Köln im Dezember 2017. Jeder wünscht sich ein strahlendes Lächeln mit weißen, gesunden Zähnen. Das Problem: Der Mundraum ist sehr empfindlich und der Genuss von zuckerhaltigen Speisen und Nachlässigkeiten bei der Mundhygiene beanspruchen Zähne und Zahnfleisch stark. „Damit Karies, Gingivitis und Parodontitis gar nicht erst entstehen, gilt es ein paar Punkte bei der Zahnpflege und Vorsorge zu beachten“, erklärt Dr. Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Dr. Lingohr & Kollegen.
Zähneputzen allein reicht nicht
Wer denkt, dass einfaches Putzen ausreicht, damit die Zähne gesund bleiben, irrt sich. Vielmehr gehört auch die tägliche Benutzung von Zahnseide zu einer sorgfältigen Mundroutine. „Mithilfe der Zahnbürste lassen sich lediglich 70 Prozent der Zahnoberfläche erreichen, weil sie, ganz gleich ob Hand- oder elektrische Zahnbürste, nicht an die Zahnzwischenräume herankommt. Deswegen setzt sich gerade dort Zahnbelag ab“, so Dr. Dr. Lingohr. Darüber hinaus schaffen es nur die wenigsten, sich nach dem Mittagessen die Zähne zu putzen – in diesen Fällen hilft ein zuckerfreier Kaugummi. Einmal täglich empfiehlt sich die Verwendung einer antibakteriellen Mundspüllösung sowie der Einsatz eines Zungenschabers. Aufgrund der rauen Oberfläche der Zunge sammeln sich dort Nahrungsreste und abgestorbene Zellen. So entsteht der weiße Belag, in dem sich Bakterien sammeln und der unangenehmen Mundgeruch verursachen kann. Lässt sich der Zungenbelag jedoch nicht mit einem Schaber entfernen, stellt er in vielen Fällen ein Anzeichen für eine Erkrankung dar. Dann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Einmal in der Woche ist es zudem ratsam, ein Fluoridgel zu benutzen, um die Zähne bei der Remineralisation zu unterstützen und sie so widerstandsfähiger zu machen.
Prophylaxe ernst nehmen
Halbjährlich sollte jeder den Zahnarzt für eine Prophylaxe-Untersuchung aufsuchen, um Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen frühzeitig zu erkennen und möglichst schnell zu behandeln. „So lassen sich beispielsweise beginnende Karieserkrankungen mit Curodont Repair, einer Therapiemöglichkeit zur Regeneration des defekten Zahnminerals, ohne Bohren beheben, solange sie früh genug diagnostiziert wurden“, erläutert Dr. Dr. Lingohr. In der Regel beginnt eine Vorsorgeuntersuchung mit einem ausführlichen Gespräch, bei dem Patienten Probleme schildern oder dringende Fragen stellen. Anschließend erfolgt eine genaue Untersuchung des Zahnzustands, des Zahnfleischs und der Mundhöhle zur Feststellung möglicher Erkrankungen und Analyse des Gesamt-Pflegezustands. Befindet sich viel Zahnstein auf den Zähnen, entfernt der Facharzt diesen im Rahmen der Untersuchung. Zum Abschluss legt der Mediziner dann das weitere Vorgehen fest.
Professionelle Zahnreinigung beugt vor
In den meisten Fällen bietet es sich an, die Vorsorgeuntersuchung mit der professionellen Zahnreinigung, auch bekannt als PZR, zu verknüpfen. Hierbei beseitigt der Facharzt sowohl weiche als auch harte Zahnbeläge, in denen sich die Bakterien sammeln. „Bei weichen Belägen nutze ich in der Regel ein Ultraschallgerät. Bei harten Belägen kommen spezielle Handgeräte zum Einsatz. Für hartnäckige Verfärbungen, wie sie beispielsweise durch den Genuss von Tee, Rotwein oder Kaffee entstehen, verwende ich ein Pulverstrahlgerät“, so Dr. Dr. Lingohr. Anschließend erfolgt die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume und am Ende werden die Zähne poliert und fluoridiert.
Krebsvorsorge auch beim Zahnarzt
Was viele nicht wissen: Auch in der Mundhöhle kann Krebs entstehen. Das Gefährliche an dieser Krebserkrankung ist, dass sie oft lange unerkannt bleibt. Dabei gibt es eine einfache und schmerzfreie Form der Vorsorge. „Hierbei leuchte ich die Mundhöhle mit einem blauen Licht aus. Durch die spezielle Wellenlänge fluoresziert gesundes Gewebe grün. Krankes Gewebe hingegen leuchtet entweder dunkler oder gar nicht“, erklärt Dr. Dr. Lingohr. Gewebeveränderungen lassen sich so frühzeitig erkennen und behandeln.