Tropfen sind alltägliche Arzneimittel. "Sie
richtig zu dosieren ist alles andere als trivial. Wenn ein Patient
Probleme mit seinen Arzneitropfen hat, sollte er sich in seiner
Apotheke die korrekte Anwendung demonstrieren lassen", sagte
Apotheker Dr. Wolfgang Kircher beim pharmacon, einem internationalen
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Tropfen haben den Vorteil, dass das Arzneimittel in kleinen
Schritten individuell dosiert werden kann. Das bedeutet umgekehrt,
dass die korrekte Handhabung extrem wichtig ist. Kircher gibt ein
Beispiel: "Fertigarzneimittel mit Wirkstoff Diazepam werden als
Tropfen zur Beruhigung verordnet. Der Standarddosis 10 Milligramm
entsprechen bei dem einem Generikum 20 und bei dem anderen Generikum
28 Tropfen. Das ist ein Unterschied von 40 Prozent. Patienten
brauchen deshalb eine eindeutige Anleitung, wie sie Tropfen richtig
dosieren."
Je nach Verschluss der Flasche müssen manche Arzneifläschchen beim
Abzählen der Tropfen senkrecht, andere aber schräg gehalten werden.
Wird das aus Unkenntnis falsch macht, stimmt die Dosis nicht mehr. Es
kann zu Unterdosierungen von bis zu 25 Prozent kommen, ohne dass der
Patient das überhaupt bemerkt. Der Apotheker kann hier helfen, indem
er Patienten - nach Rücksprache mit dem Arzt - eine Dosierspritze
aushändigt und den Umgang damit erklärt.
Die Tropfgeschwindigkeit kann sich von Präparat zu Präparat
unterscheiden. "Wenn drei Tropfen oder mehr pro Sekunde fallen, kann
das kein Mensch mehr korrekt sehen. Besser ist es dann, die Tropfen
in einen leeren Joghurtbecher fallen zu lassen. Dann ergibt jeder
Tropfen einen Ton, und dieses akustische Signal lässt sich leichter
zählen", rät Kircher.
Auch wenn Pipetten zum tropfenweisen Dosieren eingesetzt werden,
ist es relevant, wie die jeweilige Pipette konstruiert ist. Pipetten
mit einer geraden Abtropffläche müssen für eine richtige Dosierung
senkrecht gehalten werden. Bei Pipetten mit einer kugelförmigen
Abtropffläche spielt die Haltung hingegen keine Rolle.
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