fit und munter - Fit und mobil in jedem Alter

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Fit und mobil in jedem Alter

Tipps für gesunde Gelenke und ein starkes Kreuz
Berlin im Dezember 2017. Bei Rücken- und Gelenkbeschwerden denkt jeder erst einmal an ältere Menschen. Dabei kann der Bewegungsapparat in jedem Alter Probleme bereiten. So stellen Rückenverspannungen oder Hüftfehlstellungen auch bei Kindern keine Seltenheit dar. „Um möglichst bis ins hohe Alter fit und beweglich zu bleiben und Schmerzen sowie Folgeschäden zu vermeiden, gilt es, auf die jeweiligen Bedürfnisse von Wirbelsäule und Gelenken in jeder Phase des Lebens einzugehen“, rät Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin.

Sensibler Bewegungsapparat bei Babys
Nicht nur Erwachsene leiden unter Problemen mit der Wirbelsäule. Während der Geburt wirken so hohe Kräfte auf den Körper eines Babys ein, dass sie schon bei den Kleinsten Beschwerden der Wirbelsäule hervorrufen können. „Besonders häufig trifft es die Halswirbelsäule. Ist hier ein Wirbelgelenk nicht frei beweglich, haben Säuglinge oft Probleme, ihren Kopf selbstständig zu halten, oder verspüren Schmerzen, die sie durch vermehrtes Schreien äußern“, merkt Dr. Sabarini an. Darüber hinaus haben viele später auftretende Leiden ihren Ursprung in einer nicht altersgerechten Belastung der Wirbelsäule im Kleinkindalter. „Aber auch die Hüfte verursacht in diesem Alter manchmal Beschwerden, denn etwa vier Prozent der Babys leidet unter einer Hüftdysplasie. Bei dieser Fehlstellung hält die Hüftpfanne den Hüftkopf nicht ausreichend“, ergänzt Dr. Johannes Knipprath, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ärztlicher Leiter der Avicenna Klinik Berlin. Erfolgt hier keine Behandlung, verschleißt der Gelenkknorpel schneller. Betroffene benötigen dann in manchen Fällen bereits ab Mitte 30 ein künstliches Hüftgelenk.

Kinder brauchen Bewegung
Sobald Kinder in die Schule kommen, verbringen sie einen Großteil des Tages in sitzender Position. „Sitzen beansprucht die Wirbelsäule jedoch viel stärker als Gehen oder Stehen. Rückenschmerzen bereits in jungem Alter können die Folge sein. Um dies vorzubeugen, sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder immer gerade sitzen und keine gebeugte Haltung am Schreibtisch einnehmen. Das Einhalten von Bewegungspausen hilft zusätzlich dabei, Überlastungen zu verhindern“, so Dr. Sabarini. Tragen Schüler einen schweren Schulrucksack, bedeutet dies eine weitere Belastung des Rückens. Darum empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass Kinder wirklich nur einpacken, was sie auch benötigen, um keinen Ballast zu transportieren. Außerdem muss der Rucksack ergonomisch sitzen, das bedeutet, die Oberkante des Ranzens muss bei festgezogenen Riemen waagerecht an den Schulterblättern liegen.

Gesunde Lebensweise – gesunder Körper
Bereits um das 30. Lebensjahr herum beginnt der natürliche Verschleißprozess der Gelenke – meist zunächst schleichend und unbemerkt. „Ein ungesunder Lebenswandel kann diesen Alterungsprozess jedoch beschleunigen. Hierzu zählen mangelnde Bewegung, eine schlechte Sitzhaltung am Schreibtisch, körperlich beanspruchende Tätigkeiten im Job oder eine ungesunde Ernährung, die mit Übergewicht einhergeht. Jedes Kilo zu viel bedeutet eine zusätzliche Belastung“, erklärt Dr. Knipprath. Gelenkschonende Sportarten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren helfen dabei, Verschleiß vorzubeugen. Insbesondere Menschen, die tagsüber ihren Rücken stark beanspruchen, müssen nachts zudem auf eine optimale Position beim Schlafen achten. Eine ganz gerade Position sollten Schlafende vermeiden. Vielmehr helfen spezielle Kissen, Kopf und Nacken zu stabilisieren. „Die Seitenlage gilt als optimal beim Schlafen, denn in dieser Position sind Knie und Hüfte leicht gebeugt. Dies hat eine Entlastung der Wirbelsäule zur Folge“, fügt Dr. Sabarini hinzu.

Auch im Alter noch mobil
Etwa 75 Prozent aller über 50-Jährigen und fast 90 Prozent aller über 70-Jährigen leiden unter Arthrose, denn der natürliche Alterungsprozess führt dazu, dass der Knorpel spröde wird und seine Elastizität verliert. Da auch die Muskulatur im Alter abnimmt und ihre stabilisierende Wirkung damit schwächer ausfällt, steigt die Belastung auf das Gelenk zusätzlich. So verschwindet der Knorpel zwischen zwei Knochenenden im schlimmsten Fall sogar vollständig. Das Problem: Bei Schmerzen tendieren viele dazu, sich weniger zu bewegen, dabei wäre genau das Gegenteil ratsam. „Bewegung fördert die Versorgung des Knorpels mit Nährstoffen und den Transport der Abfallstoffe aus dem Gelenk. Darüber hinaus verlangsamt Bewegung den Muskelabbau, deshalb gilt es auch für Senioren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch Sport zu treiben“, erklärt Dr. Knipprath abschließend.

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