Die Betriebsausgaben von Zahnarztpraxen sind in den
vergangenen Jahren noch einmal erheblich gestiegen. Das geht aus der
aktuellen Kostenstrukturerhebung der Kassenzahnärztlichen
Bundesvereinigung (KZBV) hervor, an der sich zahlreiche Praxen im
gesamten Bundesgebiet beteiligt haben. Die entsprechenden Ausgaben
haben demnach in den Jahren von 2011 bis 2015 um insgesamt 16 Prozent
zugenommen und betrugen im Jahr 2015 im Schnitt etwa 392.000 Euro pro
Praxis. Die Betriebsausgaben lagen im Jahr 2015 bei durchschnittlich
67,1 Prozent des Gesamtumsatzes einer Praxis. Die meisten Ausgaben
entfallen dabei auf Personalkosten, Fremdlabor- sowie Praxis- und
Laborausgaben. Die vollständigen Ergebnisse der
Kostenstrukturerhebung werden im KZBV-Jahrbuch 2017 veröffentlicht,
das im Dezember erscheint.
Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: "Die
deutlich gestiegenen Ausgaben, aber auch hohe Bürokratielasten
verstärken ohnehin bestehende Vorbehalte bei jungen Zahnärztinnen und
Zahnärzten gegenüber einer Praxisneugründung. Auch deshalb wird es
zunehmend schwieriger, den zahnärztlichen Nachwuchs für die
Niederlassung in einer freiberuflichen Praxis zu gewinnen. Wir
brauchen aber junge Kolleginnen und Kollegen, wenn wir die qualitativ
hochwertige, flächendeckende und wohnortnahe Versorgung, die unsere
Patienten so sehr schätzen, künftig sicherstellen wollen. Als
Berufsstand sehen wir derzeit ein Ungleichgewicht zwischen
wirtschaftlichen Chancen und Risiken, bei dessen Beseitigung
besonders die Politik gefragt ist. Sie muss für Praxen wieder
attraktive Rahmenbedingungen schaffen."
Hohe Investitionen bei zahnärztlicher Existenzgründung
Auch bei der Neugründung einer Einzelpraxis mussten Zahnärzte im
Jahr 2016 verglichen mit dem Vorjahr tiefer in die Tasche greifen:
Mit 528.000 Euro lag dieser Betrag um ganze 9 Prozent über dem Wert
für das Jahr 2015. Diese Zahlen legte kürzlich das Institut der
Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln mit dem InvestMonitor 2016 vor. Das
Finanzierungsvolumen einer Einzelpraxisübernahme belief sich nach
dieser Erhebung auf 342.000 Euro und lag damit etwa 5 Prozent über
Vorjahresniveau.
Hintergrund - Der InvestMonitor Zahnarztpraxis
Mit dem InvestMonitor Zahnarztpraxis analysiert das IDZ gemeinsam
mit der apoBank seit dem Jahr 1984 die für die zahnärztliche
Niederlassung aufgewendeten Investitionen. Die Studie, die viele
weitere Informationen und Daten zum zahnärztlichen
Investitionsverhalten umfasst, kann beim IDZ kostenlos angefordert
werden: Institut der Deutschen Zahnärzte, Universitätsstraße 73,
50931 Köln. Zudem steht der aktuelle InvestMonitor als PDF-Datei
unter www.idz-koeln.de zum Download bereit. Träger des IDZ sind die
KZBV und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK).
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Kai Fortelka
Tel: 030 280 179 27
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