Im Jahr 2015 haben krankhaft übergewichtige Menschen bereits jene zahlenmäßig übertroffen, die an Hunger leiden. Der Horror ist Realität geworden, dabei könnte beiden Gruppen so einfach durch Teilen geholfen werden.
Statistisch am besten erfasst sind die Ziffern in den USA. Hier sehen wir eine stetige ja sogar jährlich messbare Zunahme des Body-Mass-Index in allen Bundesstaaten. Medizinisch-technisch überhäufen sich komplexe und mehr oder weniger nachvollziehbare Erklärungsversuche. Letztlich läßt sich das Problem aber sehr einfach zusammenfassen. Die Herstellungskosten optimierte industriell erzeugte Convenience-Ernährung ist eindeutig als Hauptursache für diese Misere verantwortlich.
Es sind zum einen enorm hohe Zuckermengen, die teils aus Geschmacksgründen und praktisch immer aus technischen Gründen für die Konservierung von Produkten zugesetzt werden. Zum anderen werden Zucker gegen Süßungsmittel unterschiedlichster Art getauscht, die Konservierung läuft dann über nicht minder gefährliche Säuren. Minderwertige Industriefette, Zusatzstoffe für Konservierung, enorm verlängerte Haltbarmachung, Geschmacksverstärkung sowie zur Anpassung optischer und haitischer Produkteigenschaften runden den Chemiemix ab.
Längst hat diese Entwicklung nicht nur Europa erfasst, erschreckende Zahlen erreichen und inzwischen aus Südamerika, den arabischen Staaten und vor allem aus China, wo zu einer explosionsartigen Zunahme der Adipositas um weit über 4.000% seit 1975 gekommen ist.
Alle bisher eingeleiteten Massnahmen der Gesundheitsbehörden sind fehlgeschlagen. Hier stehen wirtschaftliche Interessen der Nahrungsmittelkonzerne der Stoffwechselreaktion des menschlichen Körpers einfach diametral gegenüber. Es wäre naiv zu glauben, man könnte das Problem über eine von den Konsumenten aktiv beeinflusste Änderung von Ernährungsgewohnheiten in den Griff bekommen. Einzig die Bereitschaft der Nahrungsmittelindustrie nach neuen Stoffwechsel konformen Produkten kann hier noch helfen.