Die trotz Ablehnung im Sondierungsgespräch wieder
in die aktuellen Koalitionsverhandlungen aufgenommene
Bürgerversicherung stößt bei den Ärzten auf Gegenwehr. Der
Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) fordert die Parteien
auf, von einer Bürgerversicherung oder einer Einheitsgebührenordnung
Abstand zu nehmen. "Ein solcher Systemwechsel würde unsere bisher
gute Versorgung der herzkranken Patienten elementar verschlechtern",
warnt der BNK-Bundesvorsitzende Dr. Norbert Smetak. "Dem angedachten
System würden wichtige finanzielle Mittel zum Erhalt der ambulanten
kardiologischen Versorgung entzogen werden. Wir sehen einen
zwangsläufigen Rückgang bei Investitionen, einen Personalabbau und
eine weiter sinkende Zahl von Ärzten in der ambulanten wohnort- und
patientennahen Medizin. Eine schlechtere Versorgung in der Zukunft
ist damit unaufhaltsam", erläutert Smetak die Befürchtungen aufseiten
der niedergelassenen Fachärzte.
Der BNK fordert den Erhalt des GKV- und PKV-Systems
Im derzeitigen GKV- und PKV-System können die niedergelassenen
Fachärzte im Bereich Kardiologie auf hohem Niveau Patienten in allen
Bereichen der Herzerkrankungen versorgen. Bei der Behandlung der
Patienten wird in der Qualität keinerlei Unterschied zwischen den
Versicherungssystemen vorgenommen: Die Betreuung der Patienten wird
am Krankheitsbild entlang geführt - von der eingehenden Beratung und
Untersuchung bis hin zu hochkomplexen Eingriffen. Bei einer
Nivellierung werden dem System hingegen wichtige Finanzmittel für
sinnvolle Innovationen entzogen und ein wichtiger Anreiz zum Arbeiten
im niedergelassenen Bereich genommen. Der BNK sieht in der Folge
längere Wartezeiten aufgrund fehlender - vor allem jüngerer - Ärzte
im Vergleich zu einer nur minimalen Abnahme von Wartezeiten bei einer
Systemangleichung. "Was den Bürgern als Einheitsversicherung verkauft
wird, führt uns dann tatsächlich in die viel beschworene
Zweiklassenmedizin und zu einem Abwandern von Selbstzahlern in andere
Länder", so Smetak weiter.
Eines der besten Gesundheitssysteme der Welt weiter verbessern
statt staatliches Gesundheitswesen verordnen
Anstelle einer Einheitsversicherung sollten die bekannten Probleme
der Vergütung im GKV-System von allen Beteiligten angegangen werden
mit sinnvollen Alternativen wie der Aufhebung der Budgetierung und
der Selektivverträge, um damit das jetzige erfolgreiche System weiter
zu verbessern.
Über den BNK e. V.
Der BNK ist der größte Kardiologenverband auf vertragsärztlicher
Ebene in Deutschland. Er hat derzeit rund 1.200 Mitglieder und
repräsentiert damit über 90 Prozent der kardiologischen Praxen. Der
Verband ging aus einer Arbeitsgemeinschaft hervor, die 1979 von knapp
100 Fachärzten gegründet wurde. Heute sind die Mitglieder des BNK auf
regionaler und Bundesebene in zahlreichen Ausschüssen,
Projektgruppen, gesundheits- und berufspolitischen Gruppierungen und
in vielen Gremien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz-
und Kreislaufforschung (DGK) aktiv. Seinen juristischen Sitz hat der
BNK in München. Weitere Informationen rund um den BNK finden Sie
unter www.bnk.de.
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