fit und munter - Nach zwei Bandscheibenvorfällen und Physiotherapie in Kempten wieder fit für den Halbmarathon

fit und munter

Nach zwei Bandscheibenvorfällen und Physiotherapie in Kempten wieder fit für den Halbmarathon

Der 41-jährige Stefan läuft heute - nach zwei Bandscheibenvorfällen - wieder Halbmarathon. Nach Reha und intensiver Physiotherapie, die er bei f+p in Kempten absolviert hat, ist er fitter denn je.
Stefan (41) aus dem Allgäu ist ein aktiver und lebenslustiger Mann. Er ist im Geschäftskundenvertrieb eines regionalen Energieunternehmens tätig und ist Vorsitzender des örtlichen Stadtjungendrings. Er hat Familie, ist Vater zweier Töchter und genießt seine freien Minuten in der Natur beim Laufen - häufig sogar in Vorbereitung auf einen der nächsten Halbmarathons. Seine Fitness, die mentale Stärke und die Aktivität in allen Lebensbereichen hat Stefan sich nach zwei (!) Bandscheibenvorfällen wieder erarbeitet. Geholfen hat ihm dabei die intensive Physiotherapie bei den Therapeuten von f+p in Kempten. Im Gespräch berichtet er vom Gesundwerden.


Stefan, wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand beschreiben zu dem Zeitpunkt, als Sie f+p kennenlernten?

Ich kenne Ralf Fetzer und Robert Pfund schon sehr lange, noch aus der Zeit, als ihre Praxis für Physiotherapie im Freudental ansässig war. Ich war öfter dort aufgrund meiner Rückenschmerzen. Immer, wenn es gezwickt hat - und das hat es aufgrund meiner vielen Autofahrten als Vertriebsaußendienstler oft - war ich vor Ort und habe mir helfen lassen. Durch das häufige unterwegs sein und das viele Arbeiten hatte ich keine Zeit mehr, für einen entsprechenden Ausgleich für meinen Körper und meine Gesundheit zu sorgen. Die Gedanken "Ausfallen geht nicht, ohne mich bricht in meiner damaligen Firma alles zusammen" haben die häufigen Schmerzen überlagert. So habe ich 2006 meinen ersten Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelsäulenbereich produziert, verbunden mit großen Schmerzen und Ausfallerscheinungen. Ich wurde in Kempten operiert und verbrachte 4 Wochen in stationärer Reha in Bad Wörishofen.


Und haben Sie in der Reha etwas dazu gelernt?

Die 4 Wochen haben natürlich nicht gereicht, mich für eine neue Lebensweise zu konditionieren. Das ist ein Prozess von mindestens 3 bis 4 Monaten, bis das einigermaßen sitzt. Wichtig war aber, dass ich dort den Grundstein fürs Training gelegt habe, das ich dann bei f+p regelmäßig weitergemacht habe. Während meiner Krankheitszeit, die rund ein Jahr dauerte, hatte ich nur ein Ziel: Ich will wieder fit werden und beruflich wieder einsteigen.


Und das hat geklappt?

Ja, ich habe dann recht schnell einen neuen Arbeitsplatz gefunden und hatte die Situation mit regelmäßigem Training an den f+p-Geräten recht gut im Griff. Auftretende Rückenschmerzen waren an dieser Stelle für mich ein guter Stressindikator. Daran merkte ich, dass es wieder Zeit war etwas kürzer zu treten.


Wie konnte es dann zu dem zweiten Bandscheibenvorfall kommen?

Durch einen Verkehrsunfall. Der Unfall schien im ersten Moment nicht schlimm, direkt danach ging es mir gut. Erst als ich die Unfallstelle verlassen habe, merkte ich die Schmerzen. Die Ärzte diagnostizierten ein massives Peitschensyndrom in der Halswirbelsäule (Schleudertrauma sagt man ja nicht mehr). Die Schmerzen in der HWS überlagerten meine sonstigen Rückenschmerzen dominant, so dass ich ständig in einer Fehlhaltung war. Ich tappte wieder in die Falle, dass ich dachte, durchhalten zu müssen. Ich bildete mir ein, ich arbeite 150 Prozent, dabei war das eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Objektiv ließ meine Leistung bei diesem Gesundheitszustand natürlich nach. Ich bin über meine Grenzen gegangen, die Quittung war der zweite Bandscheibenvorfall und ein kompletter Zusammenbruch rund acht Monate nach dem Unfall.


War eine erneute OP notwendig?

Ich konnte nicht mehr laufen und mein linkes Bein nicht mehr ansteuern. Ich habe mit den Ärzten und Therapeuten alle konservativen Methoden, die es so gibt, ausgereizt. Dann war klar, ich brauche vermutlich nochmal eine OP. Im Orthozentrum in München wurden weitere MRTs gemacht, die das Ausmaß der Bandscheibenvorfälle deutlich machten. Teilweise gab es schon Verkrustungen und die Ärzte wiesen mich auf die diversen OP-Risiken hin wie dauernde Taubheit in den Beinen, drohende Inkontinenz und so weiter. Ich habe mich trotzdem für die OP entschieden, weil die Schmerzen und die dauernde Einnahme der höchsten Schmerzdosierung für mich nicht mehr auszuhalten waren. Ich war bei der Tageshöchstdosis angelangt.


