fit und munter - Ärztebefragung zum Jahreswechsel: Ende der Bürgerversicherungs-Debatte ganz oben auf der Wunschliste

fit und munter

Ärztebefragung zum Jahreswechsel: Ende der Bürgerversicherungs-Debatte ganz oben auf der Wunschliste


Pessimistisch wäre wohl noch untertrieben - die
niedergelassenen Ärzte in Deutschland sehen die Zukunft derzeit
rabenschwarz. Das Jahr 2018 bringt negative Veränderungen für den
eigenen Berufsstand, fürchtet laut aktueller Umfrage der Großteil der
Mediziner: 69 Prozent der Umfrageteilnehmer prophezeien, dass das
neue Jahr für die Ärzteschaft auch neue Probleme bringt.

Lediglich drei Prozent der Niedergelassenen erwarten positive
Veränderungen, 28 Prozent erwarten ein durchschnittliches Jahr ohne
besondere Höhen und Tiefen für die Ärzteschaft. Dies ist das Ergebnis
der Online-Befragung des Ärztenachrichtendienstes (änd) in Hamburg,
an der sich vom 12. bis zum 20. Dezember 2017 insgesamt 1.349
niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet
beteiligt hatten.

Unter anderem die Debatte über die Bürgerversicherung oder die
Einheitsgebührenordnung scheint dabei das Vertrauen in die Politik
weiter beschädigt zu haben: Nur zwei Prozent der befragten Ärzte
gaben an, dass sie der nächsten Bundesregierung eine
Gesundheitspolitik zutrauen, die Verbesserungen für den eigenen
Berufsstand bringt. 37 Prozent erwarten dagegen ein Verharren auf dem
Status quo. Die Mehrheit von 60 Prozent geht jedoch davon aus, dass
sich die Lage verschlimmern wird.

Die düstere Prognose setzt sich auch bei der Frage nach der
eigenen wirtschaftlichen Situation im kommenden Jahr fort: Erstmals
in einer änd-Umfrage zum Jahresende erwartet die Mehrheit der
Befragten Ärzte (51 Prozent) eine Verschlechterung der
wirtschaftlichen Situation der eigenen Praxis. 42 Prozent gehen
dagegen von einer praktisch unveränderten Lage aus, sieben Prozent
glauben an eine Verbesserung.

Die Ärzte waren auch aufgerufen, eine Einschätzung zur eigenen
Arbeitsbelastung im Jahr 2018 abzugeben. 46 Prozent der
Niedergelassenen erwarten eine gleichbleibende Arbeitsbelastung,
immerhin 40 Prozent befürchten spürbare Mehrarbeit. Lediglich 14
Prozent gaben an, die Arbeitsbelastung im nächsten Jahr
voraussichtlich reduzieren zu können.

Die per Freitext abgefragten beruflichen Wünsche für das neue Jahr
zeigen einmal mehr die Gründe für den Pessimismus: "Weniger
Regulierungswut seitens der Behörden", erhoffen sich die Ärzte dort -
oder "mehr Zeit für den einzelne Patienten und für Fortbildungen".
Neben dem Abbau der Bürokratie und höherer Wertschätzung der in der
ambulanten Versorgung geleisteten Arbeit, steht auch die "faire
Bezahlung der Behandlung von gesetzlich Versicherten" ganz oben auf
der Wunschliste. Besonders häufig diesmal: "Es darf keine
Bürgerversicherung geben!".



Pressekontakt:
änd Ärztenachrichtendienst Verlags-AG
Kattjahren 4
22359 Hamburg
040/6091540
j.scholz@aend.de

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