Die Bundestagung der Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat am Samstag (21.10.) in
Hamburg einen neuen Präsidenten gewählt. Die Delegierten der 18
Landesverbände votierten einstimmig für Achim Haag aus Altenahr in
Rheinland-Pfalz als obersten Lebensretter für die kommenden vier
Jahre. Haag folgt auf Hans-Hubert Hatje aus Norderstedt
(Schleswig-Holstein), der Anfang Februar nach langer Krankheit
verstorben war.
"Die DLRG ist sehr gut aufgestellt und erfreut sich großer
Beliebtheit", stellte der neue Präsident fest. Entgegen dem
allgemeinen Trend in der Vereinslandschaft sei die Mitgliederzahl in
den vergangenen vier Jahren sogar leicht auf über 553.000 gestiegen.
Zudem unterstützten inzwischen eine Million Förderer die
ehrenamtliche Arbeit der Wasserretter und Schwimmausbilder. Haag:
"Diesen großen Zuspruch verdanken wir auch der Vielfalt in unserem
Verband - von der Schwimmausbildung über die Jugendarbeit bis hin zum
Einsatz. Ob Jung oder Alt, mit oder ohne Migrationshintergrund, mit
oder ohne Behinderung: In der DLRG finden alle Menschen, die das Ziel
verfolgen, Wasserfreizeit sicher zu machen, ihren Platz."
Die Lebensretter wollen in den kommenden Jahren die Zahl der
Ertrinkenden in Deutschland verringern. "Unsere Vision, die Zahl der
Opfer bis 2020 gegenüber dem Jahr 2000 auf etwa 260 zu halbieren,
treibt uns immer noch an", so Haag. Angesichts von mehr als 500
Ertrunkenen im Jahr 2016 sei das Unterfangen schwierig, doch jedes
aktive Mitglied in den bundesweit rund 2.000 Gliederungen werde alles
in seiner Macht Stehende dafür tun.
Problematisch für die humanitäre Organisation, sagte der
DLRG-Präsident weiter, seien die sich verschlechternden politischen
und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Schließen von
Schwimmbädern, Defizite in der Schwimmausbildung an den Schulen, aber
auch Veränderungen im familiären Bereich erschwerten das Erreichen
der gesteckten Ziele zum Teil erheblich.
Einer repräsentativen forsa-Umfrage zufolge sind fast 60 Prozent
der Grundschüler keine sicheren Schwimmer. Den Schlüssel zum Stoppen
der nachlassenden Schwimmfähigkeit sieht Haag vor allem in der
Bäderpolitik: "Wir müssen und werden um jedes Bad kämpfen. Kämpfen
heißt auch, neue Wege in der Kooperation mit anderen Verbänden, den
Ministerien und Kommunen zu gehen. Wir werden die Überzeugungsarbeit
gegenüber der Politik intensivieren. Es geht um das Wohl und die
Sicherheit unserer Kinder. Dafür benötigen wir ausbildungsgeeignete
Schwimmbäder und eine qualifizierte Schulschwimmausbildung."
Achim Haag ist Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr. Seit
1974 ist er Mitglied der DLRG. Zwischen 2001 und 2012 war der heute
62-jährige Präsident des Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Dem
Präsidium des Bundesverbandes gehörte Haag von 2009 bis 2013 als
Justiziar und in den vergangenen vier Jahren als Vizepräsident an.
Achim Haag ist verheiratet und hat eine Tochter.
Die weiteren Präsidiumsmitglieder der DLRG:
Vizepräsidenten: Hans-Hermann Höltje (Rethem/Niedersachsen), Dr.
Detlev Mohr (Satzkorn/Brandenburg), Thorsten Reus (Haiger/Hessen),
Ute Vogt (Stuttgart/Baden Württemberg), Schatzmeister: Thomas
Matthews,Leiter Ausbildung: Dr. Dirk Bissinger (Buochs/Schweiz),
Leiter Einsatz: Alexander Paffrath
(Oer-Erkenschwick/Nordrhein-Westfalen), Bundesarzt: Dr. Norbert
Matthes, Leiter Verbandskommunikation: Frank Villmow (Berlin),
Justiziar: Andreas Bernau.
Pressekontakt:
Achim Wiese, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 05723 955-440,
Mobil: 0170/9096107, E-Mail: achim.wiese@bgst.dlrg.de
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