fit und munter - NO2-Grenzwerte auch auch in kleinen Gemeindenüberschritten (FOTO)

fit und munter

NO2-Grenzwerte auch auch in kleinen Gemeindenüberschritten (FOTO)



Ergebnisse der umfassenden Erhebung des SWR liegen vor /
Informationen abrufbar unter www.swr.de/abgasalarm / Grenzwerte in
Städten, Dörfern und sogar Kurorten überschritten

Autoabgase sind nicht nur ein Problem der Großstädte, sondern
belasten auch überraschend stark kleine Ortschaften und sogar
Kurorte, wie Bad Rappenau. Das ist das Ergebnis einer großen
Messaktion, die der SWR im Rahmen des multimedialen Projekts
"Abgasalarm" ins Leben gerufen hatte. Im September diesen Jahres
hatte der SWR seine Zuschauer, Zuhörer und Internetnutzer dazu
aufgerufen, die Stickstoffdioxidbelastung vor ihrer Haustür zu
messen. Dank großer Resonanz konnte in über 200 Städten und Gemeinden
im SWR Sendegebiet die Schadstoffbelastung gemessen werden, auch an
Orten, an denen es noch nie behördliche Messungen gab. Jetzt liegen
die Ergebnisse vor - und bieten Überraschungen. Weitere Infos unter
www.swr.de/abgasalarm

Grenzwertüberschreitungen u. a. in Stuttgart, Trier,
Stadecken-Elsheim und Blaustein "Wir haben an 21 unserer Messpunkte
eine Überschreitung der gültigen EU-Grenzwerte festgestellt", so
Projektleiter Thomas Reutter. "Und darunter sind nicht nur größere
Städte wie Stuttgart, Mannheim, Heidelberg, Trier, Kaiserslautern
oder Pforzheim, sondern auch sehr kleine Ortschaften wie
Stadecken-Elsheim (RP) oder Blaustein (BW)." Die Ergebnisse der
Bürger-Messaktion zeigen eindeutig: Auch in kleinen Gemeinden können
die Grenzwerte überschritten werden, wenn sie an einer
verkehrsreichen Straße liegen. "Schlechte Luft gibt es nicht nur in
Großstädten", so Reutters Resümee. Dieses Ergebnis ist neu, denn
unsere Zuschauer haben zum ersten Mal an Orten gemessen, wo es noch
nie behördliche Messstationen gab - zum Beispiel in
Stadecken-Elsheim, eine kleine Gemeinde südlich von Mainz. Mitten
durch den Ort führt eine stark befahrene Landstraße Richtung Mainz
mit viel PKW- und LKW-Verkehr. Hier wurde der höchste Wert in
Rheinland-Pfalz ermittelt. Die von uns gemessene
Stickstoffdioxid-Konzentration liegt mit 54,6 µg NO2 / m³ Luft
deutlich über dem gültigen Grenzwert (Jahresmittel: 40 µg / m³ Luft).

Höchste Belastung in Wiesloch - grüne Gebiete in Städten schneiden
oft gut ab Das gleiche gilt für die nordbadische Stadt Wiesloch. Hier
wurde der höchste Wert der gesamten Messaktion ermittelt. 63,4 µg /
m³ Luft - damit wurde in Wiesloch eine Grenzwertüberschreitung in
einer Größenordnung festgestellt, wie sie sonst in Großstädten wie
Köln oder Hamburg gemessen werden. "Während die behördliche
Messstation in Wiesloch in einem ruhigen Wohngebiet steht, haben
unsere Zuschauer zum ersten Mal direkt an einer der Hauptstraßen
gemessen", so Reutter. Das gleiche gilt für Blaustein (bei Ulm,
Messwert: 48,8 µg / m³), Gerlingen (bei Stuttgart, Messwert: 47,1 µg
/ m³) oder Kirburg (im Westerwald, Messwert: 40,3 µg / m³) - auch
hier wurden die Grenzwerte überschritten. Auffällig ist der Kurort
Bad Rappenau: An der Durchfahrtsstraße (Heinsheimer Straße) liegt die
Stickstoffdioxid-Belastung über dem Grenzwert (Messwert: 45,1 µg / m³
Luft). "An zahlreichen Orten haben unsere Zuschauer aber auch
geringere Belastungen gemessen als befürchtet", so Reutter. "Wer in
Stuttgart, Mannheim, Ludwigshafen oder Mainz in einer verkehrsarmen
oder grünen Gegend wohnt, hat zum Teil bessere Luft als einige kleine
Gemeinden. Alles hängt vom Verkehr vor der eigenen Haustür ab."

SWR Messaktion mit über 200 Passivsammlern Für die Messaktion
wurden über 200 sogenannte Passivsammler (Messröhrchen) an SWR
Zuschauer, Zuhörer und Internetnutzer in Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz verschickt. Diese Messröhrchen stammen von einem
EU-zertifizierten Labor in der Schweiz, das auch die Laboranalysen
für den SWR durchgeführt hat. Die Teilnehmer der Messaktion haben die
Röhrchen mehrere Wochen vor ihrer Haustüre aufgehängt. In dieser Zeit
wurde in den Röhrchen Stickstoffdioxid aus der Luft gesammelt und
dann im Labor ausgewertet. Dieses Verfahren (Passivsammler) wird auch
von Umwelt-Behörden in Deutschland angewandt. Es wurde ausschließlich
Stickstoffdioxid gemessen - Aussagen über Feinstaub oder andere
Luftschadstoffe lassen sich damit nicht treffen.

Multimediales Sonderprojekt "Abgasalarm" unter
www.swr.de/abgasalarm Das SWR Fernsehen ("betrifft"), SWR.Online und
der SWR Hörfunk (Datenjournalismus und Recherche) haben gemeinsam das
multimediale Sonderprojekt "Abgasalarm" entwickelt. Das SWR Fernsehen
widmet dem Feld einen Thementag am 29. November mit Sendungen aus dem
Bereich Service, Dokumentation und Bürgertalk. Auch im Hörfunk gibt
es Thementage bei SWR1 und SWR4 vom 27. bis 29. November. SWR online
hat ein Web-Special mit umfänglichen Fakten zum gesamten
Themenkomplex Verkehr und Luftbelastung erstellt. "Kaffee oder Tee?"
wird am Mittwoch, 29. November, ab 16:05 Uhr die Frage nach der
"Mobilität der Zukunft" stellen. Die Dokumentationen "betrifft:
Gefährliche Abgase - der Kampf um saubere Luft" von Claus
Hanischdörfer und "Nie wieder ausgebremst - Wege aus dem Pendlerstau"
von Susanne Brand sind am Mittwoch, 29. November 2017, um 20:15 Uhr
und 21 Uhr im SWR Fernsehen zu sehen. Am 7. Dezember um 22 Uhr wird
sich das SWR Wissenschaftsmagazin "odysso" mit dem Thema "Auto -
Wende oder Ende" befassen, im Januar wird "Planet Wissen" das Thema
mit Beiträgen zu "Dieselgate" weiterführen. Das Web-Special ist
abrufbar unter www.swr.de/abgasalarm

Ergebnisse:

Die vollständigen Ergebnisse samt interaktiver Karte finden sich
unter folgendem Link: www.swr.de/abgasalarm

Fotos über www.ARD-Foto.de

Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285,
grit.krüger@SWR.de

Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell
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