Blockaden erkennen und behandeln
Zum Einsatz kommen die neuartigen Fusionsimplantate bei dauerhafter Funktionsstörung des Iliosakralgelenks. „Diese kann beispielsweise nach einer Wirbelsäulenoperation vorliegen, im Zuge von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Gelenkplatten, nach einem unglücklichen Sturz auf das Gesäß oder aber nach einer Geburt, bei der das Becken in Mitleidenschaft gezogen wurde“, erklärt Dr. Michael Eichler, ebenfalls Chefarzt und Leiter derselben Einrichtungen und beschreibt einen typischen Verlauf: „Oftmals werden ISG-Blockaden mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt, da sich die Symptome ähneln. Daher kommt es häufig zu falschen Diagnosen, fehlerhaft eingeleiteten Behandlungen und in der Folge zu chronischen Schmerzzuständen.“ Aufgrund der belastenden Situation ziehen sich Betroffene immer weiter aus ihrer täglichen Routine zurück – bis hin zur Berufsaufgabe. Zusätzlich fürchten sie den operativen Eingriff und schieben den notwendigen Behandlungsschritt immer weiter auf.
Stabile Verbindung ein Leben lang
Für einige Patienten kommt dann eine minimalinvasive Behandlung infrage, die das Gelenk mit neuartigen 3D-gedruckten Implantaten stabilisiert. In einem etwa 30-minütigen schlüssellochchirurgischen Eingriff setzen Fachärzte die Implantate in die Verbindungsstelle zwischen Darm- und Kreuzbein. Dabei sorgen die besondere dreieckige Form sowie die poröse Oberflächenstruktur – bekannt aus der Endoprothetik – für eine schonende Fusion zwischen Implantat und Knochen. „Aufgrund der Fensterung, also der löchrigen Struktur, wachsen Knochensegmente in das Dreiecksimplantat hinein und bilden zusammen eine feste, biologische Einheit“, betont ISG-Experte Dr. Hölper. Dauerhafte und sichere Stabilität erreicht das iFuse-3D-Implantat durch eine innen liegende Titanlegierung. Patienten können nach einer dreiwöchigen Einheilphase das Gelenk vollständig belasten und erlangen innerhalb kurzer Zeit die langersehnte Lebensqualität und Schmerzfreiheit zurück.