Bei einem Besuch des privaten Pflegedienstes Ute
Bayer im Main-Taunus-Kreis hat sich die Bundestagsabgeordnete von
Bündnis 90 / Die Grünen, Kordula Schulz-Asche, für mehr Wertschätzung
der Arbeit von Pflegenden ausgesprochen. Sie lobte eine aktuelle
Plakataktion des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste
e.V. (bpa), die provokante Preisvergleiche zwischen Pflegeleistungen
und u.a. Handwerkerarbeiten zieht. "Die Pflege muss der Gesellschaft
einfach mehr wert sein, weil wir alle gute Pflege wollen. Das muss
jetzt schnell passieren", sagte die Politikerin.
Im Gespräch mit der gelernten Krankenschwester Schulz-Asche
betonten Pflegeunternehmerin Ute Bayer und ihr Team vor allem, dass
die Vergütungen für die ambulanten Pflegeleistungen in vielen Fällen
nicht mehr zeitgemäß sind. Der immer größer werdende Zeitbedarf durch
eine steigende Zahl demenziell erkrankter Pateinten bliebe seit
vielen Jahren unberücksichtigt. Dies bringe einen unnötigen und für
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belastenden Zeitdruck in die
Pflege.
"Genau deshalb zeigen wir mit unserer Plakatkampagne, wie wenig
der Gesellschaft die Pflege im Vergleich zu anderen Branchen wert
ist", erklärt der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle Hessen Manfred
Mauer. "Wer bei einem Handwerker eine Anfahrtspauschale von 35 EUR
bezahlt, weiß oft gar nicht, dass der Pflegedienst für den Weg quer
durch sein Versorgungsgebiet nicht einmal 6 EUR bekommt." Das stelle
nicht nur in den ländlichen Gegenden Hessens mit besonders weiten
Wegen ein zunehmendes Problem dar.
Mit den Plakaten, die in den Fahrzeugen und Zentralen der privaten
Pflegedienste hängen, will der Verband deshalb aufklären, so Mauer.
"Natürlich ist es provokant, einen Verbandswechsel mit dem Wechsel
einer Glühbirne beim Auto zu vergleichen. Aber gerade weil wir es
tun, sind die Menschen erschrocken, wie wenig Geld für die Pflege von
Menschen aufgewendet wird."
Die Bundestagsabgeordnete Schulz-Asche sagte bei ihrem Besuch im
privaten Pflegedienst Ute Bayer zu, sich auf kommunaler und
Bundesebene für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.100 in Hessen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 24,2 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Manfred Mauer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0611/341 07 90, www.bpa.de
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