Was bedeutet Parodontitis? Das Wort ist zusammengesetzt und kommt aus dem Lateinischen. Der Teil ''-itis'' bedeutet Entzündung und Parodontium bezeichnet das Gewebe um den Zahnes. Dieses Gewebe stützt den Zahn.
Dr. Axel Görlich Zahnarzt in der Praxis Behrendt in Berlin: "Mehr als die Hälfte aller über 50-Jährigen leidet an Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis). Die meisten bemerken nichts. Dennoch ist es wichtig, sich mit Entzündungen zu befassen. Zahnfleischerkrankungen können nicht nur Ihre Zähne betreffen, sondern auch zu chronischen Erkrankungen an anderen Stellen im Körper beitragen. Wie im Herzen oder in den Blutgefäßen."
1. Was ist Parodontitis?
Eine Zahnfleischerkrankung, die sich auf das darunterliegende Gewebe und den Knochen ausgebreitet hat. Während des Tages sammeln sich Nahrungsreste, Speichel und Bakterien im Mund an. Diese Mischung - Plaque genannt - klebt an den Zähnen. Dr. Görlich weiter: "Durch die falsche Putztechnik wird diese Plaque nicht richtig entfernt, gerade im Bereich Zahn und Zahnfleisch. Viele Patienten nehmen Zahnfleischerkrankungen nicht ernst. Die Bakterien bilden kleine Öffnungen zwischen den Zähnen und den Zähnen und dem Zahnfleisch. In diesen so genannten "Taschen" werden mehr Plaque und Zahnstein gesammelt, an die sich auch Bakterien anheften. Auf diese Weise breitet sich die Infektion immer tiefer aus. Letztlich beeinflussen die Bakterien das Stützgewebe und den Kieferknochen, die die Zähne und Zähne an Ort und Stelle halten."
2. Was sind die Konsequenzen?
Das Hauptrisiko ist der Verlust von Zähnen mit zunehmenden Lebensalter. Nur eine verschwindet geringe Zahl von Kindern leidet darunter. Aber die Anzahl der Menschen mit Parodontitis nimmt mit dem Alter zu. Zum Beispiel haben zwischen 30 und 34 Jahren 22% der Menschen eine Parodontitis. Zwischen 50 und 54 ist dieser Prozentsatz bereits auf 40% gestiegen. Von den Menschen zwischen 65 und 69 leiden 55%. Es ist also ein weit verbreitetes Problem. Dr. Görlich warnt: "Etwas anderes ist, dass Parodontitis auch an anderen Stellen im Körper Probleme verursachen kann. Zum Beispiel haben Forscher entdeckt, dass es einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Bakterien können aus der Mundhöhle sich durch den Blutkreislauf ausbreiten und Entzündungen in den Arterien verursachen, mit der Folge von möglichen Verstopfungen. Parodontitis könnte auch das Risiko für andere entzündliche Symptome wie Rheuma".
3. Warnsignale werden verkannt
Für den Patienten ist problematisch, dass diese normalerweise wenig von den verheerenden Bakterien in Ihrem Mund bemerken. Es fehlen die Antennen. Mehr als 90% der Menschen mit dem Zahnfleischproblemen haben keine Schmerzen. Warnsignale sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Veränderungen im Zahnfleisch.
Wenn Zähne wirklich locker sind, bist du schon zu spät. Dann wachsen Gewebe und Kieferknochen nicht mehr. Viele über 50-Jährige sind der Meinung, dass wackelnde Zähne mit natürlichem Altern verbunden sind, aber das ist sicher nicht der Fall. Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes leiden, sollten ihre Zähne auf Parodontitis untersuchen lassen - dies ist eher der Fall.
4. Beobachtung und Kontrolle ist angezeigt
Gewöhlich reicht es, zweimal pro Jahr den Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung aufzusuchen. Sorgfältige häusliche Zahnhygiene mit Zahnbürste und weiteren Hilfsmitteln wie beispielsweise den Zwischenraumbürstchen ist wichtig, genügt jedoch nicht allein. Die speziell ausgebildete Fachkraft für Zahnhygiene, die Prophylaxeassistentin, reinigt und poliert die Zähne in regelmäßigen Intervallen, weist auf Schwachstellen beim Putzen hin und klärt über das persönliche Risiko zur Entstehung von Mundkrankheiten wie Parodontose auf.
