Rund die Hälfte aller Sportler hat arge
Sehnenprobleme. Fuß- und Volleyballer mit der Patella-Sehne am Knie
oder der Achillessehne an der Ferse. Schwimmer mit der
Rotatorenmanschette an der Schulter. Doch wie werden
Sehnenbeschwerden am besten behandelt? Das verrät Martin Schulze,
Leitender Physiotherapeut am Universitätsklinikum Essen, auf dem 28.
Kongress des Berufsverbandes für Arthroskopie am 2. und 3. Februar in
Düsseldorf.
Schulze: "Sehnenprobleme nehmen bei Physiotherapien einen großen
Umfang ein. Das betrifft längst nicht nur Sportler, sondern auch
Büro-Menschen, die zum Beispiel plötzlich die Computer-Maus kaum noch
handhaben können, weil ihre Ansatz- und Ursprungssehnen gereizt und
überlastet sind. Oder Maler, die ständig mit gehobenem Arm über Kopf
arbeiten müssen. Wichtig ist: Sehnenprobleme müssen grundsätzlich
funktionell behandelt werden."
Sind die Sehnen nur gereizt, so Schulze, hilft ein exzentrisches
Training, wo unter Belastung der Muskel verlängert wird. Wichtig ist
die Belastung des kollagenen Bindegewebes. Dabei darf in den Schmerz
gearbeitet werden, da es sich bei einer Tendinopathie nicht um eine
Entzündung, sondern um eine mechanische Reizung mit strukturellen
Veränderungen handelt. Therapien mit "Abwarten" sind da weit
unterlegen.
Die Patienten arbeiten bei diesem Training zum Beispiel an
Zugapparaten, an der Beinpresse, mit Gewichten. Alles immer unter der
strengen Kontrolle der Physiotherapeuten.
Heavy Slow Resistance Training ist dabei das Zauberwort. Heißt, es
werden sehr langsame Bewegungen unter sehr hohen Gewichten mit nicht
so vielen Wiederholungen ausgeführt.
"Wir setzen damit einen Heilungsreiz. Die Zellen im kollagenen
Bindegewebe regenerieren sich dadurch, die Sehne bekommt häufig einen
größeren Durchmesser, wird kräftiger und stabiler. Aktueller Stand
der Wissenschaft bei Sehnenbeschwerden ist also, dass wir unsere
Patienten belasten müssen. Die Funktion formt das Organ!"
Mehr Spannendes aus Orthopädie, Physiotherapie und
Gesundheitspolitik unter www.bvask.de/bvask-kongress-2018.html
Pressekontakt:
Kathrin Reisinger
presse@bvask.de
0157 81777 698
Original-Content von: Berufsverband für Arthroskopie e.V., übermittelt durch news aktuell