Wenn es um die Vergabe von Spenderorganen geht, sind
Unregelmäßigkeiten pures Gift, um nicht zu sagen: tödlich für das
Vertrauen potenzieller Spender. Dringend notwendig ist deshalb
effizienteste Kontrolle auf einem Gebiet, das in ethischer,
juristischer und medizinischer Hinsicht allerhöchste Anforderungen an
alle Beteiligten stellt. Dass es in der Vergangenheit böse
Sündenfälle gab, die sogar das Strafrecht auf den Plan riefen -
daraus machen die Kontrolleure keinen Hehl, sprechen etwa von einem
"Skandal" in Göttingen, bei dem sich "systematische
Richtlinienverstöße" zutrugen. Dergleichen darf sich nicht im
Entferntesten wiederholen, soll es nur die geringste Chance geben,
dass die Bereitschaft zur Organspende nicht nur nicht sinkt, sondern
steigt. Bände sprechen da die Worte des Vorsitzenden der
Überwachungskommission, Hans Lippert: "Was nützt es, wenn alle
ordentlich arbeiten - und keine Organe sind da?" Wie wäre die
Spendenbereitschaft zu steigern? Darüber ist früher schon heftig
diskutiert worden. Entscheidend ist: Es geht um eine hoch sensible,
höchstpersönliche Angelegenheit. Zwang, die grobe Keule, etwa nach
dem Schema: ein Spenderorgan bekommt nur, wer selbst einen
Spenderausweis hat, verbietet sich, sowohl unter menschlichen wie
juristischen Aspekten. Angemessen und für jeden zumutbar ist es
dagegen, sich die Frage "will ich Organspender sein oder nicht?" in
regelmäßigen Abständen selbst vorzulegen und sie für sich zu
beantworten. Die Antwort - unbeeinflusst - kann Ja oder Nein lauten;
aber schon, sie zu geben heißt, Verantwortung zu zeigen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Peter Schneider
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell