Hangab ist eine Körperarbeit, bei der sich alles ums Loslassen dreht. Der Klient wird ganz langsam in die Umkehrstellung gebracht, ähnlich wie beim Kopfstand im Yoga. Da der Prozess sehr langsam und einfühlsam geschieht, hat der Körper genügend Zeit, sich darauf einzustellen. Es entsteht somit kein unangenehmer Druck im Kopf. Durch die Umkehrstellung werden alte Sichtweisen und Einstellungen buchstäblich auf den Kopf gestellt. Wenn man wieder zur Erde zurückgekehrt ist, können also Probleme und deren Lösungen ganz anders als vorher aussehen.
Entlastung, Strecken und Dehnen des Körpers
Hangab entlastet den Körper, dehnt und streckt ihn, vor allem die Muskulatur und Faszien des Rückens, des Nackens, der Schultern und des Gesäßes. Für die Wirbelsäule ist diese Arbeit extrem heilsam, denn durch die Streckung und des dadurch entstehenden Unterdrucks, werden die Bandscheiben in ihre ursprüngliche Form zurückgesogen und können regenerieren. Bänder und Gelenke werden entlastet, zudem können Beckenschiefstände korrigiert werden.
Angestaute Emotionen gehen lassen
Wenn man körperlich loslassen kann, ist es bestenfalls auch möglich, emotional loszulassen. Je nachdem, was sich in der Session zeigen möchte, ist es möglich, Angst, angestaute Emotionen, Spannungen und Traumata gehen zu lassen. Der Klient wird hierbei zum Ausdruck mit Stimme und Atem ermutigt. Er wird einfühlsam begleitet durch Halten, Schwingen, sanftes Drehen und Dehnen des Körpers, Energiearbeit und Akupressur. Zum Einsatz kommen der sogenannte Hangablift, der Ähnlichkeit mit einem Flaschenzug hat und spezielle Fußmanschetten.
Vitalisierend und Bewusstseinsöffnend
Die visualisierende und bewusstseinsöffnende Wirkung der Umkehrstellung kennt man in vielen Kulturen, beispielsweise vom Yoga, den Shaolin oder den Indianern des Amazonas. Der Körper erinnert sich an seine ursprüngliche Haltung im Mutterleib als Embryo. Das Energiesystem des Körpers erfährt einen Reset. Infolgedessen kann man sich nach der Session völlig präsent, ruhig und zentriert fühlen.
Hangab Anwendungen
Die Liste der Wirkungen des Hangabs ist lang und vielfältig. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert, die Gehirnhälften ausgeglichen. Die Blutzufuhr zum Gehirn wird verbessert. Das führt zu mehr Klarheit und besserem Denken. Die Zellatmung wird unterstützt, wirkt dadurch verjüngend. Das Herz wird gestärkt, ebenso die Lungen, das Zwerchfell und die gesamte Atmung. Es hilft gegen Verstopfung und Blähungen. Alle Drüsen im Körper werden aktiviert und unterstützt, v.a. die Zirbeldrüse (verantwortlich für die Produktion des Hormons Melatonin, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert), die Bauchspeicheldrüse (Bildung von Verdauungsenzymen und Insulin), die Hypophyse (steuert den Hormonhaushalt) und der Hypothalamus (wichtiges Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems).
Die inneren Organe werden besser durchblutet und durch die Schwerkraft in ihre ursprüngliche Lage versetzt. Hangab beeinflusst Nervosität, Schlafstörungen und andere Leiden günstig. Der Blutdruck wird reguliert.
Hangab als Flying- oder Ground-Session
Wer komplett aushängen werden möchte, für den ist die Flying-Session das Richtige. Sie ist eine faszinierende Reise nach Innen und dauert inklusive Nachruhzeit etwa 90 Minuten. So wie man extrem langsam nach oben gegangen ist, so wird man auch wieder genauso langsam abgelassen. Wirbel für Wirbel werden abgerollt und sanft der Erde zurückgegeben.
Wer nicht komplett hängen möchte, für den eignet sich die Ground-Session, z.B. bei in ihrer Bewegung eingeschränkten Personen, älteren Menschen und Schwangeren. Dabei werden die Beine nur soweit hochgezogen, dass der Oberkörper auf der Erde bleibt und trotzdem der Rücken, das Becken, der Bauch und die Kniegelenke mobilisiert und entspannt werden können. Hierbei dauert die Session ca. 60 Minuten.
Ob man sich im Inneren eines Raumes aushängen lässt oder bei warmen und schönem Wetter draußen in der Natur unter einem geeigneten Baum, was manchmal eine ganz besondere Energie hat, ist Hangab in jedem Fall ein bereicherndes Erlebnis der besonderen Art.