Deutsche Fluggesellschaften wie Lufthansa, Condor
und Tuifly testen derzeit Filtersysteme in ihren Flugzeugen. Das
bestätigte der Bundesverband Deutsche Luftverkehrswirtschaft (BDL)
dem NDR Wirtschaftsmagazin "Markt". Hintergrund ist offenbar der
Anstieg gemeldeter Vorfälle, in denen mit Chemikalien belastete Luft
in das Flugzeug gelangt ist. Laut BDL sei man interessiert daran,
"dass alle technischen Systeme an Bord stetig verbessert werden - so
auch die Filter."
Obwohl die europäische Aufsichtsbehörde EASA die Kabinenluft in
Verkehrsflugzeugen als "sicher" einstuft, steigt seit einigen Jahren
die Zahl der gemeldeten Vorfälle, in denen Passagiere, Piloten und
Crew über gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit und Kopfschmerzen
klagen, nachdem mit chemischen Stoffen kontaminierte Luft ins
Flugzeug gelangt war. 2016 wurden Vorfälle an die zuständige
Berufsgenossenschaft Verkehr gemeldet. Die Luft, die die Passagiere
einatmen, gelangt durch die Triebwerke in das Flugzeug. Dabei können
Öldämpfe und gesundheitsschädliche Stoffe in die Kabinenluft
gelangen.
Studienergebnisse der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
belegen außerdem, dass mehrmals Piloten ausgefallen seien. Gegenüber
"Markt" schildern zwei Piloten, wie sie das Flugzeug nur noch mit
Sauerstoffmaske und in einem Fall mithilfe des Autopiloten sicher
landen konnten.
Laut BDL ist das Testverfahren von Filtersystemen auf zwei Jahre
angelegt. Die Auswertung der Ergebnisse durch Experten erfolge im
Anschluss.
Mehr zum Thema in der Sendung "Markt" am Montag, 16. Oktober, um
20.15 Uhr im NDR Fernsehen und bei www.ndr.de/markt.
16. Oktober 2017 / RP
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