Anmoderation
Wenn man sich heute die Qualität von Bildaufnahmen in der Medizin
ansieht - etwa bei CT- oder MRT-Aufnahmen - dann ist man eigentlich
geneigt zu sagen: das ist schon eine tolle Qualität. Und trotzdem: es
geht noch viel besser - und auch für den Laien verständlicher! Das
zeigt nämlich ein Projekt, das jetzt für den Deutschen Zukunftspreis
nominiert worden ist.
Beitrag:
Cinematic Rendering - der Titel des Projektes sagt es schon. Wir
sind in der Welt des Kinos. Hauptdarsteller ist ... der menschliche
Körper. Noch nie gab es so plastische, dreidimensionale Aufnahmen aus
dem Körperinneren. Dank eines hochkomplizierten Animationsverfahrens,
das Dr. Klaus Dieter Engel von Siemens Healthcare mit seinen Kollegen
entwickelt hat.
O-Ton Dr. Klaus Dieter Engel
"Wir lassen uns also von den Kinotechniken beeinflussen und
versuchen, verschiedene Techniken aus der Kinoindustrie auch bei uns
einzusetzen. Das ist einerseits die bildbasierte
Beleuchtungsberechnung, Beleuchtungsumgebung mit sehr hohem
Dynamikumfang, mit denen wir unsere medizinischen Daten beleuchten
können. Andererseits auch viele Kameraeffekte, die wir in unseren
medizinischen Bildern realisieren."
Die Einsatzmöglichkeiten sind groß. In der Medizin wird die
Technik bereits an der Universität in Linz erfolgreich eingesetzt.
O-Ton Dr. Klaus Dieter Engel
"Wir haben seit zwei Jahren am ars electronica Center in Linz eine
Installation, mit deren Hilfe Professor Fellner, der Chef der
Radiologie am Kepler-Universitätsklinikum in Linz virtuelle
Anatomievorlesungen gibt. Bisher hatten nur Medizinstudenten Zugriff
auf Anatomievorlesungen an der Leiche. Durch die virtuellen
Vorlesungen von Professor Fellner hat ein sehr viel breiteres
Publikum Zugriff auf solche Vorlesungen."
Dazu gehören zum Beispiel Heilpraktiker und Osteopathen. Aber auch
im Dialog mit dem Patienten erschließen sich neue Möglichkeiten. In
der Diagnostik - etwa bei Aufnahmen des Gehirns - werden neue
Regionen bildlich erschlossen und manche Diagnosen erst dadurch
möglich.
O-Ton Dr. Klaus Dieter Engel
"Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Chirurgie. Chirurgen
möchten sich wirklich die Anatomie des Patienten vor einer OP
dreidimensional vorstellen können, um gut vorbereitet zu sein. Und
gerade von Chirurgen bekommen wir sehr enthusiastische Rückmeldungen
über die Bildqualität und wie klar sie sich jetzt die Anatomie des
Patienten vorstellen können."
In Deutschland ist Cinematic Rendering seit diesem Jahr im Einsatz
und wird bei der Planung von Eingriffen - etwa an Leber, Galle oder
Bauchspeicheldrüse - eingesetzt. In Zukunft sollen Augmented
Reality-Anwendungen mit der Innovation von Klaus Dieter Engels Team
auch die Operation selbst erleichtern. Die Nominierung zum Deutschen
Zukunftspreis wird der Technologie zu weiterem Schub verhelfen.
Weitere Podcast- und O-Ton Materialien stehen in der Mediathek des
Deutschen Zukunftspreises honorarfrei zur Verfügung.
http://www.deutscher-zukunftspreis.de/de/media Die Bekanntgabe des
Gewinners des Deutschen Zukunftspreises 2017 durch Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier findet in der Preisverleihung am 29. November
2017 in Berlin statt.
Pressekontakt:
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