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Schulte: ?Landebahn Nordwest liegt voll im Zeitplan?

Schulte: "Landebahn Nordwest liegt voll im Zeitplan"
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Ein Jahr nach Baubeginn führen Schnee und Frost zu keinen ernsthaften Verzögerungen

20.01.2010
05/10
FRA/jm ? Zum Jahrestag des Beginns der Bauarbeiten für die neue Landebahn Nordwest hat der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, eine positive Zwischen¬bilanz gezogen: "Die Baumaßnahmen laufen ohne größere Probleme ab. Auch der Winter mit Schnee und Frost hat bislang zu keinen ernsthaften Verzögerungen geführt." Am ehesten ist noch der Erdbau von der Witterung betroffen, weil ein tragfähiger Untergrund nur hergestellt werden kann, wenn er nicht gefroren ist. "Aber das haben wir einkalkuliert. Wir wussten von Anfang an, dass wir über zwei Winter bauen werden."
Seit dem 20. Januar 2009 ? dem Tag, an dem mit den Ro¬dungen auf der Ausbaufläche begonnen wurde ? seien be¬reits wichtige Bauabschnitte erfolgreich bewältigt worden. "Dem Bau der eigentlichen Bahn gehen viele flankierende Maßnahmen voraus, die der breiten Öffentlichkeit so gar nicht bewusst sind", sagte Schulte. So werde seit März letz¬ten Jahres an dem Straßentunnel gearbeitet, der die neue Okrifteler Straße aufnehmen und unter der Bahn hindurch¬führen wird. "Die frühzeitige Fertigstellung des Tunnels ist unabdingbar für den weiteren Bauverlauf", erklärte Schulte dazu. "Die eigentliche Landebahn kann erst dann entstehen, wenn die Okrifteler Straße fertig und die Tunneldecke ge¬schlossen ist."
Um den 600 Meter langen Tunnel in einer so kurzen Zeit er¬richten zu können, erfolge der Vortrieb von Norden und Sü¬den gleichzeitig. Parallel dazu würden die an den Tunnelen¬den sich anschließenden Trogstrecken und Stützwände er¬richtet, wie Schulte weiter ausführte. "Die neue Okrifteler Straße soll bis Ende diesen Jahres komplett fertigstellt und für den Verkehr freigeben werden", sagte Schulte. "Wir wis¬sen, dass die Straße als Verbindung zum Flughafen für Pendler und Anrainer von hoher Bedeutung ist."
Zu den Arbeiten, die im Vorfeld ablaufen müssten und schon weit fortgeschritten seien, gehöre auch die Errichtung der unterirdischen Regenrückhalte- und Speicherbecken. Wegen der großflächigen Versiegelung des Geländes sei Entwässe¬rung ein eminent wichtiges Thema, für das Lösungen gefun¬den werden mussten. "Wir sprechen hier von Auffangbecken mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Kubikmeter Was¬ser", betonte der Leiter des Flughafen-Ausbaus, Horst Amann. "Das sind Betonbauwerke in der Größe von kleinen Turnhallen, die unter der Landebahn liegen." Unterirdisch und um die Landebahn herum verlaufe gut geschützt zu¬künftig auch die Kerosin-Pipeline, mit welcher der Flughafen vom Kelsterbacher Hafen aus mit Treibstoff versorgt wird.
Aktuell fokussierten sich die Baumaßnahmen vor allem auf die Brückenbauwerke, die eine Anbindung der Landebahn an das eigentliche Flughafengelände sicherstellten. Rund 400 Einzelelemente, jeweils bis zu 32 Meter lang und 90 Tonnen schwer, gelte es für die zwei Rollwege über die Au¬tobahn 3, die ICE-Trasse und den Airportring zu verbauen.
"Trotz ihrer Größen ist der Bau der Rollbrücken kein Problem für unsere Ingenieure", versicherte Amann. "Was wir leider nicht gänzlich vermeiden können, ist eine zeitweise Beein¬trächtigung des Verkehrs auf der A3."
Amann betont, dass durch ausgeklügelte Planung und Lo¬gistik im Vorfeld die Belastungen bislang gering gehalten werden konnten und dies auch weiterhin oberstes Ziel sei. "Wir konnten alle Fahrspuren aufrecht erhalten. Nur zu den Stoßzeiten gibt es Probleme." Ergänzend zu den Rollbrü¬cken würden in diesem Jahr auch die Dämme aufgeschüttet, über die die Flugzeuge zu den Brücken und dann über Auto¬bahn, ICE-Trasse und Airportring auf das Flughafengelände rollen werden. "Der eigentliche Erdbau wird den Kern aller Maßnahmen in den nächsten Wochen und Monaten bilden", sagte Amann. "Hier entsteht dann letztendlich der tragfähige Untergrund der neuen Bahn."
Angesichts des bisher Erreichten blickt Fraport-Chef Schulte optimistisch auf die nächsten Bauabschnitte: "Wir liegen voll im Zeitplan." Aktuell seien jeden Tag rund 400 Menschen auf der Großbaustelle zu Gange. "Wir planen nicht mehr, wir bauen! Ich bin davon überzeugt, dass die neue Bahn mit dem Winterflugplan 2011/12 in Betrieb gehen und einen ent¬scheidenden Beitrag zur Verminderung unserer Kapazitäts¬engpässe leisten wird", erklärte Schulte abschließend.


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