In der Weihnachtszeit vollbringt der Darm Höchstleistungen. Auf den Märkten locken gebrannte Mandeln und Glühwein, zu Hause werden Plätzchen gebacken und an den Feiertagen gibt es ein Festmahl nach dem anderen. Nach dem Essen meldet sich neben dem schlechten Gewissen auch das Verdauungssystem und signalisiert Überlastung durch das bekannte Völlegefühl. Prof. (Univ. Chisinau) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzender des Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger Deutschlands, kennt Tipps, mit denen der Darm die Weihnachtstage gut übersteht.
Versuchungen auf dem Weihnachtsmarkt
Mit dem ersten Glühwein beginnt für viele die Adventszeit. Doch in dem winterlichen Getränk versteckt sich oftmals eine große Menge Zucker, die sich nicht nur negativ auf die Kalorienbilanz, sondern auch auf den Darm auswirkt. "Zucker beeinflusst das Gleichgewicht der Darmflora negativ, denn schädliche Bakterien finden in ihm eine Nahrungsquelle. Außerdem verursachen die enthaltenen Kohlenhydrate abends Probleme, da der Körper sie vor dem Zubettgehen nicht mehr abbauen kann und stattdessen als Fett einlagert", erklärt Prof. Hillejan aus Hannover. Auch wenn Glühwein zum Winter dazugehört, ist insbesondere zu später Stunde also etwas Zurückhaltung geboten. Weitere Tipps für den Gang über den Weihnachtsmarkt: statt zu gebrannten Mandeln zu den fettärmeren heißen Maronen greifen. Auch ein mit Nüssen, Honig und Rosinen gefüllter Bratapfel oder Champignons ohne Sahnesoße bieten eine gute Alternative zu Bratwurst und Co.
Leicht verdauliches Feiertagsmenü
Wer bei der Planung der Mahlzeiten Fettiges von der Speisekarte streicht, schont die Verdauung. "Fettreiches Essen bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht und liegt schwer im Magen, da die Verarbeitung der enthaltenen Stoffe lange dauert und das Zusammenspiel vieler Organe erfordert", weiß der Proktologe aus Hannover. Statt Gänsebraten kommt zum Beispiel auch Pute oder anderes fettarmes Fleisch infrage. Generell ist aus vielen Gründen weißes Geflügelfleisch dem Verzehr von rotem Fleisch vorzuziehen. Auch bekömmliche Vorspeisen wie frischer Salat oder leichte Suppen schonen die Verdauung. Außerdem gilt es immer genug zu trinken sowie langsam und bewusst zu essen, denn so reduziert sich die gegessene Menge meist von selbst. Pausen von mindestens drei Stunden zwischen den Mahlzeiten geben dem Darm die nötige Zeit, das Festtagsessen in Ruhe zu verarbeiten. Dabei hilft es, wenn Süßigkeiten oder andere Leckereien nicht den ganzen Tag frei zugänglich auf dem Tisch stehen, denn das führt oft zu unkontrolliertem Naschen.
Entspannung nach dem Essen
Ein Verdauungsschnaps im Anschluss an das Festmahl betäubt die Magennerven und vermindert das Völlegefühl. Allerdings beschleunigt er die Verdauung nicht, sondern macht sie träge. Besser wirkt ein Tee mit Anis, Fenchel oder Kümmel, denn die enthaltenen Bitterstoffe sind verdauungsfördernd. Wer die Gewürze schon beim Kochen verwendet, beugt so Bauchbeschwerden vor. "Auch ein Spaziergang nach dem Essen regt die Durchblutung des Darms an und fördert die Verdauung. Außerdem vertreibt Bewegung an der frischen Luft die Müdigkeit, die oft nach einem ausgiebigen Mahl einsetzt, und bringt den gesamten Kreislauf in Schwung", berichtet der Proktologe Prof. Hillejan.
Wer diese Tipps beherzigt und seine Verdauung nach den Feiertagen durch leichte Kost schont, ermöglicht auch seinem Darm eine besinnliche Weihnachtszeit.
Mehr Informationen auch unter www.praxisklinik.com