Versicherte wünschen sich vor allem eine
medizinische Top-Versorgungsqualität und hohe Hygienestandards // Die
Loyalität zum kommunalen Krankenhaus ist groß - 25 Prozent der Bürger
würden eine Sonderabgabe zahlen, um die Klinik vor der Schließung zu
retten // Dennoch sind Patienten mobil: Fast jeder Zweite würde weit
fahren // PwC-Experte Burkhart: "Für kleine und mittlere
Krankenhäuser wird es immer schwieriger, im Wettbewerb zu bestehen"
Auf die Qualität der ärztlichen Leistung kommt es an. Sie zählt -
neben einem hohen Maß an Sauberkeit und Hygiene - zu den wichtigsten
Faktoren bei der Wahl eines Krankenhauses. Das ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000 Bundesbürgern. "Ein großes Team
von Topärzten und Spezialisten" wünschen sich demnach 71 Prozent der
befragten Studienteilnehmer im Falle einer schweren Erkrankung und 62
Prozent der Versicherten bei chronischen Beschwerden. Lediglich für
den Fall leichterer Symptome kommt für die Befragten die
Versorgungsqualität erst an zweiter Stelle - ihnen sind hohe
Sauberkeits- und Hygienestandards am wichtigsten, wie 61 Prozent
bestätigen. Der Komfort während des Krankenhausaufenthaltes spielt
für die Befragten dagegen nur eine untergeordnete Rolle: Das Angebot
an Einzelzimmern, ansprechende Aufenthaltsräume oder die Qualität des
Essens zählen kaum.
"Bei unserer Vergleichsbefragung aus dem Jahr 2014 wurde der
Wunsch nach Topärzten und Spezialisten erst an zweiter Stelle
genannt. Das zeigt, dass Patienten deutlich kritischer und
anspruchsvoller geworden sind. Hinzu kommt, dass Bewertungsportale im
Internet ihnen heute mehr Vergleichsmöglichkeiten bieten", sagt
Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei
PwC in Deutschland. "In Zeiten des Fachkräftemangels im
Gesundheitswesen ist es daher die wichtigste Aufgabe der Kliniken,
Topmediziner und Spezialisten an sich zu binden."
Wettbewerbsdruck für kleine und mittelgroße Kliniken
Diese Entwicklung setzt vor allem kleine und mittlere Häuser enorm
unter Druck. "Für sie wird es immer schwieriger, im Wettbewerb zu
bestehen", befürchtet Michael Burkhart. "Denn diesen Kliniken fehlt
häufig die Spezialisierung auf bestimmte Fachbereiche. Sie können
ihre Fachkompetenz nicht nachweisen, weil sie nur vergleichsweise
wenig komplexe Eingriffe pro Jahr durchführen. Hinzu kommt, dass sie
oftmals nicht die Mittel haben, um in eine hochwertige medizinische
Ausstattung zu investieren." Die Krankenhäuser stehen daher vor der
Aufgabe, sich so aufzustellen, dass sie auf Dauer wettbewerbsfähig
bleiben.
Einsparungen nicht auf Kosten des Personals
Doch Einsparmaßnahmen dürfen keinesfalls zu Lasten des
pflegerischen und ärztlichen Personals gehen. Wie die PwC-Studie
zeigt, nehmen die Bürger die Personalknappheit in den Krankenhäusern
bereits deutlich wahr. Mit 25 Prozent Zustimmung nannten die
Studienteilnehmer die Personalverfügbarkeit als größtes Problem bei
ihrem letzten Krankenhausaufenthalt, gefolgt von der allgemeinen
Qualität der Patientenversorgung und der mangelnden Empathie der
behandelnden Ärzte. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass
Patienten ein Krankenhaus nicht weiterempfehlen. Ist eine Klinik
bereits in wirtschaftliche Not geraten, befürchten die Versicherten
unmittelbar, dass dies auch Folgen für die medizinische
Versorgungsqualität hat. "Die wichtigste Aufgabe der Kliniken ist es
daher, ihre Finanzlage stabil zu halten ", sagt Burkhart. "Denn mit
knappen Finanzmitteln ist ein Krankenhaus weniger attraktiv für
Patienten wie für das Personal. Mögliche Folgen sind die Abwanderung
von Topärzten und sinkende Fallzahlen. Das kann eine Abwärtsspirale
in Gang setzen."
Große Loyalität zum kommunalen Krankenhaus
Auf das Krankenhaus in der Nähe wollen die Bürger dennoch
keinesfalls verzichten. Das Vertrauen in dessen medizinische
Versorgungsqualität ist vergleichsweise hoch: 73 Prozent der Bürger
vertrauen "ihrer" Klinik, und 63 Prozent sind davon überzeugt, dass
dort das Patientenwohl vor wirtschaftlichen Belangen steht.
Entsprechend möchten die Bürger das kommunale Krankenhaus in jedem
Fall erhalten - zur Not auch mit eigenen Mitteln: 25 Prozent können
sich vorstellen, eine einmalige Sonderabgabe zu leisten, falls die
Klinik von einer Schließung bedroht wäre; unter ihnen würden 18
Prozent bis zu einem Zehntel ihres monatlichen Nettoeinkommens
investieren.
Auf diesem guten Ergebnis dürfen sich die Häuser jedoch
keinesfalls ausruhen, denn Patienten in Deutschland erweisen sich
ebenso als ausgesprochen mobil, wenn es um die Versorgungsqualität
geht: 41 Prozent wären bereit, für ihr Wunsch-Krankenhaus 50
Kilometer und mehr zu fahren - davon würden 23 Prozent bis zu 100
Kilometer zurücklegen, neun Prozent sogar bis zu 200 Kilometer. Am
ehesten würden die Bürger für Universitätskliniken weite Wege in Kauf
nehmen, denn diese genießen mit 64 Prozent Zustimmung das höchste
Vertrauen in die medizinische Versorgungsqualität.
Die Studie finden Sie zum kostenlosen Download unter:
www.pwc.de/Lokale-Klinik-beliebt
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