Roboter-Experte Professor Dr. Sami Haddadin (37) wurde am 29.
November 2017 in Berlin mit dem Deutschen Zukunftspreis für Technik
und Innovation ausgezeichnet. Gestiftet und verliehen wurde der mit
250.000 Euro dotierte Preis von Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier. Haddadin, Wissenschaftler an der Leibniz Universität
Hannover, gilt als führend bei der Entwicklung und Realisation von
Robotern, die dem Menschen assistieren können.
Im Exklusiv-Interview mit der Managementberatung Porsche
Consulting sagte Haddadin: "Wir verfügen jetzt erstmalig über die
Technologie, die eine sichere und feinfühlige Kooperation und
Interaktion zwischen Mensch und Roboter möglich macht. Zu dieser
Technologie gehören Echtzeit-3D-Bildverarbeitung zur Umwelt- und
Personenerkennung sowie lernende Spracherkennung. Intelligente
Verfahren erlauben synchronisierte und koordinierte Bewegungen
mehrerer Akteure. Durch hochsensible Roboter ließe sich die immer
größer werdende Lücke schließen, die in der medizinischen Behandlung
und in der Pflege entsteht. Durch den demografischen Wandel und die
steigende Lebenserwartung wächst die Zahl der Patienten wesentlich
stärker als das verfügbare Fachpersonal. Durch die maschinelle
Unterstützung und Entlastung von Pflegekräften bei zeit- und
kraftaufwändigen Tätigkeiten könnte sich das Personal wieder stärker
den pflegebedürftigen Menschen widmen."
Eine Studie von Porsche Consulting ergab, dass viele Menschen in
Deutschland einer Behandlung oder Betreuung durch Roboter
aufgeschlossen gegenüberstehen: Drei von vier Bürgern in Deutschland
haben nichts dagegen, wenn bei einer Operation im Krankenhaus
"Kollege Roboter" statt eines Chirurgen das Skalpell führen würde.
Unter den Befragten knüpfen 41 Prozent ihr "Ja" an die Bedingung,
dass der Robotereinsatz weniger risikoreich wäre als die Behandlung
durch einen Arzt. Ähnlich positiv äußerten sich die Befragten, wenn
es um die Betreuung im Alter geht: Aus dem Bett heben, Medikamente
geben, Speisen und Getränke reichen - typische Tätigkeiten von
Pflegekräften könnten schon bald auch von computergesteuerten
Robotern erledigt werden. 56 Prozent der Befragten würden sich von
einer Maschine pflegen lassen. Porsche Consulting untersuchte im
Rahmen der Studie auch die Gründe für eine solche Entscheidung: Der
Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal führt bei 37 Prozent zur
Bereitschaft, einen Pflegeroboter zu akzeptieren. Und 36 Prozent
würden den Roboter akzeptieren, wenn sie dadurch zu Hause wohnen
bleiben und einen Umzug in ein Heim verhindern könnten.
Interview mit Sami Haddadin: http://ots.de/RNyrL
Studie "Patienten würden sich auch vom Roboter operieren lassen":
http://ots.de/ad9bN
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