Anlässlich des Welt-Thrombose-Tages am 13.
Oktober 2017 möchte LEO Pharma an Armand Trousseau (1801-1867)
erinnern. Als einer der ersten Mediziner überhaupt beschrieb er das
klinische Bild der Lungenembolie.
Er war Genie, Gentleman und ein begnadeter Redner, dem seine
Zuhörer wie gebannt an den Lippen hingen. Vor allem aber war er ein
außergewöhnlicher Arzt mit einem ausgeprägten diagnostischen
Spürsinn. Für ihn, den Chefarzt des ältesten Pariser Krankenhauses
"Hôtel Dieu", war Medizin nicht mehr und nicht weniger als eine
Kunst.
Armand Trousseau verfasste zahlreiche wissenschaftliche
Abhandlungen und Bücher. In seinem medizinischen Standardwerk, der
"Clinique Medicale", stellte er die Symptome der Thrombose genau dar.
Er kannte die Arbeiten seines deutschen Kollegen Rudolf Virchow und
führte dessen Arbeit konsequent fort. Unter anderem beschrieb er bis
ins Detail das klinische Bild der Phlegmasia alba dolens, einer
schmerzhaften thrombotischen Oberschenkelschwellung, und er erkannte,
dass Patienten mit Krebsleiden besonders häufig zu Thrombosen neigen.
Dieser Zusammenhang ging als Trousseau-Syndrom in die medizinischen
Lehrbücher ein.
"Trousseau gilt als einer der Thrombose-Pioniere. Deshalb wollen
wir im Rahmen des Welt-Thrombose-Tages 2017 auf diesen bedeutenden
Mediziner aufmerksam machen, der vor 150 Jahren die unheilige Allianz
zwischen Thrombose und Krebs entdeckte", erklärt Thomas Schick,
Pressesprecher der LEO Pharma GmbH. Aufgrund von Studien wissen
Mediziner inzwischen recht genau, dass Tumorpatienten ein vielfach
höheres Thromboserisiko haben als der Schnitt der Bevölkerung. Auch
weiß man heute, welche Faktoren Thrombosen begünstigen. Das Gros der
Laien hingegen ist weit weniger gut informiert, und die meisten
können die Risiken einer Thrombose nicht richtig einschätzen.
Laut einer Umfrage der Internationalen Gesellschaft für Thrombose
und Hämostaseforschung (ISTH) hat jeder zweite Befragte den Begriff
Lungenembolie noch nie gehört. "Daher unterstützen wir seit vielen
Jahren das Aktionsbündnis Thrombose und nutzen den
Welt-Thrombose-Tag, den Fachgesellschaften Jahr für Jahr ausrufen, um
die Bevölkerung und Akteure des Gesundheitswesens aufzuklären. Wir
wollen damit in erster Linie das Bewusstsein für die Erkrankung
erhöhen und auf diese Weise Todesfälle verhindern", erläutert Thomas
Schick. Der Welt-Thrombose-Tag wurde 2014 von der Internationalen
Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) ins Leben gerufen.
Das Aktionsbündnis Thrombose ist der offizielle Partner des ISTH in
Deutschland. In diesem Jahr übernimmt Bundesgesundheitsminister
Hermann Gröhe die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.
Das zeigt den hohen Stellenwert, den man der Thrombose beimisst.
Zu Recht, denn Venenleiden, die eine Thrombose auslösen können,
nehmen zu. Das bestätigte die Bonner Venenstudie aus dem Jahr 2013.
Sie zeigt: Jeder vierte Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 79
Jahren hat Krampfadern, und jeder fünfte leidet an geschwollenen
Beinen oder Hautveränderungen. Zwar liegt die Umfrage, die im Rahmen
der Bonner Venenstudie gemacht wurde, bereits einige Jahre zurück.
Aber die Ergebnisse haben nach wie vor Gültigkeit. Mediziner sprechen
bei Venenleiden mittlerweile sogar von einem Volksleiden.
Natürlich führen starke Krampfadern oder entzündete Venen nicht
automatisch zu einer Thrombose. Aber wer solche Symptome ignoriert
und obendrein noch ein Bewegungsmuffel ist, riskiert
lebensgefährliche Lungenembolien. Tatsächlich ist die Gefahr, die von
Thrombosen ausgeht, nicht zu unterschätzen. Denn die Symptome, etwa
Beinschwellungen und -schmerzen - sind von Patient zu Patient anders
ausgeprägt und werden oft falsch gedeutet. Viele Betroffene trifft es
dann aus heiterem Himmel. Da sich Thrombosen also oft schleichend
entwickeln, ist es wichtig zu verstehen, wie eine Thrombose entsteht
und was dabei passiert.
Auslöser sind kleine Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, die sich
vor allem in den Beinvenen bilden - und zwar vorzugsweise dann, wenn
der Blutfluss in den Venen stockt, etwa aufgrund mangelnder Bewegung
oder wenn im Alter die Stabilität der Venengefäße nachlässt. Löst
sich ein solches Gerinnsel und wird mit dem Blutstrom in ein
Lungengefäß gespült, werden dort der Blutfluss und damit die
Sauerstoffzufuhr unterbrochen, und es kommt zu einer potenziell
lebensbedrohlichen Lungenembolie.
Armand Trousseau wusste schon damals um diese Gefahr. Als er am
Morgen des Neujahrstags an seinem linken Arm eine Venenentzündung
entdeckte, schrieb er einem Freund von seinem bevorstehenden Tod.
Sechs Monate später starb er - an einem Magenkarzinom.
Pressekontakt:
LEO Pharma GmbH
Unternehmenskommmunikation
Thomas Schick
Frankfurter Straße 233, A3
63263 Neu-Isenburg
Telefon: 06102/201-261
Telefax: 06102/201-200
Mail: thomas.schick@leo-pharma.com
Original-Content von: LEO Pharma GmbH, übermittelt durch news aktuell