- Handlungsbedarf: 15 Prozent der Kleinkinder in Deutschland sind
von Karies betroffen.
- Gruppenprophylaxe muss gestärkt und auf die Jüngsten ausgeweitet
werden.
- Fachübergreifende Strategien sind nötig, um gefährdete Gruppen
zu erreichen.
Wie wichtig Milchzähne für die gesunde Entwicklung eines Kindes
sind, wird nach wie vor unterschätzt. Dabei entscheiden gesunde
Milchzähne unter anderem darüber, ob ein Kind altersgerecht an
Gewicht zunimmt, ob es richtig sprechen lernt und ob es aufgrund
seines Aussehens Ausgrenzung erfährt. Auf der zentralen
Auftaktpressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit informierte der
Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit heute darüber, wie Milchzähne
gesund bleiben - und wies auf die Notwendigkeit hin, sich noch
stärker für die Mundgesundheit der Jüngsten zu engagieren.
"Es ist eine traurige Tatsache, dass deutschlandweit bei den unter
dreijährigen Kindern schon 15 Prozent von Karies betroffen sind",
sagte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der
Bundeszahnärztekammer, und fügte hinzu: "Frühkindliche Karies
tangiert alle Bevölkerungsgruppen, aber besonders Familien in sozial
schwierigen Lebenslagen. Ursachen für die frühkindliche Karies sind
übermäßiges Trinken von zucker- und säurehaltigen Getränken, z.B. aus
Saugerflaschen in Kombination mit zu wenig Mundhygiene im frühen
Kindesalter. Um das verändern zu können, brauchen wir
fachübergreifende Konzepte."
Dem stimmte Dr. Michael Kleinebrinker, Referatsleiter beim
GKV-Spitzenverband, zu: "Leider ist frühkindliche Karies bei Klein-
und Vorschulkindern nach wie vor ein Thema. Damit aus den erkrankten
Milchzähnen kein dauerhaftes Problem wird, macht sich die Gesetzliche
Krankenversicherung für eine frühzeitige und systematische
zahnärztliche Betreuung ab Durchbruch des ersten Milchzahns stark.
Die gesetzliche Vorgabe, mit den zahnärztlichen
Früherkennungsuntersuchungen in der GKV zukünftig deutlich früher zu
beginnen als dies heute der Fall ist, wird daher begrüßt". Was
Milchzähne stark machen kann, führte Prof. Dr. Christian H. Splieth,
Leiter der Abteilung Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde der
Universität Greifswald, aus. "Der Fluoridgehalt der Kinderzahnpasta
ist in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern niedrig.
Das sollte sich ändern. Außerdem brauchen wir eine Gruppenprophylaxe,
die auch die Kleinsten mit täglichem Zähneputzen erreicht - und
endlich Prophylaxeleistungen vom ersten Zahn an, die in der
zahnärztlichen Regelversorgung erstattet werden. Nur wenn wir uns bei
den Milchzähnen die gleiche Mühe geben wie bei den bleibenden Zähnen,
können viele Extraktionen bei kleinen Kindern vermieden werden",
lautete Splieths Appell. Die Gesundheit von Milchzähnen stärkt man
außerdem, indem man Kinder, Eltern, Erzieher und Andere, die Einfluss
auf die Gesundheit von Milchzähnen nehmen können, kontinuierlich über
Themen wie Zahnpflege oder Kontrolluntersuchungen informiert. Aus
diesem Grund waren zur Pressekonferenz auch Eltern und Kinder
eingeladen, deren Fragen von den anwesenden Experten beantwortet
wurden.
Über den Tag der Zahngesundheit
Seit 1991 heißt es jedes Jahr am 25. September "Gesund beginnt im
Mund!". An diesem Datum macht der Tag der Zahngesundheit (TdZ)
bundesweit auf Themen der Mundgesundheit aufmerksam. Rund um den 25.
September findet in Ländern, Städten und Gemeinden eine Vielzahl von
Veranstaltungen statt, die über einen jährlich wechselnden
Schwerpunkt informieren. Egal, ob es um Kinder, Jugendliche oder
Erwachsene geht, im Zentrum steht immer die Prävention, also die
Verhütung von Zahn, Mund- und Kiefererkrankungen. Der Aktionstag
setzt auf breite Aufklärung in der Bevölkerung und die Förderung von
Eigenverantwortung, insbesondere durch praxisnahe Tipps, die
Mundgesundheitsschäden verhindern helfen sollen. Getragen wird der
TdZ vom "Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit", dem rund 30
Mitglieder aus Gesundheitswesen und Politik angehören.
Pressemappe
Pressemitteilung:
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz17/PM_TdZ2017.pdf
Statement Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der
Bundeszahnärztekammer:
http://ots.de/d6kW7
Statement Prof. Dr. Christian H. Splieth, Abt. für Präventive
Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald:
http://ots.de/jijx1
Statement Dr. Michael Kleinebrinker, Referatsleiter Zahnärzte beim
GKV Spitzenverband:
http://ots.de/NThjm
Logo:
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/grafiken/tdz.jpg
Fotos und weitere Informationen:
Eine erweiterte Pressemappe finden Sie auf
www.tag-der-zahngesundheit.de
Im Laufe des Tages finden Sie dort Fotos der Pressekonferenz
eingestellt.
Pressekontakt:
Susanne Theisen
Telefon: +49 177/652 73 74
Mail: presse@tagderzahngesundheit.de
tagderzahngesundheit.de
Bürozeiten: Mo - Fr, 8 - 14.30 Uhr
Folgen Sie uns auf Twitter!
@tdz2509
#tdz2017
Original-Content von: Bundeszahn?rztekammer, übermittelt durch news aktuell