die Beteiligung der Väter im Familienalltag ist, lässt
sich auch aus dem häufigsten Beweggrund für eine Kurteilnahme
ablesen:81 Prozent gaben familiäre Belastungen als Grund an, weshalb
sie eine MVKK beantragten. Gesundheitliche Beschwerden nannten 79
Prozent. Mit deutlichem Abstand folgt die Arbeitsbelastung (46
Prozent). Unter erwerbstätigen Müttern (74 Prozent aller
Studienteilnehmerinnen) liegt dieser Anteil jedoch bei rund 58
Prozent. Braun: "Berufstätige Mütter leiden stark unter ständigem
Zeitdruck, bedingt durch Doppel- und Dreifachbelastungen im Alltag."
Das wirkt sich schnell negativ auf die Gesundheit der Mütter und
ihrer Familien aus.

Positive Entwicklung bei der Bewilligungspraxis

Um dem vorzubeugen, ist es notwendig, hochbelastete und
gesundheitsgefährdete Mütter und auch Väter zu einem möglichst frühen
Zeitpunkt zu erreichen. Dafür wurde im Jahr 2012 die
Begutachtungsrichtlinie "Vorsorge und Rehabilitation" überarbeitet.
So konnten eine einheitliche Rechtsauslegung und sachgerechte
Anwendung bei den Krankenkassen und ihren Sachbearbeitern
sichergestellt werden. Die Folge: 85 Prozent der Kuranträge wurden
2015 direkt mit der Antragstellung bewilligt. Das ist eine Steigerung
um 17 Prozentpunkte gegenüber den Studienergebnissen der hkk zur MVKK
aus dem Jahr 2009.

Sieben von zehn Müttern zufrieden mit der Kur

Dass eine Kurteilnahme grundsätzlich ein Erfolg ist, zeigt die
hohe Zufriedenheit mit der Maßnahme. Drei Viertel der Mütter waren
"zufrieden" bis "sehr zufrieden" mit der Kur. Dabei ist die Bewertung
stark abhängig vom Grad der Verbesserung des Gesundheitszustandes
während des Aufenthalts. Darüber hinaus tragen erfolgreiche Techniken
zur Stressbewältigung und Konfliktvermeidung in der Beziehung zum
Kind besonders zur Zufriedenheit der Mütter bei.

Positive Effekte auf die Gesundheit

Bei vielen Müttern reduzierten sich Erschöpfungssymptome im
Verlauf der Kur. Ebenso sank nach der Kur die Anzahl von
Arztkontakten sowie die Häufigkeit von Medikamentengebrauch und
physikalischen Therapien. Den größten Nutzen hatten dabei jene, die
vorher viele Medikamente genommen hatten.



Ansprechpartner für die Presse:
hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse), Martinistr. 26, 28195 Bremen

Holm Ay Tel.: 0421.3655 1000

Maike Kromminga Tel.: 0421.3655 3147

Ilja Mertens Tel.: 0421.3655 3177

E-Mail: presse@hkk.de; Internet: www.hkk.de

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