fit und munter - MVZ künftig arztgruppenübergreifend ausgestalten! / Aktuelle Regelung ist Katalysator für Unterversorgung

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MVZ künftig arztgruppenübergreifend ausgestalten! / Aktuelle Regelung ist Katalysator für Unterversorgung


Die deutsche Zahnärzteschaft sieht bei
Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) weiter erheblichen
Handlungsbedarf des Gesetzgebers. Das geht aus einem gemeinsamen
Brief der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), der
Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie des Freien Verbandes Deutscher
Zahnärzte e. V. (FVDZ) hervor, der im Nachgang zu entsprechenden
Beschlüssen des Deutschen Zahnärztetages an politische
Entscheidungsträger adressiert wurde. Darin fordern die Institutionen
im Namen des gesamten Berufsstandes, MVZ für den
vertragszahnärztlichen Bereich künftig ausschließlich
arztgruppenübergreifend auszugestalten. Andernfalls ist die
Sicherstellung einer deutschlandweit gleichwertigen Versorgung in
Gefahr.

Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz wurde die Gründung
arztgruppengleicher MVZ ermöglicht. Ziel: Die Versorgung in der
Fläche zu sichern. Die Entwicklung vergangener Jahre hat jedoch
gezeigt, dass in der vertragszahnärztlichen Versorgung das Gegenteil
eingetreten ist: Nach aktuellen Zahlen befinden sich etwa 79 Prozent
der rein zahnärztlichen MVZ in städtischen und etwa 21 Prozent in
ländlichen Gebieten. Zahnarzt-MVZ leisten also keinen erkennbaren
Beitrag zur Verbesserung der Versorgung in ländlichen oder
strukturschwachen Regionen. Sie sind vielmehr stark regional
konzentriert und siedeln sich vor allem in Großstädten,
Ballungsräumen und einkommensstarken ländlichen Gebieten an.

Die dynamische Entwicklung der MVZ lässt zudem eine Sogwirkung auf
potenziell niederlassungs- und anstellungswillige junge Zahnärztinnen
und Zahnärzte befürchten. Dies wirkt einer wohnortnahen und
flächendeckenden Versorgung entgegen, insbesondere in Flächenstaaten.
Bleibt diese Dynamik bestehen, wird es - bedingt durch den
demografischen Wandel innerhalb des Berufsstandes - künftig zu
Engpässen und Unterversorgung im ländlichen Raum kommen. Dies gilt
sowohl für Ostdeutschland als auch für viele strukturschwache
Regionen im Westen.

Anders als in der ärztlichen kann die zahnärztliche Versorgung
auch nicht durch den stationären Bereich aufgefangen werden.
Unbegrenzte Anstellungsmöglichkeiten in MVZ führen zu
Wettbewerbsvorteilen mit versorgungspolitisch kontraproduktiven
Effekten: Fremdkapitalgeber und Finanzinvestoren forcieren die
Kettenbildung in Ballungsräumen - eine Gefahr für freiberufliche
Praxisstrukturen, die bislang eine wohnortnahe und flächendeckende
Versorgung sicherstellen. Gerade aber diese freiberuflich
ausgerichteten Praxen sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems,
eines der besten der Welt.



Pressekontakt:
KZBV:
Kai Fortelka
Pressesprecher/ Leiter Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 280179-28
E-Mail: k.fortelka@kzbv.de

BZÄK:
Jette Krämer
Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 40005-150
E-Mail: j.kraemer@bzaek.de

FVDZ:
Juliana Gralak
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 243427-14
E-Mail: jg@fvdz.de

Original-Content von: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell
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