Der Verlust der eigenen Mobilität - in ländlichen
Gebieten ist dieser Einschnitt meist noch tiefer als in der Stadt.
Die Angst davor ist mitunter so groß, dass Senioren erste Anzeichen
von körperlicher oder geistiger Schwäche ignorieren oder kaschieren.
"Die gewissenhafte Selbstreflexion ist jedoch das Wichtigste, um im
Alter ein Fahrzeug sicher bewegen zu können", sagt Steffen Mißbach,
Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. "Dazu gehören auch regelmäßige
Untersuchungen beim Haus-, Ohren- und Augenarzt." Viel Bewegung und
geistige Herausforderungen tragen dazu bei, länger leistungsfähig und
somit mobil zu bleiben.
Hilfreiche Assistenzsysteme
Die Wahl des Fahrzeuges sollte frühzeitig mit Bedacht getroffen
werden. Ein unproblematischer Einstieg und eine hohe Sitzposition
sollten beim Kauf Priorität haben. Systeme wie ein Totwinkel- oder
Spurhalter-Assistent sowie Tempomat und Rückfahrkameras sind
ebenfalls hilfreich. "Wir werden im Alter unbeweglicher, es fällt uns
beispielsweise nicht mehr so leicht, den Kopf zu drehen", sagt
Mißbach. "Das Verhalten kann entsprechend angepasst werden. Wird etwa
die Fahrertür mit der rechten Hand geöffnet, vollführt man
automatisch einen Schulterblick. Es empfiehlt sich auch,
Verkehrsstoßzeiten zu meiden oder in Autobahnbaustellen auf der
rechten Spur zu bleiben."
Angebote gemeinnütziger Organisationen
Hilfestellung bei eigener Unsicherheit und der geeigneten
Fahrzeugausstattung gibt es bei gemeinnützigen Organisationen -
beispielsweise den Kirchen. Hier gibt es mitunter die Möglichkeit,
eine freiwillige Fahrprobe zu absolvieren und das Ergebnis
eigenverantwortlich umzusetzen. "Generell gilt, dass es für die
Personengruppe 65+ keine signifikanten Unfallauffälligkeiten gibt",
stellt Mißbach klar. "Im europäischen Ausland werden teils
Sonderprüfungen ab dem Alter von 55 Jahren vorgenommen. Die
Unfallstatistiken weisen jedoch keinerlei Unterschiede zu denen in
Deutschland auf."
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