Bombenwerfen und Urlaubmachen verträgt sich eben nicht. Die lähmende Starre der letzten 17 Jahre hat Spuren in der Entwicklung der touristischen Infrastruktur der Mark Brandenburg hinterlassen. Die Zukunft ist positiv: Ohne Bombenlärm wird Erholung und Sommerfrische an alte Traditionen anknüpfen können. Die Ruppiner Schweiz südlich von Rheinsberg ist eine atemberaubend schöne Landschaft, welche nicht nur Friedrich den Großen oder Theodor Fontane verzauberte. Binenwalde, Rottstiel, Tornowsee - die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Der König von Preußen soll hier seine Liebschaft getroffen haben, ob er auch im glasklaren und türkis schimmernden Kalksee gebadet hat, wer weiß das schon. Die Unberührtheit der Natur hat sicher auch etwas mit der dünnen Besiedlung zu tun. Dem Radwanderer sei Gelassenheit empfohlen, perfekte Radwege sind kaum zu finden. Dafür aber eine Landschaft, die auf alle Sinne wirkt. Mit der einwöchigen Radreise „Von der Müritz bist in die Mark Brandenburg“ ist es dem Veranstalter (www.radreisen-mecklenburg.de) gelungen, die Weite der Mecklenburgischen Seenplatte mit der wild-romantischen Schönheit des Ruppiner Landes zu verbinden. Die Ruhe der Wälder, die schattigen schmalen Uferwege und das glasklare Wasser werden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Abseits großer Touristenströme kann man ein Land entdecken, dass weit mehr als ein Jahrhundert Sommerfrische unbeeindruckt überstanden hat.
Es wird dem Radler am Ende der Reise nicht anders gehen als Fontane: „Wer will sagen, wenn er die Ruppiner Schweiz durchwandert, wo ihr Zauber am mächtigsten wirkt…“.