Behandlungsfehler können entstehen, wenn Ärzte und
Patienten aneinander vorbei reden oder schlecht informiert sind. Das
Projekt "Gut informierte Kommunikation zwischen Arzt und Patient",
kurz GAP, setzt an diesen Schnittstellen an. Es soll Ärzten und
Patienten helfen, die Informationsgrundlage und damit das Gespräch in
der Praxis zu verbessern. Der BKK Landesverband Bayern erwartet, dass
sich dadurch auch das Behandlungsergebnis verbessert. Zum 1. Oktober
2017 startete das Projekt.
Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: "Viele
medizinische Behandlungen berücksichtigen nicht das aktuell
Empfohlene. Unser Ziel ist es, Hausärzte und Patienten darin zu
unterstützen, den aktuellen Wissensstand abzurufen sowie die Menschen
niedrigschwellig zu befähigen, gut informiert und aktiv ihre
Gesundung in die Hand zu nehmen." Im besten Fall könnten überflüssige
Arztkonsultationen oder auch Fehlbehandlungen vermieden werden.
Inzwischen ist das Internet für Patienten bei Fragen zur eigenen
Gesundheit zum primären Ratgeber geworden. Allerdings ist die
Qualität vieler Informationsangebote fragwürdig und zum Teil von
Interessen geleitet. Auch sind viele Patienten von der
Informationsfülle überfordert oder werden von dem Angebot
irregeleitet. Diese Situation wird von den Patienten selbst, aber
auch von einem Großteil der Ärzte, als belastend empfunden.
Mit dem Projekt GAP sollen Patienten und Allgemeinmediziner
befähigt werden, sich nach neuestem medizinischem Wissensstand mit
der Diagnose und Therapie von Rückenschmerzen auseinanderzusetzen.
Dabei werden beiden Seiten über einen niedrigschwelligen
Online-Zugang deutschsprachige Materialien zur Verfügung gestellt,
die nationale und internationale Informationen auf Basis der neuesten
Entwicklung zum Thema bündeln. Diese Informationen sind
evidenzbasiert, aktuell, unabhängig und verständlich. Weil die
Informationen in laienverständlicher Sprache aufbereitet werden, sind
sie direkt im Arzt-Patienten-Gespräch einsetzbar. Vorbild dieser
neuen Versorgungsform sind die nationalen Informationsressourcen
Großbritanniens und Schwedens.
GAP wird am Beispiel der Behandlung von Rückenschmerz im Rahmen
der 2. Förderwelle des Innovationsfonds gefördert und wurde von
Cochrane am Universitätsklinikum Freiburg mit dem BKK Landesverband
Bayern entwickelt. Weitere Kooperationspartner des Projekts sind die
Abteilungen Versorgungsforschung, Allgemeinmedizin, Medizinische
Psychologie und Medizinische Informatik an der Universität Freiburg,
das Allgemeinmedizinische Institut am Uniklinikum Erlangen sowie das
Institut für Journalistik an der Technischen Universität Dortmund.
Das Projekt wird aus Mitteln des Innovationsfonds über einen Zeitraum
von 3 Jahren gefördert mit dem Ziel, positive Ergebnisse in die
Regelversorgung zu überführen.
Hinweis:
Eine Übersicht über weitere bereits bewilligte Forschungsprojekte
mit Mitteln des Innovationsfonds ist auf den Presseseiten des BKK
Landesverbandes unter Zahlen Daten Fakten abrufbar.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des
öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und
ihren Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband
Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,1 Millionen
Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben knapp 2,4 Millionen
Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind.
Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen
GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
www.bkk-bayern.de
Pressekontakt:
Manuela Osterloh
Pressesprecherin
Ltg. Kommunikation
Tel.: +49 89 74579-421| Fax: +49 89 74579-55421
E-Mail: presse@bkk-lv-bayern.de | www.bkk-bayern.de
BKK Landesverband Bayern | Züricher Str. 25 | 81476 München
Körperschaft des öffentlichen Rechts | Vorständin: Sigrid König
Original-Content von: BKK Landesverband Bayern, übermittelt durch news aktuell