Besteht eine Zahnfleischerkrankung, so ist der Doktor gefragt. Das Entzündungsgewebe muss beseitigt werden, damit die Entzündung nicht in die Tiefe wächst und die Zähne lockert.
In diesen Fällen ist eine häufigere Kontrolle oft wichtig, klärt Dr.Axel Görlich auf. In den meisten Fällen kann die Zahnlockerung aufgehalten werden, oft kommt es zum völligen Stillstand der Parodontose, immer vorausgesetzt, der Patient ist motiviert und macht zu Hause mit.
5. Rauchen erhöht das Risiko immens
Nach der Plaque ist das Rauchen der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer Parodontitis. Außerdem ist ihr Schweregrad bei Rauchern oft größer als bei Nichtrauchern, und Raucher sprechen schlechter auf die Behandlung an. Nikotin bewirkt eine Verengung der Blutgefäße im Zahnfleisch, so dass die Blutzellen, die eine Entzündung bekämpfen, den betroffenen Bereich weniger gut erreichen können. Darüber hinaus bluten entzündete Zahnfleischbluten bei Rauchern oft weniger, so dass eine Parodontitis länger unbemerkt bleibt.
Aber auch unregelmäßige Zähne geben Bakterien mehr Gelegenheit, sich an unzugänglichen Stellen einzunisten. Krankheiten, die das Immunsystem reduzieren, wie Diabetes und Leukämie, erleichtern Bakterien das Eindringen in den Mund. Das Gleiche gilt für Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, zum Beispiel Chemotherapie oder Medikamente, die nach einer Transplantation gegeben werden. Schwerer oder chronischer Stress kann ebenfalls zu einer verminderten Resistenz führen.
6. Ist Parodontitis ansteckend?
Hierzu Dr. Axel Görlich: "Bakterien können zwischen Menschen übertragen werden. Das heißt aber nicht, dass jedes übertragene Bakterium auch Parodontitis verursacht. Das Immunsystem ist in vielen Fällen durchaus in der Lage, den Angriff abzuwehren. Aber zur Vermeidung von Risiken und auch aus vielen anderen Gründen, sollte Zahnbürsten immer nur von einer Person benutzt werden."
7. Behandlungsoptionen
Die Behandlung von Parodontitis erfolgt normalerweise in einem Team. Bewährt hat sich die Einbeziehung der (zumeist weiblichen) Prophylaxe Assistentin. Mit speziellen Instrumenten entfernt der Zahnarzt oder seine Mitarbeiter die Plaque und den Zahnstein in den Taschen (professionelle Zahnreinigung). Bei schwer zu erreichenden oder anhaltenden Entzündungen können Antibiotika eine Lösung bieten. Übrigens machen alle diese Behandlungen offensichtlich nur Sinn, wenn die Zähne und Mund täglich sauber gehalten werden. Dr. Görlich hierzu: "Putzen Sie Ihre Zähne und wählen Sie mindestens zwei Minuten zweimal am Tag, vorzugsweise mit einer elektrischen Bürste. Fragen Sie den Zahnarzt oder die Prophylaxe Assistentin, wie Sie ihre Putztechnik verbessern können. Die Forschung hat gezeigt, dass dies das Ergebnis deutlich verbessert. Zahnpasta sorgt für ein frisches Gefühl und ist wegen der schützenden Wirkung von Fluorid wichtig. Reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnstochern, Bürsten und Zahnseide. Vergessen Sie nicht, die Zunge mit einer Zahnbürste oder einem speziellen Zungenschaber zu reinigen, denn die Zunge ist ein Nährboden für Bakterien. Auf Wunsch können Sie zusätzlich ein bakterienhemmendes Mundwasser verwenden. Dann werden Sie lange Freunde an den Zähnen haben. "