448 Euro zahlen gesetzlich Krankenversicherte pro Jahr
durchschnittlich aus eigener Tasche für medizinische Leistungen - im
Jahr 2012 waren es noch 344 Euro. Die Zuzahlungen sind also in den
vergangenen Jahren deutlich gestiegen - um 30 Prozent binnen fünf
Jahren. Dies hat Folgen: Rund ein Drittel der gesetzlich
Krankenversicherten hat im vergangenen Jahr Behandlungen aus
Kostengründen unterlassen oder verschoben. Insgesamt haben 90 Prozent
der GKV-Versicherten im vergangenen Jahr für medizinische Leistungen
selbst bezahlt oder zugezahlt. Dies sind Ergebnisse der aktuellen
Continentale-Studie 2017, einer repräsentativen Befragung in
Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest.
Zuzahlungen: Besonders oft in der Apotheke, besonders viel beim
Zahnarzt
Im Schnitt zahlen die GKV-Versicherten in drei von acht
abgefragten Bereichen. Diese waren "Apotheke", "Zahnarzt", "Brillen
und Sehhilfen", "Physiotherapie und Massagen", "Haus- oder Facharzt",
"Krankenhaus", "Kieferorthopädie" sowie "Heilpraktiker und
Naturheilkunde". Am häufigsten selbst gezahlt wird in der Apotheke,
75 Prozent der gesetzlich Versicherten zahlen hier aus eigener
Tasche, und zwar im Durchschnitt 153 Euro pro Jahr. Bei Zahnärzten
zahlen 59 Prozent der Versicherten selbst etwas dazu, dafür aber
deutlich mehr, nämlich 390 Euro.
Wer beim Heilpraktiker etwas selbst gezahlt hat, hat dort in den
vergangenen zwölf Monaten im Schnitt 290 Euro ausgegeben. Für
Physiotherapie waren es 144 Euro, im Krankenhaus 139 Euro und beim
Haus- oder Facharzt 126 Euro.
Ältere Menschen besonders betroffen
Von Selbst- und Zuzahlungen betroffen sind insbesondere ältere
Menschen ab 60 Jahren. Sie geben an, durchschnittlich 577 Euro aus
eigener Tasche zu leisten.
Die Brille ist den Deutschen teuer
Zu den durchschnittlich 448 Euro kommen weitere Kosten für die
GKV-Versicherten hinzu. Denn in den Durchschnittswert wurden
Zahlungen für Brillen und andere Sehhilfen nicht eingerechnet. Hier
ist es nicht möglich, eindeutig zwischen medizinisch notwendigen
Ausgaben und solchen Kosten zu trennen, die eher kosmetischen oder
modischen Charakter haben. 45 Prozent der Befragten sagen, sie hätten
hier in den vergangenen 12 Monaten etwas selbst bezahlt, und zwar
durchschnittlich 386 Euro.
Zuzahlungen im Bereich Kieferorthopädie wurden ebenfalls nicht
berücksichtigt, da diese in weiten Teilen rückwirkend von den
Krankenkassen erstattet werden. Die Eigenleistung der gesetzlich
Versicherten beläuft sich hier auf weitere 777 Euro pro Betroffenem.
Ein Drittel verzichtet auf Behandlungen
Immerhin 32 Prozent der GKV-Versicherten geben an, sie hätten
wegen der Kosten schon Behandlungen unterlassen. Davon sind
insbesondere Geringverdiener betroffen. Von ihnen machen 42 Prozent
diese Angabe.
Für die Continentale-Studie 2017 wurden bundesweit repräsentativ
1.365 Personen befragt. 1.195 von ihnen waren in der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) versichert. Die komplette Studie kann
kostenlos unter www.continentale.de/studien abgerufen werden. Sie
erscheint seit dem Jahr 2000 jährlich.
Über die Continentale Krankenversicherung a.G.:
Die Continentale Krankenversicherung ist die Muttergesellschaft
des Continentale Versicherungsverbundes. Sie ist ein
Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Als Versicherungsverein ist
die Continentale geschützt gegen Übernahmen. Bei ihr wie im gesamten
Verbund stehen die Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt. Gegründet
wurde sie 1926 in Dortmund aus der Eigeninitiative einiger Anhänger
der Naturheilkunde heraus.
Heute verwaltet die Continentale Krankenversicherung die Verträge
von rund 1,3 Millionen versicherten Personen und Beitragseinnahmen
von rund 1,5 Milliarden Euro. Ihre Produktpalette reicht von der
privaten Krankenvollversicherung über umfangreiche
Zusatzversicherungen. Damit gehört die Continentale
Krankenversicherung zu den zehn größten privaten Krankenversicherern
Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter
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