fit und munter - Hauptstadtkongress der DGAI vom 21. bis 23. September 2017 / Mitmenschlichkeit und Zuwendung für eine optimale Intensivmedizin

fit und munter

Hauptstadtkongress der DGAI vom 21. bis 23. September 2017 / Mitmenschlichkeit und Zuwendung für eine optimale Intensivmedizin




Sperrfrist: 21.09.2017 06:00
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Wo findet eine hochschwangere junge Frau Hilfe, wenn sie unter
Krämpfen zusammenbricht und ein Organ nach dem anderen versagt? Wer
gibt einem herzkranken Familienvater eine Chance, bei dessen
Bypass-Operation es zu zahlreichen Komplikationen kommt? Es ist die
moderne, menschliche Intensivmedizin, wie die Kampagne "Zurück ins
Leben" des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) und der
Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V.
(DGAI) verdeutlicht. Die Kampagne macht über ihre Homepage
www.zurueck-ins-leben.de [1] über zahlreiche Aktivitäten auf die
unterschiedlichsten Aspekte der Intensivmedizin aufmerksam. Aktuell
steht auf dem DGAI-Hauptstadtkongress das Thema Intensivmedizin im
Fokus mehrerer Sitzungen.

"Wir möchten Angehörigen und Patienten zeigen, dass erstens auch
in der hochtechnisierten Intensivmedizin der Mensch im Mittelpunkt
steht und zweitens nicht zuletzt dank der Intensivmedizin eine Chance
auf Genesung besteht", betont DGAI-Generalsekretär Prof. Dr. Dr. Hugo
Van Aken aus Münster. Intensivmedizin benötigen 2 Millionen Menschen
und deren Familien in Deutschland pro Jahr, verdeutlicht Van Aken,
und manchmal sogar junge, augenscheinlich gesunde Personen wie
beispielsweise eine 38-jährige hochschwangere Frau, die unter
Krämpfen und mit fortschreitendem Multiorganversagen in die
Notaufnahme kam. Die Reanimation gelang, die werdende Mutter bekam
die Diagnose akutes Atemnotsyndrom, wurde per Notkaiserschnitt
entbunden und erholte sich komplett [2]. Häufiger sind es ältere
Patienten mit Vorerkrankungen, die Intensivmedizin benötigen. Dem
herzkranken Familienvater, dessen Bypass-Operation mit zahlreichen
Komplikationen verbunden war, und seiner Frau konnten Ärzte- und
Pflegeteams mit ihrer Expertise und Zuwendung neuen Lebensmut
schenken [3].

Tatsächlich sprechen immer mehr Studien dafür, dass menschliche
Zuwendung und liebevolle Begleitung auf Intensivstationen die
medizinischen Therapien optimal ergänzen. Die neuesten Publikationen
zum Thema stammen aus den USA und Schweden. Das Kernergebnis der
amerikanischen Meta-Analyse aus 46 Studien lautet: Mit patienten- und
familienzentrierter Begleitung auf Intensivstationen stabilisieren
sich Patienten schneller, sodass sie auf andere Stationen der
Kliniken wechseln können [4]. In Schweden zeigte sich, dass sich
unter aufmerksamer Begleitung das Wohlbefinden der Patienten und
ihrer Familien deutlich besserte [5].

Auch in Deutschland machen wir die Erfahrung, dass eine patienten-
und familienzentrierte Begleitung in der Intensivmedizin von großer
Bedeutung für die Genesung des Patienten ist, betont Professorin Dr.
Thea Koch aus Dresden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die
Angehörigen die Möglichkeit haben, den Patienten jederzeit besuchen
zu können, sofern dies aus medizinischer Sicht zu verantworten ist.
Zudem weist Koch darauf hin, dass ein fester Ansprechpartner auf der
Station besonders wichtig für das Verständnis und die Verarbeitung
der schwierigen Situation ist. Die Vizepräsidentin der DGAI und
Mitinitiatorin der Kampagne "Zurück ins Leben" stellt jedoch fest:
"Viele denken noch immer beim Wort Intensivstation zuerst an Tod,
Technik und Killerkeime. Dabei sieht die Realität ganz anders aus.
Gerade auf der Intensivstation steht der Mensch durch die besonders
intensive Betreuung im Mittelpunkt. So ist der Personalschlüssel auf
einer Intensivstation bedeutend höher als auf Normalstation, da hier
eine Pflegekraft nur zwei Patienten betreut. Wenn eine ECMO
(Herz-Lungen-Maschine) zum Einsatz kommt, ist die Betreuung sogar
eins zu eins. Zudem ist vielen nicht bewusst, dass wir durch die
intensivmedizinische Behandlung heutzutage auch den Patienten helfen
können, die früher keine Überlebenschance gehabt hätten."

Veranstaltungen zum Thema auf dem Hauptstadtkongress für
Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI) 2017; www.hai2017.de:

Hauptsitzung: Quo vadis Intensivmedizin?

Vorträge:
Professorin Dr. Thea Koch, Dresden;
Prof. Dr. Gernot Marx, Aachen

Vorsitz:
Prof. Dr. Christian Werner, Mainz;
Prof. Dr. Alexander Schleppers, Nürnberg

Termin: Freitag, 22. September 2017, 12.00 bis 13.30 Uhr

Ort: Estrel Convention Center Berlin, Saal D (EG),
Sonnenallee 225, 12057 Berlin

Quellen:

[1] http://www.zurueck-ins-leben.de
[2] http://ots.de/IP3Ec
[3] http://ots.de/XvhA7
[4] Goldfarb MJ et al.: Outcomes of Patient- and Family-Centered Care
Interventions in the ICU: A Systematic Review and Meta-Analysis. Crit
Care Med 2017 Jul [Epub ahead of print]. [5] Frisman GH et al.:
Health-promoting conversations - a novel approach to families
experiencing critical illness in the ICU environment. J Clin Nurs
2017 Jul; [Epub ahead of print]



Pressekontakt:

Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin (DGAI)
Anka Feyh-Oeder
Roritzerstr. 27
90419 Nürnberg
Tel.: 0911/9337-828
Fax: 0911/3938195
E-Mail: afeyh-oeder@dgai-ev.de

Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell
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