Wie verlief die OP?

Im Aufwachraum habe ich bemerkt, dass ich mein Bein nicht ansteuern kann. Der Arzt erklärte mir, dass die Bandscheibenflüssigkeit den Nerv an den Wirbelkörper geklebt hatte und dieser beim Ablösen während der OP stark beeinträchtigt wurde. Es kam Panik in mir auf. Mein Bein war ab dem Knie abwärts taub. Keiner der Tests bewirkte eine Reaktion. Die Ärzte sagten mir "Nerven können sich erholen, allerdings könne das zwischen 300 und 600 Tage dauern. Was bis dahin nicht wieder zurück sei, werde ausbleiben". Das war ein riesen Schock.


Wie ging es dann weiter? Welche Therapiemöglichkeiten gab es?

Noch am Tag der OP startete die Physiotherapie im Stehrollator. Im Nachhinein unglaublich. Zunächst war die Strecke nur die zwei Meter vom Bett zur Toilette, direkt gefolgt von einem Kreislaufzusammenbruch. Das Üben hat sich aber ausgezahlt und es ging Stück für Stück und Meter für Meter langsam besser. Zur Anschlussheilbehandlung war ich wieder bei meinem bekannten Physioteam in der Klinik in Bad Wörishofen. Das Team erinnerte sich gleich an mich und unterstützte mich hervorragend. Ich habe immer wieder gesagt: "Ich will gesund werden. Ich will Gas geben!" Ich habe dort das Nordic Walken richtig gelernt, was ich zunächst nur widerwillig gemacht habe, das gebe ich zu. "I trag doch keine Stöckle spazieren!" Aber der Plan wurde eingehalten, es hat mir gut getan und sogar irgendwann richtig Spaß gemacht! Meine Freunde haben mir dann eigene Stöckle geschenkt, das war der Auftakt für mein regelmäßiges Walken daheim.


Wie hat das f+p Team reagiert, als Sie wieder zur Therapie kamen?

Mein damaliger Therapeut Ralph war mein Ankerpunkt bei f+p. Die beiden Inhaber von f+p, Ralf und Robert, waren meine Mentoren. Das waren solch komplexe Zusammenhänge, die sie immer wieder mit neuen Impulsen aufgelöst haben - das war echte Teamarbeit. "Denk mal in die Richtung", hieß es da oft. Wenn ich dachte, "Ich bin nix mehr wert, ich habe keinen Nutzen mehr", kam auch die Stütze auf mentaler Ebene, das war enorm wichtig. Ihr Interesse am Menschen, ihr Einfühlungsvermögen und ihr Dranbleiben - was in der Situation unangenehm hartnäckig war - hat mich rückblickend weiter gebracht. Und was mir am meisten geholfen hat, war der Ansatz: Über Aktivität selbst aus der Situation raus kommen. Das war natürlich gut gesagt bei der körperlichen Einschränkung, aber ich hab''s geschafft.


Wie geht das: Vom tauben Bein zum Halbmarathon?

Na ja, ich habe festgestellt, dass meine HWS-Problematik, die immer noch da war (operiert wurde ja an der Lendenwirbelsäule) sich nicht löst. Ich hatte von Zeit zu Zeit auch Taubheitsgefühle in den Armen. Ich habe für mich entschieden, die Stöcke beim für den Schultergürtel anstrengenden Nordic Walking teilweise unter den Arm zu klemmen und ein paar Schritte langsam zu traben. Aus dem Traben, das ich entgegen der Prognosen sehr gut vertragen habe, wurde dann Stück für Stück das Joggen. Bei f+p haben wir dann meinen Trainingsplan etwas angepasst und die Verspannungen, die das Taubheitsgefühl in den Armen verursachten, waren weg. Das Lauftraining lief immer besser und ich habe mich im Herbst 2012 zum 10-km-Silvesterlauf angemeldet. Ich hab''s geschafft! War zwar keine Spitzenzeit und meine dritte Runde lief ich recht einsam zu Ende, aber das war so ein Glückserlebnis, das geschafft zu haben! Unbeschreiblich! Im April bin ich dann schon meinen ersten Halbmarathon gelaufen.


Was würden Sie anderen Patienten mit ähnlichem Krankheitsbild mit auf den Weg geben?

NIEMALS aufgeben und immer dran glauben, dass es wieder wird, auch wenn man es in der jetzigen Situation noch nicht sehen kann. Kontinuierlich und am besten in der Gruppe trainieren, die sich gegenseitig motiviert und ermutigt, wenn man einen Durchhänger hat. Ich bin auch ein Typ, der vieles für sich und auch mit sich allein ausmacht, das ersetzt aber nicht die Motivation von außen. Und noch eins: Passives Abwarten ist keine Option. Nur mit Aktivität ist ein Vorankommen möglich.

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