Hyperurikämie und Gicht gehören zu den Volkskrankheiten, die insbesondere durch Wohlstand, Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel hervorgerufen werden. Früher war die Gicht als Krankheit der Reichen und Schlemmer bekannt. Daher werden diese Stoffwechselerkrankungen in Deutschland immer häufiger. Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik hat errechnet, dass 1,5 Millionen Menschen hierzulande an Gicht und fünf Millionen an erhöhten Harnsäurewerten (Hyperurikämie) leiden, informiert der ernährungsmedizinische Wissenschaftler und Buchautor Sven-David Müller.
Zu Hyperurikämie kommt es, wenn der Harnsäurespiegel ansteigt. Gicht ist eine chronisch entzündliche Krankheit, die zu unerträglichen Schmerzen - besonders im Großzeh - führen kann. Die Harnsäure kristallisiert bei Gicht in Gelenken und Organen wie den Nieren aus. Schon im Mittelalter war die Gicht als Zipperlein bekannt. Erhöhte Harnsäure können durch eine Ernährungsumstellung gesenkt werden. Medikamente können eine Diättherapie nicht ersetzen. In vielen Fällen aber macht aber eine purinreduzierte Ernährungsweise Medikamente überflüssig oder ihre Dosierung kann verringert werden. An der Universitätsklinik Aachen hat Sven-David Müller ein Ernährungskonzept zur Senkung der Harnsäurewerte entwickelt. Im seinem jetzt erschienen Buch "Das Große Gicht Kochbuch" (Verlag Schlütersche) verrät der Ernährungsexperte seine besten Tipps und zeigt in purinarmen Rezepten auf, dass eine Ernährung bei Hyperurikämie und Gicht lecker ist.
Zur Senkung der Harnsäure ist es wichtig, täglich mindestens zwei Liter zu trinken. Ideal sind Wasser und Sprudel, informiert Müller. Natürlich sind Kaffee und Tee in normalen Mengen erlaubt. Demgegenüber sind alkoholische Getränke Gift bei Hyperurikämie und Gicht, da Alkohol die Harnsäureausscheidung hemmt. Besonders ungünstig ist Bier, da es Purine enthält, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Die umfangreichste Tabelle zu Harnsäure- und Purinwerten ist im Patientenratgeber Gicht-Ampel aus dem Trias Verlag erschienen ist, zu finden. Fleisch, Wurst, Kleinfische wie Sardinen und Hefeextrakt aber auch Geflügelhaut. Hülsenfrüchte wie Linsen und Sojabohnen sind "Purinbomben", so Sven-David Müller. Für seinen Verdienste in der Ernährungsaufklärung wurde Sven-David Müller im Jahr 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Unter www.svendavidmueller.de gibt es viele Informationen über Gicht gratis.