Spirulina platensis steht auf der Liste von „Superfoods“ ganz oben. Doch auch bei äußerlichen Anwendungen gewinnt die Blaualge, deren heilenden Kräfte sich bereits die Azteken und Mayas zunutze gemacht, an immer größerer Beliebtheit.
Doch wie kommt ein Unternehmer aus Thallwitz dazu, sich mit Spirulina zu beschäftigen? Dipl.-Ingenieur Gerhard Wilhelm, Geschäftsführer der Ökotec Anlagenbau GmbH plant und baut seit vielen Jahren Biogasanlagen und beschäftigt sich intensiv mit innovativen Biomasse-Anwendungen. In Fachkreisen ist die Nutzung von Algen als Kraftstoff, aber auch als CO² - Vernichter schon längst ein Thema. Spirulina-Algen sind Pflanzen, die Photosynthese betreiben, denen eine große Zukunft in den vorgenannten Bereichen vorausgesagt wird. Zudem weisen sie einen hohen Gehalt an Vitaminen, Eiweiß, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie essentiellen Aminosäuren auf.
„Nachdem ich einen Biomasse-Bericht über Spirulina und deren Zucht in Afrika gesehen hatte, fing ich an mich damit zu beschäftigen.“ so Wilhelm. „Ich wusste, dass ich durch meine bisherige Arbeit über alle Voraussetzungen verfüge, die eine Kultivierung der Alge ermöglichen: Wärme, Nährstoffe und CO2.“
Er stellte ein Team auf Wissenschaftlern, Ingenieuren, Heilpraktikern und Pharmazeuten zusammen. Mit Hilfe von Forschungsmitteln und Unterstützung der Universität Leipzig im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung gelang es Wilhelm die Produktion der Alge wirtschaftlich darzustellen. Dabei gelang es dem Team zudem, ein bisher einzigartiges Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht die Alge frisch und bioaktiv, d.h. lebend zu verarbeiten. Das zum Patent angemeldete Verfahren eignet sich hervorragend für alle Anwendungsbereiche, in denen Spirulina eine heilende Wirkung nachgesagt wird. „Auch wenn wir uns hinsichtlich einer rentablen Nutzung der Alge als Treibstoff und Co²-Vernichter noch in der Steinzeit befinden, so ist es uns gelungen im unternehmenseigenen Forschungslabor, ein hocheffektiv wirksames Medizinprodukt zu entwickeln, dass auch in Fachkreisen Anerkennung findet, welches den ‚Stempel’ natürlich, nachhaltig und Made in Germany wirklich verdient.“ sagt der 62-Jährige stolz. „Spirulina-Algen werden heute meist in Asien oder Amerika gezüchtet. In Thallwitz werden die Algen kontrolliert gezüchtet, als frische bioaktive Alge geerntet und danach sofort zu entsprechenden Produkte verarbeitet.
Den sich daraus ergebenden Wettbewerbsvorteil will Wilhelm nutzen und gründete die Firma Euspiron GmbH. Ein vielversprechender Start und jede Menge positives Feedback von Verbrauchern als auch Hautärzten, die die Wirksamkeit der Algenprodukte insbesondere bei Hautirritationen, Entzündungen von Gelenken, Muskeln, aber auch Allergien bestätigen, freut Wilhelm ganz besonders. Auch wenn er mit seiner Spirulina die Welt heute noch nicht retten kann, so sorgt er doch dafür, dass sich Menschen auf natürliche Art rundum wohl und glücklich in ihrer Haut und ihrem Körper fühlen.