Den "Babel Fish" gibt es ab jetzt beim Hörakustiker.
Denn die sind längst im digitalen Zeitalter angekommen. 3D-Scan und
3D-Druck laufen auf Hochtouren. Hörakustiker können per Fernwartung
über den Computer ihren Kunden helfen. Sie verbinden die Hörsysteme
mit Handys, dem smarten Zuhause und Apps. Hörsystemträger
telefonieren mit ihren Hörsystemen und empfangen auf ihnen
Sprachnachrichten. Sogar Simultanübersetzungen sind jetzt möglich.
Die Zukunftsvision von Douglas Adams'' Babel Fish wird Wirklichkeit
beim Hörakustiker.
Kongress-Tipp: Die Bundesinnung der Hörakustiker ist auf dem
EUHA-Kongress in Nürnberg, 18. - 20. Oktober 2017, Messe Nürnberg.
Fragen Sie unsere Experten, hören Sie, was möglich ist. Treffen Sie
uns in Halle 4a Stand A 05.
Vorführung von Bluetooth-Anwendungen und Simultanübersetzungen:
Mittwoch, 18.10.2017, 14.00 - 17.00 Uhr, Raum Hong-Kong, Messe
Nürnberg.
Ansprechpartner: Dr. Juliane Schwoch, schwoch@biha.de, Tel. 0162 /
44157458
Anlässlich des 62. Internationalen Hörakustiker-Kongresses EUHA
vom 18. bis 20. Oktober 2017 in Nürnberg spricht Marianne Frickel
über Digitalisierung und das Hörakustiker-Handwerk. Marianne Frickel
ist Hörakustiker-Meisterin und Präsidentin der Bundesinnung der
Hörakustiker.
Wie viel Digitalisierung steckt in der Hörakustik?
Die Digitalisierung ist in unserem Beruf längst Alltag und wird an
der Akademie für Hörakustik (afh) in Lübeck auf dem höchsten Stand
der Technik gelehrt. Ohrpassstücke für Hörsysteme oder der passgenaue
Gehörschutz werden bereits digital hergestellt und vom 3D-Drucker
ausgedruckt.
Per computerunterstützter Anpassung wird das Hörsystem perfekt auf
den Hörverlust des Kunden eingestellt. Denn ein Hörverlust betrifft
meist nur einzelne Frequenzen. Die ermittelt der Hörakustiker durch
verschiedene Hörtests und gleicht sie dann aus. Erst damit kann aus
dem Hören wieder Verstehen werden.
Denn Hören ist nicht gleich verstehen. Schwerhörige hören noch,
aber eben nicht mehr alles. Meistens fallen als erstes die stimmlosen
Laute wie F, S und T weg. Fisch oder Tisch, Eis oder Ei werden
unüberwindbare Probleme. Eine Zeitlang kann das Gehirn noch
kompensieren. Am Ende ist das Verstehen aber nicht mehr möglich.
Nachdem der Hörakustiker den genauen Verlust bestimmt und das
Hörsystem präzise angepasst hat, trainiert er gemeinsam mit dem
Kunden wieder das Verstehen. Aus Ei wird wieder Eis, aus Fisch der
Tisch.
Aber es ist noch mehr "Verstehen" möglich. Je nach Wunsch kann
sich der Kunde weitere Funktionen dazu programmieren lassen. Die
Anbindung des Hörsystems an das Handy per Bluetooth beispielsweise.
So telefoniert der Hörsystemträger mit seinem Hörsystem oder empfängt
mit ihm Sprachnachrichten. Er kann sich mit seinem smarten Zuhause
verbinden und Licht sowie Heizung regeln. Er kann per Hörsystem Apps
auf seinem Handy nutzen, beispielsweise Simultanübersetzungs-Apps.
Der Hörakustiker eröffnet ihm alle Möglichkeiten. Französisch,
Spanisch, Hindi oder Mandarin - es gibt keine Grenzen.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.200
Hörakustiker-Betrieben und ca. 14.500 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit
qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung
der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker
in Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für
die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert
er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme
durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung
und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur
Verfügung. Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem
technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches
Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik
und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Bundesinnung der Hörakustiker
Dr. Juliane Schwoch
schwoch@biha.de
06131-965 60-28
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