Wie gelingt ein nachhaltiger Wettbewerb? Unter dieser Überschrift
stand das diesjährige Symposium der Arbeitsgemeinschaft Pro
Biosimilars, das am 12. September 2017 in Berlin stattfand.
Dr. Andreas Eberhorn, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft,
eröffnete den Tag mit einem Überblick über die aktuellen
Entwicklungen im Bereich der Biosimilars. Die große Zeit der
Biosimilars beginne jetzt, so stünden seit 2017 auch biosimilare
onkologische Therapeutika zur Verfügung. Im ambulanten Sektor seien
die Biosimilars in der Versorgung angekommen. Im Krankenhaus gelte es
dagegen, Biosimilars deutlich stärker zu nutzen. Auch hier trügen die
Ärzte Verantwortung für eine gute und wirtschaftliche Versorgung.
Krankenhäuser und Krankenkassen müssten den entsprechenden Rahmen für
eine nachhaltige Entwicklung setzen. Nicht zuletzt liege auch
Verantwortung bei den Unternehmen, die Biosimilars entwickeln und in
die Versorgung bringen.
Im ersten Panel stellte Dr. Matthias Liefner von Simon Kucher &
Partners die Ergebnisse eines Studienprojekts im Auftrag der
Arbeitsgemeinschaft zu Biosimilars im Krankenhaussektor vor und
diskutierte diese mit Dr. Martin Hug (Apotheke der Universitätsklinik
Freiburg), Dr. Katja Knauf (AOK Sachsen-Anhalt) und Dr. Rüdiger
Jankowsky (Cinfa Biotech). Insbesondere für die Klinikambulanzen
wurden in der Studie noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten
identifiziert. So sollten Erstattungsverträge, die zwischen
Krankenkasse und Krankenhaus geschlossen werden, den Einsatz von
Biosimilars nicht behindern. Auch das Entlassmanagement und die
konsequente Anwendung vorhandener Steuerungsinstrumente aus dem
niedergelassenen Bereich in der Klinikambulanz bieten die
Möglichkeit, den Einsatz von Biosimilars zu fördern und so
Wirtschaftlichkeitsreserven zu heben.
Das zweite Panel widmete sich unter dem Titel "Was kostet Krebs? -
Biosimilare Antikörper in der Onkologie" diesem hochrelevanten
Indikationsgebiet, in dem seit wenigen Monaten erstmals biosimilare
Therapeutika zur Verfügung stehen. Dr. Frank Wartenberg,
QuintilesIMS, gab einen Überblick über Ausgabenentwicklung, Stand der
Entwicklungspipelines und Einsparpotenziale als Einstieg in die
gemeinsame Diskussion mit Dr. Silvia Bellmann (AOK Hessen) und Dr.
Andreas Eberhorn, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars. Biosimilars
böten gute Möglichkeiten für Einsparungen ohne Qualitätsverlust,
gerade auch in der Onkologie, wo regelmäßig über die steigenden
Kosten für neue Wirkstoffe diskutiert werde.
Im letzten Panel des Tages gingen Cosima Bauer (May+Bauer),
Matthias Diessel (Teva), Dr. Barthold Deiters (GWQ) und Hans-Holger
Bleß (IGES Institut) der Frage nach, wie viel Regulierung sein muss
und wie viel Freiraum der Wettbewerb braucht, den die Biosimilars im
Bereich der Biopharmazeutika entfachen. In ihrem Impulsvortrag
stellte Cosima Bauer das Spannungsfeld zwischen
Kostensenkungsinteresse und notwendiger Attraktivität des Marktes für
die Hersteller angesichts erheblicher Investitionen und Risiken dar.
Matthias Diessel ordnete die aktuellen Entwicklungen aus
Unternehmenssicht ein und zog das Fazit, dass es zunächst einmal
gelte, mit Biosimilars und nicht an Biosimilars zu sparen. Die
Verordnungsanteile ließen noch viel Spielraum nach oben.
1) Die gesamte Studie ist hier abrufbar:
http://ots.de/tM4nk
http://ots.de/yP2WS
Pressekontakt:
Inga Draeger, Managerin Biosimilars, Tel.: (030) 81 61 60 9-60,
draeger@probiosimilars.de / www.probiosimilars.de /
http://twitter.com/probiosimilars
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