fit und munter - Digitale Patientenservices von Pharmaunternehmen sind nicht patientenorientiert und liegen hinter aktuellen technischen Standards zurück

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Digitale Patientenservices von Pharmaunternehmen sind nicht patientenorientiert und liegen hinter aktuellen technischen Standards zurück


Mehr als jeder zweite Deutsche recherchiert nach
Umfragen des Digitalverbandes Bitkom Gesundheitsthemen im Internet.
Jeder fünfte Internetnutzer nutzt die Online-Suche sogar mindestens
einmal im Monat um Inhalte zu Gesundheitsthemen zu erfahren. Dabei
sind auch die Angebote von Pharmaunternehmen eine wichtige Ressource.
Doch die meisten Pharmaunternehmen nutzen die digitalen Möglichkeiten
nicht aus, um Patienten mit fundierten Informationen zu versorgen.
Auffallend viele Angebote gleichen eher digitalisierten Broschüren
und liegen hinter den aktuellen technischen Möglichkeiten zurück.

Der Bundesverband Internetmedizin (BiM) und die Digitalagentur D+S
360° media world haben gemeinsam mit Experten die größten Angebote
(nach Besucherzahlen) der vier kostenintensivsten Krankheitsfelder
(Krankheiten des Verdauungssystems, des Herz-Kreislauf-Systems, des
Muskel-Skelett-Systems und aus dem Bereich der psychischen und
Verhaltensstörungen) analysiert. Die meisten der 29 untersuchten
Patientenservices schaffen es nicht digital zu überzeugen. Dabei
zählen technische Funktionalitäten ebenso zu den Qualitätsmerkmalen
wie Barrierefreiheit und Nutzererlebnis.

Bei weniger als zehn Prozent der Angebote ist die
Leistungsfähigkeit der Seiten (Ladegeschwindigkeit) als gut
einzustufen. Auch Barrierefreiheit ist längst nicht
selbstverständlich und bei jedem fünften Angebot noch komplett
unzureichend. Immerhin ein Drittel der Angebote präsentiert sich
vorbildlich und unterstützt die Nutzer durch zusätzliche Tools wie
beispielsweise Schriftgrößenzoom, Kontrasterhöhung oder
Vorlesefunktionen. Eine wichtige Grundlage für eine gute Lesbarkeit
ist auch die flexible Anpassung der Inhalte an unterschiedliche
Devices mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen. Doch 28 Prozent der
Angebote bieten keine mobile Optimierung durch responsives Design.

Produkteinbindungen verunsichern Patienten

Jeder dritte Service verunsichert die Patienten mit direkter
Produkteinbindung zum Beispiel durch Werbebanner, Erwähnung von
Produkten im Text oder einer direkten Einbindung sogar in die
Navigation. Durch die fehlende Neutralität wirken Informationen
subjektiv und werblich. Dadurch entstehen Zweifel an der Qualität und
Glaubwürdigkeit des gesamten Dienstes.

Pharmaunternehmen schaffen es in der Mehrheit bislang nicht, ihre
digitalen Services nach den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe
auszurichten und ihnen ein positives Nutzererlebnis zu bieten. Nur
ein Drittel der Angebote überzeugen mit Detailtiefe und gar nur sechs
Prozent bieten zusätzliche interaktive Tools, die dem Patienten eine
Interaktion mit der Website ermöglichen.

Digitale Patientenprogramme können Versorgungsqualität verbessern

"Die Möglichkeiten der digitalen Patientenservices sind längst
nicht ausgeschöpft. In den bestehenden Angeboten gibt es schon erste
Beispiele die zeigen, wie so etwas aussehen kann", erklärt Patrick
Wassel Geschäftsführer der D+S 360° Media World. "Ich bin überzeugt,
dass die Digitalisierung den Schlüssel zu einem besseren,
kostengünstigeren Versorgungssystem bietet und die Pharmaindustrie
muss ein Teil davon sein. Digitale Patientenprogramme sind eine
wichtige Weiterentwicklung der bestehenden Services und haben einen
klaren Nutzenfaktor. Sie ergänzen medizinische Therapien, verbessern
die Selbstwirksamkeit und erhöhen die Adhärenz. Damit lassen sich
langfristig nicht nur Kosten sparen, sondern auch die
Versorgungsqualität - hin zu mehr Selbstwirksamkeit - steigern."

Erfolgreiche digitale Patientenprogramme wirken nachhaltig und
integrierend. Sie müssen neutral sein und verlässlich. Dazu zählt die
Art der Inhalte ebenso wie ihre Form der Aufbereitung. Darüber hinaus
muss eine langfristige Kontinuität gewährleistet werden und das
Knowhow aller Leistungsträger im Sinne des Patienten gebündelt
werden. Dafür müssen auch alte Denkweisen aufgebrochen und Vorurteile
abgebaut werden, um die unterschiedlichen Leistungsträger miteinander
zu vernetzen.

"Medizin ist das Wissen über Krankheit und Gesundheit,
zugeschnitten auf die individuelle Situation eines Patienten.
Digitale Dienste sind in der Lage medizinische komplexe Situationen
zu vereinfachen und damit allen Beteiligten Zeit und Mühe zu sparen.
Wenn es etwas gibt, das digital einen ethisch nachvollziehbaren
Nutzen für die Masse hat, dann wird es sich in der digitalen Welt
durchsetzen. Dieser Nutzen dürfte bei digitalen Patientenprogrammen
wohl außer Frage stehen", erklärt BiM-Vorstandssprecher Sebastian
Vorberg. "Um auch in Zukunft im Gesundheitswesen erfolgreich
aufgestellt zu sein, muss man sich umfassend auf die Neuerungen
einstellen und schnell lernen. Es kann nicht mehr um das Ob, sondern
nur noch um das Wie und Wann gehen."

Die Auswertung der Ergebnisse finden Sie hier:
www.digitalhealthbusiness.de



Pressekontakt:
D+S 360° media world GmbH
Schützenstraße 21
22761 Hamburg
Tel: +49 40 85 17 82 - 371
E-Mail: digitalhealthbusiness@ds360grad.com

Bundesverband Internetmedizin e.V.
Dockenhudener Straße 14
22587 Hamburg
Tel.: +49 40 441 400 844
Fax.: +49 40 441 400 899
E-Mail: i.vorberg@bundesverbandinternetmedizin.de

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